Kreisliga Heidelberg
Saison 2021/22
Vorbericht zum 14. Spieltag

Neuenheim II gastiert am Sonntag beim Kreisliga-Nachbarn VfB Rauenberg!

ASC Neuenheim II will Tabellennachbar VfB Rauenberg hinter sich lassen!

Mit dem Einverständnis zum Anliegen der SG Viktoria Mauer, das Kreisliga-Spiel wegen der Kerwe-Feiern auf den Samstag vorzuverlegen, hat sich der ASC Neuenheim II keinen Gefallen getan. So musste Trainer Frank Schüssler fast seine halbe Stammformation ersetzen. Am nächsten Sonntag dürfte von den Vermissten zumindest der höchst selten fehlende Kapitän David Wehner wieder an Bord sein.

Beim unteren Tabellennachbarn VfB Rauenberg (23 Punkte) werden am Mannaberg die Trauben ziemlich hoch hängen – auch wenn der VfB am letzten Spieltag in Dossenheim einen 0:3-Dämpfer hinnehmen musste. Der Tabellensechste aus Heidelberg (24 Punkte) wird am Sonntag ab 14.30 Uhr an seine Erfolgsserie von zwölf Punkten aus den letzten fünf Spielen anknüpfen und hat – bei voller Kapelle – auch allemal das Zeug dazu.

Joseph Weisbrod

Bernd Bechtel kennt den Papa des Torjägers

Vor dem Kreisliga-Spitzenspiel zwischen dem TSV Rettigheim und dem FV Nußloch kommt Jonas Rehn eine Schlüsselrolle zu

Von Wolfgang Brück

Heidelberg. Vor dem Gastspiel des Tabellenführers FV Nußloch gibt der Rettigheimer Trainer Heiko Rosenfelder dem Kollegen Bernd Bechtel einen Tipp. "Ein Bewacher reicht nicht, um Tore von Jonas Rehn zu verhindern. Da braucht man drei Gegenspieler wie zuletzt in Leimen", meint der Coach des gastgebenden Rangzweiten. Beim 1:1 ging der (Wunder)-Stürmer leer aus. Davor erzielte er in 13 Spielen 17 Tore. "Wir sind nicht blauäugig", versichert Rosenfelder, "natürlich wissen wir, dass es Begehrlichkeiten gibt." Unter den Interessenten soll angeblich auch der Gegner vom Sonntag sein. Bechtel mag weder bestätigen, noch dementieren. Immerhin kennt der Nußlocher Coach des Vater von Jonas gut. Horst Rehn war Torwart beim VfB Wiesloch, als der Verein noch in einer höheren Liga spielte.

Sein Sohn entscheide letztlich über seine Zukunft, ließ der Vater wissen. Ginge es nach Rosenfelder, so wäre die in den nächsten ein, zwei Jahren weiterhin in Rettigheim. "Bei uns kann er mit seinen Freunden Fußball spielen", wirbt der 57- jährige Diplom-Informatiker beim Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Die Mannschaft sei ein "verschworener Haufen" und habe Potenzial. "Die Jungs sind erst bei 60 Prozent", glaubt Rosenfelder.

Wurde die Vize-Meisterschaft im ersten Kreisliga-Jahr noch der Aufstiegs- Euphorie zugeschrieben, so spricht der gegenwärtige zweite Platz dafür, dass Substanz vorhanden ist. Top-Angreifer Rehn kommt aus der eigenen Jugend, aus dem Jahrgang, der in die Verbandsliga aufstieg.

Nachwuchsspieler wie Felix Birkelbach und Morten Fynn Menges sollen denn auch am Sonntag die Lücken schließen, die durch die Ausfälle von Kapitän Adrian Kretz und Klemenz Kinzel sowie des fünffachen Torschützen Lukas Schmidt entstanden sind. Das Trio kann wegen Verletzungen nicht spielen.

Gleichwohl spricht Timo Kretz vom "leichtesten Spiel" der Saison. "Wir sind Außenseiter. Was haben wir zu verlieren?", fragt der Fußball-Boss. Der TSV Rettigheim, das Überraschungsteam der Saison, würde selbst bei einer Niederlage auf dem zweiten Platz bleiben.

Verlieren will Rosenfelder aber nicht. Da ist der Apfel als Glücksbringer vor und auch der Hahnenberg, der inzwischen wieder eine Festung ist. Auf der 171 Meter hohen Erhebung am Ortsrand Richtung Mühlhausen blieben die Gastgeber in der Aufstiegssaison 15 Mal ungeschlagen. Die Heimbilanz in dieser Runde: Fünf Siege und ein Unentschieden.

Der SC Freiburg sei ein gutes Vorbild, findet der Trainer vor dem Spiel gegen den "FC Bayern der Kreisliga". Rosenfelder: "Unsere Spieler kommen aus der eigenen Jugend und aus Rettigheim, beim FV Nußloch haben viele schon eine, zwei oder drei Klassen höher gespielt."

Wem so viele Lorbeerkränzen geflochten werden, muss sich nicht selbst loben. Bechtels Buben haben elf von zwölf Spiele gewonnen, nur Lobbach gelang ein Unentschieden. Auch der Spitzenreiter hat Sorgen. Für Robin Albrecht muss der 39-jährige Mehmet Yildiz ins Tor. Albrecht zog sich bei einem Spiel in der zweiten Mannschaft eine schwere Knieverletzung zu. Möglicherweise wird er erst im neuen Jahr zur Rückrunde wieder dabei sein. Auch für Nojus Zigmantavicius ist die Vorrunde wohl gelaufen. Der 21-jährige Angreifer, mit acht Toren hinter Hashem Ayman Mahamad Alawneh (9 Tore) zweitbester Schütze, kuriert eine Bänderdehnung aus. Tobias Keusch und Daniel Herm konnten wegen grippaler Infekte nicht trainieren.

Die Situation ist dennoch komfortabel. Mit einem Sieg würde der Tabellenführer – trotz einem Spiel weniger – den Vorsprung auf sieben Punkte ausbauen.

Da fällt es leicht, gelassen zu sein. Bechtel antwortet auf die Frage, wie viele Abwehrspieler sich Rehn widmen werden: "Kein spezieller. Wir spielen keine Manndeckung."

Sonntag, 14.30 Uhr: TSV Rettigheim - FV Nußloch, FC Rot - SpVgg Neckargemünd, FC Badenia St. Ilgen - FC Dossenheim, VfB Rauenberg - ASC Neuenheim II, SG Viktoria Mauer - VfR Walldorf, VfL Heiligkreuzsteinach - SG-SV Lobbach, Eberbacher SC - 1. FC Wiesloch, TSV Wieblingen - VfB Leimen; spielfrei: SpVgg Baiertal

RNZ vom 29.10.2021