Landesliga Rhein-Neckar
Saison 2022/23
Vorbericht zum 1. Spieltag

ASC – Vom Jäger zum Gejagten?

Am Sonntag startet Aufstiegsaspirant ASC Neuenheim beim TSV Kürnbach in die Landesliga-Saison 2022/23!

Die Messlatte für die Saison 2022/23 liegt hoch für den knapp in der Aufstiegsrelegation gescheiterten Landesliga-Vizemeister. Sowohl die RNZ- Experten in der Serie "Landesligisten im Test” als auch die meisten Vereine im sehr empfehlenswerten FuPA BADEN SONDERHEFT trauen dem ASC Neuenheim einen der ersten zwei Plätze zu.

Mit den überzeugenden Siegen im Badischen Pokal gegen DJK/FC Ziegelhausen- Peterstal (2:1), bei der SG HD-Kirchheim (4:1), gegen den Verbandsliga- Aufsteiger TS Mosbach (4:0) hat sich der ASC für das Achtelfinale am 6. September (18.30 Uhr) gegen den großen SV Waldhof Mannheim qualifiziert. Auch der 5:1-Erfolg bei der furiosen Generalprobe gegen den zweiten Verbandsliga- Neuling VfL Kurpfalz Neckarau spricht für die erstaunliche Frühform der schwerer als in der letzten Saison auszurechnenden Neuenheimer.

ASC-Cheftrainer Uli Brecht in der RNZ: "Wenn man so knapp den Sprung in die Verbandsliga verpasst hat, braucht man über die Ziele zur neuen Saison nicht lange nachdenken. Wir sind alle hochmotiviert, um die sportlichen Leistungen der vergangenen Saison zu bestätigen.” Die erste Gelegenheit bietet sich am Sonntag ab 15.00 Uhr beim TSV Kürnbach.

Fast auf den Tag genau vor einem Jahr, am 18. August 2021, gewann der ASC Neuenheim seine Auftaktpartie gegen den sich heftig wehrenden TSV durch Tore von Levin Sandmann, Ben-Richard Prommer und Lucas Ring mit 3:1.


ASC Neuenheim – TSV Kürnbach (Foto: Weisbrod)

Dieses Mal reist der erklärte Aufstiegskandidat zum heimstarken Kraichgau-Club, der dem Abstieg nur knapp in der Relegation (4:2 gegen VfB Leimen) entronnen ist. Unter dem neuen Trainer Alexander Runne wirkt der TSV Kürnbach wie eine geschlossene Muschel, die vom Vizemeister dennoch zu knacken sein sollte.

Der junge Physiotherapeut Niklas Eulentrop hatte zuletzt gemeinsam mit Altmeister Carsten Hannemann alle magischen Händen voll zu tun, um die Muskelverletzungen von Schlüsselspielern wie Kapitän Levin Sandmann, Arik Edelmann und Stefan Berger heilen zu helfen.

Joseph Weisbrod

RNZ-Vorschau

Wird Eppelheim zum Stolperstein für Brühl?

Der ASV/DJK empfängt zum Auftakt den großen Favoriten, der schon jetzt Transfermeister ist

Von Christopher Benz

Heidelberg. Die Fußball-Landesliga Rhein-Neckar ist nochmal stärker geworden. Das liegt zum einen an der Favoritengruppe, zu der mindestens fünf Mannschaften zählen und zum anderen an den guten Aufsteigern. Am Wochenende beginnt die Saison, die gleich einen Kracher bereithält. Denn der Vorjahressechste ASV/DJK Eppelheim empfängt am Sonntag (15 Uhr) den FV Brühl, der mächtig aufgerüstet hat.

Im Prinzip steht Brühls Trainer Thorsten Barth ein neuer Kader zur Verfügung, in dem sich reihenweise Kicker tummeln, die teilweise zwei bis drei Ligen höher schon ihre Klasse unter Beweis gestellt haben. Die Konkurrenz rechnet jedenfalls stark mit dem FVB, der beweisen muss, wie schnell sich die zusammengekaufte Mannschaft findet.

Zum ersten Stolperstein möchte der ASV/DJK Eppelheim werden, der jedoch ohne einen seiner Leistungsträger auskommen muss. Patrick Greulich kehrt nach vier Jahren zu seinem Heimatverein zurück – passenderweise ist das der FV Brühl. Es wird eine der ganz entscheidenden Aufgaben sein, wie gut es Trainer Frank Engelhardt gelingt, diesen Verlust zu kompensieren. Er sagt: "Die Menge an Toren, die uns dadurch fehlt, müssen wir eben auf unsere Offensive um Yonathan Domingos und Patrick Schleich aufteilen."

