Landesliga Rhein-Neckar
Saison 2021/22
Vorbericht zum 22. Spieltag

Der Landesliga-Zweite ASC Neuenheim trifft die aufstrebende SG HD-Kirchheim!


Doppeltorschütze Levin Sandmann (Nr. 10) nimmt Maß und erzielt das 2:0 für die Neuenheimer. Foto: Weindl

Der Neuenheimer 5:1-Sieg beim Aufstiegsfavoriten FC Türkspor Mannheim war durchaus ein Statement. Ein Beleg für die These, dass die Einstellung wichtiger sein kann als die Aufstellung. Mit einer erstaunlich resilienten Defensive, die so noch nie zusammen auf dem Platz stand! Maßgeblich gehalten vom meisterhaften Torwart Daniel Tsiflidis, der nicht nur gefühlt, sondern de facto fünf "Hundertprozentige” vernichtet hat, wie auch FCT-Trainer Serif Gürsoy respektvoll goutierte. Chapeau!

Nach der Pause brannte der ASC auf der Suntat-Sportanlage in Mannheim ein Feuerwerk ab. Kapitän Levin Sandmann (6.), Stefan Berger (64.), Doppelpacker Tarek Aliane und "Leadgitarrist” Ben-Richard Prommer erwiesen sich als zielsichere Vollstrecker.

Apropos Feuerwerk: Ein solches Kunststück gelang der Mannschaft von Cheftrainer Uli Brecht auch am 4. September 2021: Da lag Neuenheim im Stadtderby bei der SG HD-Kirchheim schon nach 22 entfesselten Minuten mit drei Toren vorne. Nach dem SGK-Eigentor in der 4. Minute tanzte ASC-Kapitän Levin Sandmann gleich zweimal die Abwehr seines Ex-Clubs aus und schoss den ASC mit seinem spektakulären Doppelpack in der 12. und 22. Minute zum frühen 3:0-Endstand für die Gäste.

Der ASC-Autor titelte in der Spielstory: "Ein Grauen für die Grauen, ein Traumstart für die Blauen!” Doch bei der nächsten Begegnung am Sonntag sind die Karten neu gemischt. Die junge Mannschaft von SGK-Trainer Manuel Wengert ist richtig gut drauf und hat von den letzten sechs Spielen fünf gewonnen, zuletzt 3:0 nach einer durchwachsenen ersten Halbzeit gegen die SpVgg 06 Ketsch.

Dabei ist es kein Zufall, dass Winter-Neuzugang Sinisa Sprecakovic den Doppelschlag zum Endstand (52./65.) geschnürt hat. Auf den wendigen, kreativen und torgefährlichen Ex-Waldhöfer wird die ASC-Defensive, in die wohl u. a. Chef Dominik Räder zurückkehren wird, ein besonderes Auge haben müssen. Auch die zuletzt fehlenden Führungskräfte Jonas Rehm und Kapitän Marc Haffa, dessen Binde der Ex-Neuenheimer David Kiefer gegen Ketsch als Safer-Sechser trug, dürften wieder eine ernsthafte Option für die Startelf des aufstrebenden Landesliga- Neunten (32 Punkte) sein.

Der ASC Neuenheim ist punktgleich mit dem VfL Kurpfalz Neckarau Tabellenzweiter, der ebenfalls 42 Punkte, aber die etwas schlechtere Tordifferenz auf dem Konto hat. Mit einem Derbysieg könnte der ASC im Optimalfall Spitzenreiter FT Kirchheim ablösen. Allerdings nur, wenn die "Freien Turner” gegen den wieder erstarkten ASV Eppelheim am Sonntag zuhause verlieren sollten.

Joseph Weisbrod

RNZ-Vorbericht

Meisterkampf spitzt sich zu

ASC und die FT Kirchheim mit Derbys vor der Brust

Heidelberg. (bz) Das spannende Landesliga-Meisterschaftsrennen geht mit heißen Duellen in die nächste Runde. Wir klären die wichtigsten Fragen dazu.

Wie gut hat die Pause getan? Corona hat zugeschlagen bei der FT Kirchheim, deshalb kam die vom vergangenen Wochenende auf 23. März verlegte Partie in Schwetzingen gerade recht. "Wir sind dankbar für die Verlegung", sagt Kirchheims Trainer Felix John, der durch die gewonnene Zeit eventuell mit ein paar Rückkehrern für diesen Sonntag rechnen darf. Es wird jedenfalls jeder Mann gebraucht, um es mit dem formstarken ASV/DJK Eppelheim aufzunehmen.

