Landesliga Rhein-Neckar
Saison 2021/22
Vorbericht zum 4. Spieltag

Gegen das Spitzenteam hilft bloß eine Spitzenleistung

Nur dann kann der ASC Neuenheim am Samstag dem Landesliga-Topfavoriten FC Türkspor Mannheim die erste Niederlage zufügen!

Genau zehn Monate sind seit der letzten Landesliga-Partie zwischen dem ASC Neuenheim und dem FC Türkspor Mannheim vergangen. Am 26. 10. 2020 siegte der damalige Tabellenführer bei den Anatomen mit 3:1. Auch am Samstag um 16.00 Uhr sind die Monnemer Türken Favorit auf dem Fußballcampus.


Torschütze Levin Sandmann (Foto: Weisbrod)

Mit 7 Punkten und 8:2 Toren steht der FCT auf dem dritten Platz der Landesliga Rhein-Neckar. Während Türkspor zuletzt 5:0 gegen Ketsch gewann, verlor die Mannschaft von ASC-Trainer Uli Brecht die Regenschlacht beim VfB St Leon trotz Führung in der 54. Minute durch Kapitän Levin Sandmann noch mit 1:2.

Für den zweiten Heimsieg nach dem 3:1-Start gegen den TSV Kürnbach braucht es gegen die angriffslustigen Türken eine starke Torwart-Leistung, wie sie der Ex- Würzburger und Ex-Waldhöfer Daniel Tsiflidis auch im Spiel im St. Leoner Ensinger-Stadion abgeliefert hat. Vor Saisonbeginn war der ASC Neuenheim für FC-Trainer Serif Gürgoy der "Topfavorit Nummer Eins"!

Am Samstag wird sich erstmals zeigen, ob der ASC Neuenheim den ihm von der Konkurrenz attestierten höheren Ansprüchen gerecht werden kann. Eine Niederlage wie vor fast einem Jahr würde die Anatomen bereits erheblich unter Zugzwang setzen.

Joseph Weisbrod

"Das haben uns viele nicht zugetraut"

Euphorie bei FT Kirchheim – Derby in Bammental – Sorge in Neuenheim – Verlust in Ziegelhausen – Hoffnung in St.Leon

Von Wolfgang Brück

Heidelberg. Alles deutet in der Fußball-Landesliga Rhein-Neckar auf eine interessante Saison hin.

Welches Spiel ist ein Kracher? In Neuenheim treffen am Samstag (16 Uhr) mit den Anatomen und Türkspor Mannheim zwei Vereine aufeinander, die nach oben wollen. Das 1:2 in St. Leon löst bei den Gastgebern die Sorge vor einem weiteren Fehlstart aus. Der Sportliche Leiter Alexander Stiehl spricht von personellen Problemen. Der spielende Co-Trainer Marcel Hofbauer ist im Honeymoon, Stefan Berger in Urlaub und Arik Edelmann hat’s an der Hüfte.

Wo ist Derby-Stimmung? Bammental und Eppelheim, die sich am Samstag (16 Uhr) gegenüber stehen, haben oft die Klingen gekreuzt. Der Eppelheimer Fußballchef Achim Scharwatt spielte an der Schwimmbadstraße, als Bammental in der Ersten Amateurliga war. Die Gastgeber legten einen Neun-Punkte-Start hin. Laut Sportchef Stefan Ohlheiser muss David Bechtel weiter pausieren. Beim Gast wird der verletzte Torwart Dominik Machmeier, der Sohn des Sandhäuser Präsidenten, erneut durch Giovanni Vitali ersetzt. Die 0:3-Niederlage gegen Neckarau machte Eppelheim mit einem 1:0 in Brühl wett. Trainer Frank Engelhardt teilt das Leid zahlreicher Kollegen: Wegen Verletzungen und Urlaubern muss improvisiert werden.

Wer hat überrascht? Die Freien Turner Kirchheim starteten mit drei Siegen und können damit saisonübergreifend auf neun Spiele ohne Niederlage zurückblicken. "Das haben uns viele nicht zugetraut", glaubt Felix John. Der erst 27-jährige Trainer, Sohn der Torjäger-Legende Peter Podkalicki, ist stolz auf den "tollen Teamgeist". Er soll auch zum Heimsieg am Sonntag (15 Uhr) im Derby gegen Schwetzingen tragen. Bemerkenswert: Julian Heinen (John: "Er zerreißt sich für die Mannschaft") hat schon drei Tore erzielt.

Wer kann nicht klagen? "Wir sind stärker als im Vorjahr", glaubt Christoph Dostal. Siege gegen die SG Heidelberg-Kirchheim (3:1) und in Steinsfurt (5:0) sowie eine knappes 1:2 beim Titelfavoriten Türkspor Mannheim bestätigen den dritten Vorsitzenden der DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal. Mit Siegen am Sonntag (15 Uhr) gegen Lützelsachsen sowie danach in Schwetzingen könnte sich die Köpfel-Elf oben festsetzen und Werbung fürs anschließende Derby gegen Eppelheim machen. Dostal freut sich, dass Timo Raab und Dilbirin Yilmaz von Badenia St. Ilgen sowie der bereits viermalige Torschütze Steffen Foshag aus Walldorf eingeschlagen haben. Allerdings ist der spielende Co-Trainer Christoph Jüllich nach Unter-Absteinach zurückgekehrt.

Wer ist die Mannschaft der Stunde? Die SG Horrenberg übertrifft alle Erwartungen. Nach dem Coup gegen Mühlhausen freuen sich die Jungs von Thomas Rothenberger auf den Pokal-Hit am 28. September gegen den Drittligisten SV Waldhof. Auch in der Liga ist der Klub des ehrgeizigen Präsidenten Andreas Rensch noch unbesiegt. Am Samstag (15.30 Uhr) in Steinsfurt und danach gegen Lützelsachsen will Horrenberg in der Erfolgsspur bleiben.

Wo ist Hoffnung? In St. Leon. Nach den Auftakt-Niederlagen war das 2:1 gegen Neuenheim ein Befreiungsschlag. Am Sonntag (17 Uhr) in Kürnbach wollen die Jungs von Benjamin Schneider nachlegen. Auf den ersten Saisonsieg hofft die SG Heidelberg-Kirchheim. Vor der kurzen Fahrt nach Ketsch am Sonntag (15 Uhr) kann Manuel Wengert aber noch keine Entwarnung geben. Immer noch zwingen Urlauber und Verletzte den Trainer zu improvisieren.

Samstag, 15.30 Uhr: Steinsfurt – Horrenberg; 16 Uhr: Bammental – Eppelheim, Neuenheim – Türkspor; Sonntag, 15 Uhr: Ketsch – SG Kirchheim, Ziegelhausen – Lützelsachsen, Srbija – Neckarau, FT Kirchheim – Schwetzingen; 17 Uhr: Kürnbach – St. Leon; FV 1918 Brühl spielfrei

RNZ vom 27.08.2021, Seite 26