Der ASC Neuenheim scheint nach dem knapp verpassten Aufstieg den Aderlass von fünf Stammspielern aufgefangen zu haben. Von den Neuen sticht Ex-Regionalliga- Profi Christian Mühlbauer (36) heraus. Zum Auftakt müssen die Anatomen am Sonntag zum TSV Kürnbach, wo sie vergangene Runde erst durch ein Tor in der Nachspielzeit 1:0 gewonnen haben. Ein Spaziergang wird das nicht. Der letztjährige Vizemeister formuliert seine Erwartungen offensiv. "Wenn man so knapp den Sprung in die Verbandsliga verpasst hat, braucht man über die Ziele zur neuen Saison nicht lange nachdenken", sagt Trainer Uli Brecht, "wir sind alle motiviert, um die sportlichen Leistungen der vergangenen Saison zu bestätigen."

Obwohl es ganz knapp nicht zur Vizemeisterschaft gereicht hat, war bei der FT Kirchheim niemand enttäuscht. "Die Jungs haben eine super Runde gespielt", schaute Trainer Felix John auf eine bemerkenswerte Leistung zurück. Die Freien Turner haben sich endgültig in der Landesliga etabliert. Die kampfstarke und technisch versierte Elf wird wieder zu den Top-Teams gehören. Beim Sinsheimer Aufsteiger SV Treschklingen sind drei Punkte am Sonntag Pflicht.

Voller Euphorie starten die jungen Wilden der SG Heidelberg-Kirchheim. Trainer Manuel Wengert lobt regelmäßig den Fleiß seiner Jungspunde und ist ehrgeizig genug, um ab jetzt weiter vorne anzugreifen. "Die Jungs wollen was erreichen und wissen, dass es nur mit viel Training funktioniert", sagt er.

Die Transfers bei der DJK/FC Ziegelhausen/Peterstal lassen darauf schließen, dass die Mannschaft nichts an Klasse eingebüßt hat. Es könnte also ein wenig nach oben gehen. Schlechter als der jüngste achte Rang soll es nicht werden. Dafür müssen die Heimstärke erhalten bleiben und in der Fremde mehr als nur 13 Punkte in 15 Partien herausspringen.

Beim FC Bammental wird der Druck höher, vom Potenzial her muss die Mannschaft zur Landesliga-Spitze gehören. Neu-Trainer Oliver Mahrt hat die spannende Aufgabe, einen homogen besetzten Kader auf den Aufstiegskampf vorzubereiten.

Das große Punktepolster zur Halbserie genügte der SG Horrenberg problemlos, um nie ernsthaft in Abstiegsnöte zu geraten. Nun übernimmt Sascha Zrnic für Thomas Rothenberger das Steuer und wird das gleiche Ziel haben. Es geht es darum, möglichst schnell die erforderlichen Punkte gegen den Abstieg zu sammeln. Am Sonntag in Bammental wäre aber schon ein Punktgewinn eine große Überraschung.

Wer hätte das gedacht? Der TSV Kürnbach startet in seine fünfte Landesliga- Saison in Folge. Zugegeben, es lagen zwei Corona-Abbrüche dazwischen, dennoch muss man den kleinen Verein dafür loben. Die Kürnbacher starten mit dem neuen Coach Alexander Runne und müssen den Verlust einiger Leistungsträger kompensieren.

Neu mit dabei sind die Kreisliga-Meister SV Treschklingen, TSV Amicitia Viernheim und der FV Nußloch. Bernd Bechtels Nußlocher starten mit reichlich Vorschusslorbeeren in die Runde. Viele Landesliga-Interessierte trauen dem FVN eine starke erste Runde fernab jeglicher Abstiegssorgen zu. Der Auftakt beim VfB St. Leon wird einen ersten Fingerzeig liefern, wohin die Reise gehen kann.

"Gleich gegen einen Aufsteiger ist immer sehr gefährlich", sagt Benjamin Schneider vor dem Auftakt. Der Dauer-Trainer des VfB St.Leon – der 41-Jährige geht in seine 15. Saison – muss wichtige Stützen ersetzen, die den Verein verlassen haben. Am härtesten hat es die Gelb-Schwarzen mit dem Verlust von Torjäger Dennis Gerber getroffen. Schneider hat aber schon mehrmals bewiesen, dass er solche Verluste auffangen kann.

Samstag, 15.30 Uhr: SV Schwetzingen - Türkspor Mannheim, SG HD-Kirchheim - SpVgg Ketsch; Sonntag, 15 Uhr: FC Bammental - SG Horrenberg, VfB St.Leon - FV Nußloch, ASV/DJK Eppelheim - FV Brühl, SV Treschklingen - FT Kirchheim, TSV Amicitia Viernheim - DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal, TSV Kürnbach - ASC Neuenheim.

RNZ vom 19.08.2022, Seite 26