John erwartet eine Begegnung auf des Messers Schneide und erinnert dabei an das Hinspiel: "Damals lagen wir 0:2 zurück und haben immerhin noch ein 2:2 geholt." Ein ganz wichtiger Aspekt kommt der eigenen Defensivarbeit zu. "Wir müssen die Eppelheimer Torjäger Patrick Schleich und Patrick Greulich aus dem Spiel nehmen", so der 29-jährige Kirchheimer Coach.

Kann die SGK den ASC ärgern? Das Heidelberger Derby verspricht hochklassig zu werden. Die SG HD-Kirchheim ist wie der ASC Neuenheim richtig gut drauf, beide Klubs haben vergangenes Wochenende klar gewonnen. Dennoch ist die Rollenverteilung klar: Neuenheim erwartet die Südstädter als großer Favorit, braucht als Zweiter die Punkte aber dringender als der Neunte, der nach unten nichts mehr befürchten muss und nach oben einen zu großen Rückstand aufweist.

Greift die Köpfel-Elf doch noch in den Meisterkampf ein? Bei dieser Frage muss Sascha Haynes schmunzeln. Der Sportliche Leiter der DJK/FC Ziegelhausen/Peterstal würde seine Elf natürlich gerne weiter vorne sehen, weiß aber um die Stärke der Spitzenteams. Daher rät er zu warten, anstatt jetzt eine Kampfansage zu formulieren: "Ob wir wirklich noch einmal oben eingreifen können, wird sich nach den nächsten zwei, drei Spielen zeigen."

Mit der Reverenz von vier Siegen am Stück ist "Ziegele" perfekt in das neue Jahr gestartet, am Samstag scheint Nummer fünf gegen den SV 98 Schwetzingen wahrscheinlich. "Die Schwetzinger sind aber auch nicht gerade schlecht drauf, wie ihr 4:4 gegen Bammental gezeigt hat", ist Haynes über die in der Rückrunde stärker einzuschätzenden Spargelstädter im Bilde. Im Hintergrund basteln Haynes und seine Mitstreiter am Kader für die kommende Runde und sind dabei schon recht weit. Einziger Abgang bislang ist Timo Raab, den es zum Ligakonkurrenten FV Brühl zieht. Als Ankerpunkt bleibt Norbert Kirschner als spielender Co-Trainer und Führungspersönlichkeit auf und abseits des Platzes erhalten. Neu hinzu kommen Tim Abfalterer vom VfL Heiligkreuzsteinach und Christopher Eppler aus Waldbrunn.

Ist mit einem Sieg der Deckel drauf? Selbst in der größten Hochphase ließ Thomas Rothenberger nie unerwähnt, dass sein erster Blick immer dem Relegationsplatz gegen den Abstieg gelte. Der Vorsprung auf selbigen ließ seine Laune entweder besser oder schlechter werden, je nachdem welche Punktezahl er betrug. Demnach müsste aktuell die beste Stimmung der gesamten Saison bei der SG Horrenberg und ihrem Trainer herrschen. Da die Abstiegskandidaten nicht punkten, hat die SG mittlerweile 14 Zähler Vorsprung auf den 14. Wenn am Samstag gegen die TSG Lützelsachsen ein Heimsieg gelingen sollte (Anpfiff, 16 Uhr), darf selbst der vorsichtige Trainer das Wort Klassenerhalt in den Mund nehmen.Nach den bisherigen Eindrücken des Jahres 2022 erwartet der FC Bammental den VfL Neckarau als klarer Außenseiter. Diese Partie beginnt am Samstag um 16 Uhr.

Samstag, 15 Uhr: Ziegelhausen-P. - Schwetzingen, 16 Uhr: Bammental - Neckarau, Horrenberg - Lützelsachsen; Sonntag, 15 Uhr: Ketsch - Steinsfurt, Neuenheim - SG Kirchheim, FT Kirchheim - Eppelheim; 16 Uhr: Kürnbach - Mannheim, Srbija - Brühl.

RNZ vom 18.03.2022, Seite 22