Landesliga Rhein-Neckar
Saison 2021/22
Vorbericht zum 19. Spieltag

Nach den Patzern der Konkurrenz

Der ASC Neuenheim will am Samstag die unverhoffte Steilvorlage beim Landesliga-Vorletzten TSV Kürnbach nutzen!

Hauptsache gewonnen: So das nüchterne Fazit nach dem Landesligastart am 18. August 2021. Nach fast zehn Monaten Zwangspause spielte der ASC Neuenheim zwar nicht die Sterne vom Abendhimmel, verdiente sich durch das erste Neuenheimer Saisontor von Kapitän Levin Sandmann in der 28. Minute, den Foulelfmeter von Topgunner Ben-Richard Prommer in der 29. Minute und den Volltreffer von Außenbahner Lucas Ring zum 3:1-Endstand (69.) jedoch allemal den wichtigen Auftaktsieg.


ASC Neuenheim – TSV Kürnbach am 18.08.2021 (Foto: Weisbrod)

Bereits am Samstag tritt das Landesligateam von Cheftrainer Uli Brecht die lange Fahrt nach Kürnbach an, bekannt als Schwarzriesling-Dorf im Kraichgauer Hügelland. Auch wenn der TSV am letzten Sonntag bei der SpVgg 06 Ketsch mit 0:4 verlor, dürften die Trauben für den Gast aus Heidelberg im Weindorf bei der kampfstarken Mannschaft von Trainer Andreas Macelsik hoch hängen.

Generalprobe ausgefallen! Premiere gelungen?

Dennoch geht der Tabellenzweite als Favorit in sein erstes Rückrunden-Match. Auch wenn die Vorbereitung alles andere als optimal verlief. Krankheit, Corona und Verletzungen rissen klaffende Lücken in den Trainingsbetrieb. Nach den beiden gegentorlosen Testsiegen gegen den mittelbadischen Landesligisten FC Östringen (4:0) und den Verbandsliga-Siebten TSG Weinheim (1:0) mussten zwei weitere Prüfpartien gegen die Verbandsligisten FC Olympia Kirrlach und FC Zuzenhausen mangels einsatzfähigen Mitarbeitern leider ausfallen.

Trotz dieser widrigen Umstände werden die Neuenheimer hochmotiviert und selbstbewusst ihrem Neustart am Samstag um 15.00 Uhr entgegen fiebern. Am spielfreien Wochenende konnten die ASC-Anhänger mit klammheimlicher Freude verfolgen, wie Spitzenreiter FT Kirchheim im Stadtteilderby vom wieder erstarkten Nachbarn SG HD-Kirchheim mit 1:4 wurde und der Tabellenvierte FC Türkspor Mannheim von DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal mit demselben Resultat "geköpfelt” wurden.

Ohne selbst etwas auf dem Platz dafür getan zu haben, hat der ASC Neuenheim somit seinen aussichtsreichen zweiten Tabellenplatz mit 35 Punkten (wie Türkspor und Neckarau) verteidigt. Diese unverhoffte Steilvorlage gilt es in Kürnbach mit voller Konzentration und Cleverness zu verwandeln!

Joseph Weisbrod

Überraschungsstarter gegeneinander

SG Kirchheim trifft auf Ziegelhausen/Peterstal – St. Leon und Eppelheim legen los

Heidelberg. (bz) Jetzt steigen auch die restlichen Teams der Fußball-Landesliga Rhein-Neckar in die Rückrunde ein. Wir klären die wichtigsten Fragen vor dem Wochenende.

Wie schlagen sich die Frühstarter im direkten Duell? Mit jeweils 1:4 unterlagen die Spitzenteams der FT Kirchheim (gegen die SG Heidelberg-Kirchheim) und des FC Türkspor Mannheim (gegen die DJK/FC Ziegelhausen/Peterstal). Die beiden Sieger treffen passenderweise am Samstag aufeinander. "Ziegelhausen kann unter Umständen noch vorne angreifen und sie sind deshalb auch favorisiert gegen uns", sagt SG-Trainer Manuel Wengert vor dem Stadtderby. Er sieht trotz des letztlich klaren Erfolgs gegen die Freien Turner Verbesserungspotenzial. "Wir waren erst in der zweiten Halbzeit gut, nachdem ich in der Pause ein bisschen deutlicher werden musste", verrät Wengert. Was ihn für die Rückrunde optimistisch stimmt, ist der breiter aufgestellte Kader. Sinisa Sprecakovic verstärkt die Offensive und mit Alieu Jobarteh steht ein weiterer Stürmer zur Verfügung, der laut Wengert, "von der Bank immer Impulse bringen kann."

Kommt der VfB auch auf Rasen zurecht? Erst diese Woche hat der VfB St. Leon das Training vom Kunst- auf den Naturrasen verlegt. Die Generalprobe gegen den FC Rot ist schon mal bestens gelungen auf dem natürlichen Grün. 7:1 fegte der VfB seinen Ortsnachbarn, immerhin Zweiter in der Kreisliga, vom Feld. "Die Jungs waren richtig gallig in den Zweikämpfen", beobachtete St. Leons Trainer Benjamin Schneider. Das gleiche Engagement wünscht er sich am Sonntag im Heimspiel gegen Ketsch. "Da haben wir nach der klaren 0:4-Pleite aus der Vorrunde etwas gutzumachen", sagt er. Richten müssen es 13 Mann, viel mehr stehen dem Coach aller Voraussicht nach nicht zur Verfügung aus dem 22er-Kader. Ansonsten blicken Schneider und die VfB-Verantwortlichen mit einem Auge Richtung kommende Runde. Als Neunter liegen sie in der Mitte der Tabelle und haben nach oben und unten reichlich Luft. Ein Neuzugang steht mit Emre Güner schon fest. Der Ex- Bammentaler trainiert derzeit in St. Leon mit und ist ab 17. April spielberechtigt.

Was ist das Maximum? "Wir wollen den fünften Platz in Angriff nehmen", sagt Frank Engelhardt, der Trainer des ASV/DJK Eppelheim. Als Achter mit einem Spiel weniger als die Konkurrenz ist diese Zielvorgabe realistisch. Am Samstag eröffnen die Eppelheimer das Jahr 2022 zuhause gegen den FV Brühl. Ein leichter Aufgalopp sieht anders aus. "Die Brühler haben sich im Winter ordentlich verstärkt mit zwei Neuzugängen und gegen Schwetzingen beim 2:0-Sieg überzeugt", ist Engelhardt bestens im Bilde, "wir wissen, was uns erwartet." Bis auf Kevin Kröger, der sich einen Innenbandriss im Knie zugezogen hat, stehen alle Akteure zur Verfügung. Bei Routinier Christian Zeilfelder (40 Jahre) ist aber noch Vorsicht geboten, da ihn eine Coronaerkrankung fast vier Wochen außer Gefecht gesetzt hat.

Wie startet Neuenheim? Beim TSV Kürnbach darf der ASC Neuenheim nichts liegenlassen. Zu klar sprechen die Vorzeichen für den Tabellenzweiten. Wie für die Neuenheimer beginnt auch für die SG Horrenberg das Jahr in der Fremde. Die Aufgabe ist indes um ein zigfaches schwieriger, schließlich geht es zum Viertplatzierten FC Türkspor Mannheim.


RNZ vom 25.02.2022, Seite 24