Kreisliga Heidelberg
Saison 2022/23
Vorbericht zum 22. SpieltagRNZ-Vorschau
Der Fluch der guten Taten
Aus dem Baiertaler Talentschuppen kommen gute Fußballer, doch jetzt ist der Muster-Verein in Abstiegsgefahr – Doppel-Spieltag im Kreis
Von Wolfgang Brück
Heidelberg. Eine vorbildliche Nachwuchs-Förderung ist das Markenzeichen der Spielvereinigung Baiertal und – im Zuge der Spielgemeinschaft – des FC Fortuna Schatthausen. Dennis Gerber und Felix Kendel wollen in die Oberliga aufsteigen. Die Angreifer von Tabellenführer VfR Mannheim und Verfolger FC Zuzenhausen haben ebenso Baiertaler Wurzeln wie Vincent Bauder und Joachim Lukan vom Landesligisten VfB St. Leon. Von erstklassiger Arbeit unter der Regie von Michael Filsinger, Jugendleiter und Stellvertretender Vorstand in Baiertal, sowie Lothar Bauder, jahrelanger Jugendleiter bei Fortuna Schatthausen, zeugen Erfolge in Meisterschaften und im Pokal.
Aber: Die Medaille hat zwei Seiten.
Denn Präsident Patrick Laier befürchtet: "Irgendwann ist man nicht mehr in der Lage, die Abgänge zu kompensieren. Wir kämpfen gegen den Abstieg." Die junge Mannschaft ist 2023 noch ohne Sieg, der Vorsprung auf Schlusslicht Rettigheim auf vier Punkte geschrumpft. Die Aufgaben am Doppel-Spieltag über Ostern sind anspruchsvoll: An Gründonnerstag geht es zum Tabellenführer FC Rot, an Ostermontag kommt Mauer.
In Rot ist Jochen Schuppe Trainer. Ein bekennender Baiertaler, den mit Patrick Laier mehr als der Fußball verbindet. Die beiden können sich über die Freuden und Sorgen junger Väter austauschen. Schuppe hat Anteil daran, dass der Fußball rollt in Baiertal, wenn auch gegenwärtig etwas unrund. "Wir stellen mit Schatthausen drei Mannschaften, andernorts bekommt man nicht mal eine zusammen", lobt Lehrer Laier die gute Partnerschaft mit dem Nachbarverein. Wichtig ist dem 33-jährigen Pädagogen auch: "Die Mannschaft mit ihrem Trainer Manuel Adler hat unser volles Vertrauen."
Für den VfB Leimen gab es mit dem 0:0 gegen den ASC Neuenheim II den ersten Punkteverlust in diesem Jahr, der Rückstand gegenüber Rot vergrößerte sich auf fünf Zähler. Nach dem Spiel beim 1. FC Wiesloch kommt am Ostermontag der VfB Rauenberg zum Verfolger-Duell. Bemerkenswert: Manuel Muths Männer kassierten 2023 in sechs Spielen – vier Siege, zwei Unentschieden – nur ein Gegentor.
Auch die Bilanz des FC Dossenheim kann sich sehen lassen. Mit drei Dreiern und einem Unentschieden rückten die Jungs von Ewig-Trainer Jan Gärtner auf Platz drei vor. Fußball-Chef Marco Günther erklärt vor den Spielen gegen Eberbach und in Lobbach: "Wir wollen Platz zwei und wir wollen Pokalsieger werden." Im Finale am 28. April ist in St. Ilgen die SG Dielheim der Gegner.
Der starke Aufsteiger fiel zwar durch das 1:1 bei Favoriten-Schreck Mauer erst mal auf Rang fünf zurück, ist aber zwei Spiele in Rückstand und könnte bis auf einen Zähler an Leimen herankommen. Am Donnerstag in Rettigheim, wo es durch den neuen Trainer Markus Rothenhöfer wahrnehmbare Lebenszeichen gibt und danach in Neuenheim, wo Matthias Klauditz und Daniel Janesch ebenfalls frischen Wind entfachten, erwartet die Jungs von Björn Laier kein Oster-Spaziergang.
Spannende Ostern!
Gründonnerstag, 19.30 Uhr: 1. FC Wiesloch - VfB Leimen, VfB Rauenberg - SG-SV Lobbach, FC Dossenheim - Eberbacher SC, FC Rot - SpVgg Baiertal, SG Viktoria Mauer - TSV Wieblingen, TSV Rettigheim - SG Dielheim; 19.04.2023 Neuenheim II - Heiligkreuzsteinach; Spielfrei: SG HD-Kirchheim II
RNZ vom 05.04.2023, Seite 23