Kreisliga Heidelberg
Saison 2022/23
Vorbericht zum 20. Spieltag

ASC im Flow

Neuenheim II empfängt am Mittwoch SG-SV Lobbach

Seinen nächsten Auftritt hat der Kreisliga-Sechste (25 Punkte) erneut an einem Mittwoch. Am 29. März um 20.00 Uhr empfängt der ASC Neuenheim II auf dem heimischen Fußballcampus den Tabellenachten SG-SV Lobbach (23 Punkte). Am 20. Spieltag gilt es, den Gast auf Distanz zu halten und den Abstand zum Fünften VfB Rauenberg (31 Punkte) nicht noch deutlicher werden zu lassen.

Joseph Weisbrod

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Dielheim: Noch lange nicht ausgelaiert

Das Trainer-Team verlängert vor dem Spitzenspiel in Rot

Von Wolfgang Brück

Heidelberg. In Dielheim gingen die Lichter aus. Im wörtlichen Sinn, nicht im übertragenen. Der Defekt an der Flutlicht-Anlage, der dazu führte, dass das Heimspiel gegen Baiertal kurz vor der Pause beim Stande von 0:0 abgebrochen wurde, sagt nichts über die Verfassung des Kreisliga-Aufsteigers aus. Rechtzeitig vor dem Spitzenspiel am Sonntag beim Tabellenführer FC Rot hat Sportchef Andreas Mechler die Weichen für die nächste Saison gestellt. Cheftrainer Björn Laier, seine Co-Trainer Fabian Rausch und Christian Laier sowie Torwart-Trainer Karl-Heinz Laier haben ihre Verträge um ein Jahr verlängert.

Die Erfolgsgeschichte kann weiter gehen. Björn und Christian Laier haben ihre gemeinsame Arbeit schon im Jugendbereich begonnen. Der Cheftrainer und sein spielender Co Fabian Rausch kamen vor 34 Jahren im Abstand von wenigen Tagen im Heidelberger Elisabeth-Krankenhaus, zur Welt. Torwart-Trainer Karl-Heinz Laier ist ein Dielheimer Urgestein. Mit einem Sieg könnte die SG Dielheim den Meisterschaftskampf wieder völlig offen machen. Der Rückstand von zehn Punkten täuscht. Dielheim ist mit zwei Spielen in Rückstand.

Der Tabellenführer zeigte sich vom 0:2 gegen Leimen gut erholt und gewann am Mittwoch in Heiligkreuzsteinach mit 3:1. Manuel Sailer (46.), Timo Mayer (50.) und Timo Bosselmann (52.) stellte die Weichen auf Sieg. Sinan Can Yazik verkürzte (57.).

Bemerkenswert: Sowohl Rot als auch Dielheim haben keinen Aufstiegs-Druck. Laier nimmt das L-Wort nur ungern in den Mund, der Roter Sportchef Stephan Endrich, besorgt um den soliden Kurs, bekennt: "Ich bin kein Freund der Landesliga."

Das ist beim VfB Leimen anders. Fußball-Chef Jürgen Herbel hat angedeutet, dass ihm angesichts einiger vergeblicher Versuche, nach zu oben zu kommen, irgendwann die Lust vergehen könnte. Der mehrfache Vize-Meister tat sich im Heimspiel gegen die SG Viktoria Mauer schwer. Auf das 2:1-Siegtor durch Tobias Can mussten die Zuschauer bis zur 84. Minute warten. Der Rangzweite war durch Felix Dipper, dem Kunstschützen an der ZDF-Torwand, in Führung gegangen (16.), Maik Grund hatte ausgeglichen (21.). Auch am Sonntag sieht es für die Leimener nicht nach einem Frühlingsspaziergang aus. In Rettigheim zeigte der Trainer-Wechsel – Markus Rothenhöfer löste Heiko Rosenfelder ab – bereits Wirkung. Mit dem 1:1 in Lobbach verkürzte der Tabellenletzte den Rückstand auf Heiligkreuzsteinach auf vier Punkte. Klemenz Kinzel brachte Rettigheim in Führung (61.), Janis Edinger glich aus (65.). Rothenhöfer, der in Rot aufwuchs und jetzt in Schwetzingen daheim ist, hält seine Jungs für stark genug, um gegen Leimen "nachlegen" zu können.

