Kreisliga Heidelberg
Saison 2019/20
Vorbericht zum 14. Spieltag

Neuenheim II will gegen den FC Rot im Erfolgs-Flow bleiben!

Fünf Siege am Stück, zuletzt ein Remis bei Aufstiegskandidat VfB Leimen: Der Kreisliga-Vierte ASC Neuenheim II empfängt Tabellennachbar FC Rot!

Nach fünf Siegen in der Kreisliga HD hätte der ASC Neuenheim II im Spitzenspiel beim Tabellendritten VfB Leimen den sechsten Dreier um Haaresbreite bzw. Sekundenlänge verpasst. Erst unmittelbar vor dem Anpfiff konnte das Team von Trainer Andreas Stober in der 94. Minute den glücklichen 2:2-Ausgleich feiern.

Am Sonntag um 12.15 Uhr empfängt der von Frank Schüssler clever gecoachte Tabellenvierte ASC Neuenheim II (21 Punkte) den benachbarten Fünften FC Rot (21). Der zum Favorutenkreis zählende Gast hat zuletzt eine überraschende 1:2-Niederlage beim Tabellenelften VfR Walldorf kassiert und wird am Sonntag auf dem Fußballcamps alle Hebel in Bewegung setzen, um den ASC zu überholen.

Joseph Weisbrod

Das Oberhaus des Fußballkreises spielt verrückt

Eine Überraschung jagt die andere und die jungen und die alten Torjäger ballern um die Wette - Heute Abend Derby zwischen Horrenberg und Baiertal

Von Wolfgang Brück

Heidelberg. "Verrückt", sagt Bernd Keller. "Einfach nur verrückt." Der Medienchef der Spielvereinigung Baiertal spricht über die Heidelberger Fußball-Kreisliga. 11:0 fegte der FC Rot den 1. FC Wiesloch vom Platz. Eine Woche später musste sich Baiertal in Wiesloch mit einem 0:0 begnügen und Rot unterlag dem VfR Walldorf mit 1:2.

Wer die Deutsch-Türken als ersten Absteiger eingestuft hat, muss umdenken. Von den Kellerkindern wirft keiner die Flinte ins Korn. Die Aufstiegs-Anwärter sind vor bösen Überraschungen nicht gefeit. Fußballherz, was willst du mehr?

Genießen konnte Andreas Rensch vom spielfreien Tabellenführer SG Horrenberg den Sonntag-Nachmittag auf der Couch. Rettigheim (3:3 im Aufsteiger-Duell in Eberbach), Leimen (2:2 im Verfolger-Duell gegen Neuenheim II) büßten ebenso wie Rot Punkte ein. Der Horrenberger Präsident hat noch nie was von falscher Bescheidenheit gehalten. "Unser Ziel muss jetzt die Halbzeit-Meisterschaft sein", sagt der 48-jährige Volksbanker.

Den FC Rot streicht er aus Liste der Konkurrenten. Bei elf Punkten Rückstand der Jungs von Mike Kappes und einem Spiel mehr vermutlich zu Recht.

Es gibt nicht nur unerwartete Ergebnisse, es fallen auch viele Tore. Bewährte Toremacher wie der Horrenberger Sebastian Starey (aktuell 19 Treffer) und der Leimener Thorsten Kniehl (16) haben Konkurrenz bekommen. Nachwuchs-Stürmer wie der Rettigheimer Lennard Burkard (19 Jahre/9 Tore) oder der Baiertaler Felix Kendel (19/5) mischen die Liga mit jugendlicher Frische auf. Fußballherz, was willst du mehr?

Ein alter Fahrensmann ist Andreas Rensch. 26 Jahre war er Jugendtrainer, außerdem Jugendleiter und zweiter Vorsitzender. Seit eineinhalb Jahren führt er die SG Horrenberg. Die Bilanz kann sich sehen lassen. Das Klubhaus wurde renoviert und durch einen Jugendraum erweitert. Die Verpflichtung von Trainer Thomas "Ede" Rothenberger erwies sich als Glücksgriff. "Wir wären für die Landesliga gerüstet", sagt Rensch.

Eine hohe Hürde ist das Derby am heutigen Freitagabend (19.30 Uhr) gegen die Spielvereinigung Baiertal. "Man kennt und schätzt sich", sagt Rensch, der früher in der gleichen Bank wie sein Baiertaler Kollege Jürgen Blaser arbeitete und lange Trainer in Schatthausen war. Klaus Filsinger, Beate Raab oder Torwart-Trainer Günter Eichlinger fallen ihm bei der Frage nach alten Bekannten spontan ein. Und natürlich Jochen Schuppe, mit dem Rensch gemeinsam in Baiertal Fußball gespielt hat.

Der Tabellenführer ist Favorit, aber der Horrenberger Boss erwartet ein "Baiertaler Bollwerk". Und: Die beiden letzten Derbys konnte Horrenberg nicht gewinnen. Es gab ein 1:1 durch Tore von Starey und Yannick Weidner, in Baiertal siegten die Gastgeber durch Treffer von Weidner und Philipp Ketterer bei einem Gegentor von Marvin Wichmann.

"Freitagabend, Flutlichtspiel und in Balzfeld ist Kerwe. Es ist angerichtet", freut sich Bernd Keller aufs Derby. Auch wenn die Jungs von Jochen Schuppe zuletzt schwächelten und seit vier Spielen nicht mehr gewinnen konnten. "Wir rechnen uns was aus. Spiele gegen Horrenberg haben einen besonderen Charakter", weiß Keller.

Von Keller in den Keller. Dort sorgte der VfR Walldorf mit dem Sieg gegen Rot für eine Riesen-Überraschung. "Unser Lazarett leert sich", freut sich der Trainer. Dimon Tsatsopitas kann wieder auf Kapitän Johannes Bensch, Can Öztürk und Torjäger Tim Müller zurückgreifen. Am Sonntag in Nußloch ist auch Urlauber Stefan Sailer wieder dabei.

Anders als in den Vorjahren, als mit Eberbach und Dilsberg die Absteiger früh feststanden, werden diesmal mehr Verantwortliche unruhige Nächte haben. Neben Wiesloch und Wieblingen scheinen Lobbach und Walldorf am meisten gefährdet. Obwohl Dimon Tsatsopitas ebenso wie der erste Vorsitzende Bernd Mayer überzeugt sind: "Wenn wir annähernd komplett antreten können, kommen wir unten raus." Der nächste Schritt soll mit einem Punktgewinn in Nußloch erfolgen.

Wie unvorhersehbar, also verrückt, die Kreisliga ist, zeigt auch die Aussage von Jochen Schuppe. Vor den letzten drei schweren Spielen des Jahres in Horrenberg und Rot sowie daheim gegen Neuenheim sagt der Baiertaler Trainer: "Von null bis neun Punkten ist alles möglich."


Freitag 08.11.2019 19:00 Uhr
TSV Wieblingen II - FC Dossenheim

Sonntag 10.11.2019 12:15 Uhr
ASC Neuenheim II - FC Rot

Sonntag 10.11.2019 14:30 Uhr
VFL Heiligkreuzsteinach - SpVgg Neckargemünd
SG-SV Lobbach - VfB Leimen
TSV Rettigheim - 1.FC Wiesloch
FV Nußloch - VfR Walldorf

Sonntag 01.12.2019 14:00 Uhr
Eberbacher SC - SG Horrenberg 

SpVgg Baiertal spielfrei

Rhein-Neckar Zeitung, Heidelberger Nachrichten, Freitag, 8. Oktober 2019, Seite 27