Kreisliga Heidelberg
Saison 2021/22
Vorbericht zum 31. Spieltag

RNZ-Vorschau

Was hat Karl-Ludwig Jung im Kofferraum?

FV Nußloch vor dem Titelgewinn – Dossenheim: Totgesagte leben länger

Von Wolfgang Brück

Heidelberg. Karl-Ludwig Jung ist ein großzügiger Mensch. Beim Kreisliga-Spiel in Rot brachte der Vize-Präsident des FV Nußloch seinem SAP-Kollegen Stephan Endrich eine gute Flasche Rotwein mit. Was er am Sonntag ins Auto packen wird, will der 61-jährige Funktionär nicht verraten. Er fürchtet: "Wenn man zu viel plant, könnte es Unglück bringen."

Mit einem Unentschieden beim TSV Wieblingen wäre der FV Nußloch am Sonntag Meister. Ob Aufstiegs-Shirts gedruckt werden? Man weiß es nicht. Sicher ist dagegen, dass die Planungen für die Landesliga weit fortgeschritten sind. Trainer und Leistungsträger bleiben. Mit Luzian Schäfer (nach Lobbach) steht bisher nur ein Abgang fest. Die Namen der "drei bis vier Neuen" will Jung noch nicht bekannt geben. Dafür sagt er, wer seinen Anteil am Start-Ziel-Sieg hat: Chef-Trainer Bernd Bechtel und sein Assistent Florian Köhler, der Spielausschuss-Vorsitzende Steffen Petri und der Sportliche Leiter Uwe Anweiler. Vom Boss Willi Stapf ganz zu schweigen.

Wenn es einer verdient hat, dann der FV Nußloch, der die beiden zurückliegenden Runden jeweils als Erster abschloss. Corona verdarb eine frühere Meisterschaftsfeier. Sie soll nun am 4. Juni nach dem letzten Spiel gegen die SG Mauer stattfinden.

Freilich, der letzte Schritt ist häufig der schwerste. Der TSV Wieblingen ist die beste Rückrunden-Mannschaft, hat am Sonntag mit einem 2:1-Sieg in Leimen überrascht. Nußloch ist gewarnt. "Aber", sagt Jung nach beharrlichen Nachfragen: "In meinem Auto ist Platz für einen Kasten Bier." Mindestens.

Uns tut es leid, dass wir in der Vorschau vor einer Woche den FC Dossenheim nicht auf der Rechnung hatten. Doch weil Leimen, Rot und Rauenberg patzten, sind die Bergsträßer wieder ein Kandidat auf den Relegationsplatz. Allerdings haben die Gärtner-Buben bei zwei Punkten Rückstand zum VfB Leimen und einem Zähler gegenüber dem FC Rot bereits ein Spiel mehr.

Fußballchef Marco Günther macht sich nichts vor: "Wir müssten neun Punkte holen und auf weitere Ausrutscher der Konkurrenz hoffen." Am Wochenende muss Dossenheim zuschauen, am Donnerstag spielt man in Rot, danach noch gegen Pokalfinalist SpVgg Neckargemünd und den starken ASC Neuenheim II. Wenn es nach Volkan Cetinkaya geht, wird es beim VfB Leimen keine weiteren Fehltritte mehr geben. "Die Niederlage gegen Wieblingen kam zur rechten Zeit. Die Jungs haben gemerkt, dass es nicht mit links geht", setzt der Nachfolger von Studien- Direktor Andreas Stober auf Lernfähigkeit.

In Dossenheim habe man keinen Druck, versichert Günther. Die Weichen für kommende Runde – natürlich wieder mit Cheftrainer Jan Gärtner und seinem Assistenten Christian Daub – sind gestellt. Der umworbene Torjäger Marvin Kaul, der in 25 Spielen 28 Mal traf, wird bleiben. Es gibt einen Torwart-Wechsel. Für Steven Rimmler kommt Marc Burger, der aus seiner Zeit bei der TSG Weinheim Erfahrung aus einer höheren Klasse mitbringt.

Sonntag, 15 Uhr: TSV Rettigheim - SpVgg Baiertal, TSV Wieblingen - FV Nußloch, Eberbecher SC - VfB Leimen, VfL Heiligkreuzsteinach - 1. FC Wiesloch, SG Viktoria Mauer - SG-SV Lobbach, VfB Rauenberg - VfR Walldorf, FC Badenia St. Ilgen - ASC Neuenheim II; spielfrei: SpVgg Neckargemünd.

RNZ vom 13.05.2022, Seite 26