Kreisliga Heidelberg
Saison 2020/21
Vorbericht zum 7. Spieltag

Der Kreisliga-Vize Neuenheim II reist zum nächsten Spitzenspiel nach Eberbach!

Für den ASC Neuenheim II heißt die Regel beim Kreisliga-Fünften Eberbacher SC: auf Abstand halten!

Mit dem rundum überzeugenden 3:0-Sieg im Topspiel gegen den VfB Leimen (Foto: Marvin Haase im Duell) hat der ASC Neuenheim II sich als Tabellenzweiter (13 Punkte) in der illustren Spitzengruppe der Kreisliga Heidelberg etabliert. Klassenprimus ist der FV Nußloch (16 Punkte), der am Mittwoch abend im Kreispokal-Halbfinale gegen Kreisliga-Neuling VfB Rauenberg überraschend patzte und mit einer 1:2-Niederlage ausschied.

Am Sonntag um 16.00 Uhr wartet direkt am grünen Neckarufer der Tabellenfünfte Eberbacher SC auf den weit gereisten Gast aus Heidelberg. Das Ziel von ASC-Trainer Frank Schüssler und seiner jungen Mannschaft: Den wieder erstarkten Fusionsclub auf Abstand halten und den zweiten Relegationsplatz hinter dem FV "Franzin” Nußloch weiterhin behaupten.

Joseph Weisbrod

"Das habe ich in 13 Jahren noch nicht erlebt"

Timo Kretz hält am Trainer, Andreas Knödler am anspruchsvollen Saisonziel fest

Von Wolfgang Brück

Heidelberg. Es ist bitter, kurz vor dem Ziel zu scheitern. 2015 trennten den Karlsruher SC wenige Minuten von der Bundesliga. Ein spätes Tor des Hamburger SV erschütterte den Zweitligisten bis ins Mark. Zwei Jahre später ging es runter in die Dritte Liga.

Eine Enttäuschung muss auch der VfB Leimen verkraften. Corona brachte den Kreisligisten, der zweimal in Folge Vizemeister wurde, um die Chance, über die Relegation in die Landesliga aufzusteigen. Jetzt bewegen sich die Jungs von Andreas Stober in ungewohnten Gefilden. Der siebte Platz bei drei Siegen, aber schon zwei Niederlagen und einem Remis entspricht nicht dem Anspruch.

Vom Saisonziel will sich Andreas Knödler aber nicht verabschieden. "Wir waren mit Spitzenreiter Nußloch und dem Zweiten Neuenheim auf Augenhöhe. Ich sage nach wie vor: Unsere Mannschaft ist stark genug, um oben mitzuspielen", erklärt der Sportchef. Der 37-jährige Rechtsanwalt griff beim 2:0 in Heiligkreuzsteinach selbst noch mal ein. Wenigstens ist jetzt Kapitän Tim Barth wieder an Bord. Auf Raoul Hofmann (Knieprobleme) und Fisnik Trbuna (Fußverletzung) wird Stober aber auch im Heimspiel am Sonntag gegen den TSV Rettigheim verzichten müssen.

Es ist ein schwacher Trost, dass Rettigheim gerne mit Leimen tauschen würde. Der Vorjahres-Aufsteiger überraschte in seiner ersten Kreisliga-Runde, wurde Dritter. Der Hahnenberg war eine Festung. Zwei Jahre lang konnte dort keine Mannschaft gewinnen. Jetzt lädt er zum Sonntags-Spaziergang ein. Einem einzigen Saisonsieg stehen fünf Niederlagen gegenüber, in denen es zweimal vier und einmal sogar fünf Gegentore gab.

Selbst der Apfeltrick funktioniert nicht mehr. Obwohl Trainer Heiko Rosenfelder jetzt sogar zwei und nicht nur einen Apfel mit auf dem Bank nimmt, wie Timo Kretz schmunzelnd verrät. Mit oder ohne Apfel – der Trainer steht beim TSV Rettigheim nicht zur Disposition. "Er ist die ärmste Sau. Zwischen Heiko und mir passt kein Stück Papier", versichert Kretz.

Der Abteilungsleiter spricht von einem "Seuchenjahr". So viele Verletzte wie diesmal habe ich noch nie erlebt", sagt er. Immerhin macht Kretz den Job schon seit 13 Jahren. Abwehrchef Krystian Kubiczek, Lennart Burkhard, der mit zehn Toren und neun Assists beste Scorer im Aufstiegsjahr, Jonas Rehn und Jan-Niklas Weber – sie schlagen sich mit Verletzungen rum, fallen teilweise längerfristig aus. "Die Liste ist nicht komplett. Es sind nur Beispiele", seufzt Kretz, "derart zahlreiche Ausfälle könnten selbst die Bayern nicht verkraften."

Das Problem: Zwei Vereine müssen absteigen. Eine hoffnungslos unterlegene Mannschaft wie in den Vorjahren, ist nicht in Sicht. Rettigheim, vor dem Spiel in Leimen, nur einen Punkt von den Abstiegsplätzen entfernt, muss auf der Hut sein.

Die Hoffnung: Wenn alle wieder fit sind, spätestens im nächsten Jahr, sollten die Jungs von Heiko Rosenfelder stark genug sein, um unten rauszukommen. Timo Kretz sieht das genauso. Er sagt: "Für Verstärkungen in der Winterpause sehe ich keinen Grund. Wir müssen nur schauen, dass wir dran bleiben."


18.10.2020 14:30 Uhr: SpVgg Baiertal      - FC Rot
18.10.2020 15:00 Uhr: TSV Wieblingen II   - SG Viktoria Mauer
18.10.2020 15:00 Uhr: VfB Leimen          - TSV Rettigheim
18.10.2020 15:00 Uhr: SpVgg Neckargemünd  - SG-SV Lobbach
18.10.2020 15:00 Uhr: VfB Rauenberg       - VFL Heiligkreuzsteinach
18.10.2020 16:00 Uhr: FC Dossenheim       - 1.FC Wiesloch
18.10.2020 16:00 Uhr: FV Nussloch         - VfR Walldorf
18.10.2020 16:00 Uhr: Eberbacher SC       - ASC Neuenheim II

RNZ vom 16.10.2020, Seite 25