Torlos trennten sich die Verfolger Dossenheim und Rauenberg. Die Neuenheimer Reserve mit seinem neuen Trainer-Gespann Daniel Jannesch und Matthias Klauditz gewann mit 3:1 in Eberbach. Der 1. FC Wiesloch siegte überraschend in Kirchheim und hat bei sieben Punkten Vorsprung und einem Spiel weniger gegenüber Rettigheim erst mal nichts mehr mit dem Abstieg zu tun. Gökhan Bozbay (44.) und Denk Sarici (70.) erzielten beim zwischenzeitlichen Ausgleich durch Christopher Kulik (52.) die Tore im Sportzentrum Süd.

Sonntag, 15 Uhr: TSV Rettigheim - VfB Leimen, 1. FC Wiesloch - Eberbacher SC, VfB Rauenberg - SG Heidelberg-Kirchheim II, TSV 1887 Wieblingen - Spvgg Baiertal, FC Rot - SG Dielheim, SG Viktoria Mauer - VfL Heiligkreuzsteinach. FC Dossenheim spielfrei.

RNZ vom 24.03.2023, Seite 24

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Auf Umwegen zum Job

Matthias Klauditz erzählt, wie er Trainer wurde und seine Frau kennenlernte

Von Wolfgang Brück

Heidelberg. Alle mögen Jochen Schuppe. Auch Matthias Klauditz. Am Sonntag kann der 37-jährige Pfaffengründer seinem Kumpel aus der gemeinsamen Zeit bei der Spielvereinigung Baiertal was Gutes tun. "Wir wollen dem VfB Leimen in die Suppe spucken", kündigt der Spielertrainer des ASC Neuenheim II Schützenhilfe im Kreisliga-Titelkampf an, von der Jochen Schuppe und Tabellenführer FC Rot profitieren würde. Erst mal geht es jedoch am Mittwoch nach Lobbach. Dort wollen die Neuenheimer Talente nach den Siegen gegen Kirchheim II und in Eberbach an einer kleinen Serie basteln.

Ein bisschen wie die Jungfrau zum Kind kam Matthias Klauditz zum Trainerjob, den er beim ASC gemeinsam und gleich berechtigt mit Daniel Janesch ausübt. Mit 35, einem für Fußballer biblischen Alter, packte den Verpackungs-Entwickler noch mal der Ehrgeiz. Er wechselte vom Kreisligisten Dossenheim zum Landeslisten Neuenheim, machte ein Spiel für die Mannschaft des damaligen Trainers Uli Brecht - dann kam Corona. Danach fand sich der defensive Mittelfeldmann dort wieder, wo er herkam: In der Kreisliga, in der zweiten Mannschaft des ASC Neuenheim.


Trainer-Team Matthias Klauditz (re.) und Daniel Janesch (Foto: Weisbrod)

Dabei ist es Understatement, wenn Klauditz über Klauditz sagt: "Ich kann gegen den Ball treten." Immerhin war der Ur-Pfaffengründer so gut, dass ihn schon in der Jugend der Ruf des FC Dossenheim erreichte. An der Bergstraße lernte er Katharina kennen, die im Frauenteam spielte und mit der er seit drei Jahren verheiratete ist.

Auch wenn von den vier großen K - Kaul, Körbel, Kohl und Klauditz - nur noch drei übrig sind, glaubt Matthias Klauditz, dass sein Ex-Verein zum Kreis der Anwärter auf den Relegations-Platz gehört. Nicht ganz so prickelnd ist das Saisonziel für den Tabellensechsten Neuenheim II. 16 Punkte sind es bis zum Relegations-Rang, 15 bis zum Abstiegsplatz. Motivations-Probleme gibt es trotzdem nicht. "Die Arbeit mit Daniel macht mir Spaß, ich kann mir vorstellen, einen Trainerschein zu machen und über die Saison hinaus die Mannschaft zu betreuen", sagt er über das harmonische Zusammenspiel mit dem 30-jährigen Kollegen, der seinen Beruf als Lehrer in Rastatt und die Tätigkeit in Heidelberg unter einen Hut bringen muss.

Mittwoch, 20 Uhr: ASC Neuenheim II - SG-SV Lobbach;

RNZ vom 29.03.2023, Seite 22