Heidelberger-Kreispokal, Vorbericht zur 2. Runde, 2018/19

Das Hotel in Berlin ist noch nicht gebucht

Dennoch hat die RNZ ausgerechnet, wie oft Schönau noch gewinnen muss, um ins DFB-Pokalfinale zu kommen – 2. Runde im Kreispokal

Von Wolfgang Brück
Heidelberg. Mit Wolfgang Gauweiler kann man viel Spaß haben. Nach dem Aufstieg seines VfB Schönau in die B-Klasse ließ sich der Präsident eine Glatze scheren und als in diesem Sommer das Public Viewing im Klubhaus ein abruptes Ende fand, weil die deutsche Mannschaft nicht mitspielte, schrieb der Vereinsführer in Anlehnung an den italienischen Altmeister Giovanni Trapattoni auf die Plakate: "Haben fertig".

Nach dem 3:2-Sensationssieg am Sonntag über den VfL Heiligkreuzsteinach setzte Wolfgang Gauweiler erneut zu humoristischen Höhenflügen an. "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin", verkündete der 60-jährige kaufmännische Angestellte in den sozialen Medien. EsisteinanspruchsvollesZielfüreinen Verein aus der zweituntersten Klasse. Aber warum eigentlich nicht? Schließlich heißt es: Im Fußball ist alles möglich.

Noch viermal muss der VfB Schönau gewinnen, um sich für den badischen Pokal im nächsten Jahr zu qualifizieren. Mit weiteren sieben Siegen wäre man unter den 64 Mannschaften, die in der Saison 2020/21 am DFB-Pokal teilnehmen dürfen. "Ich bin mir nicht sicher, ob unser Kunstrasenplatz in Schönau reicht, um gegen die Bayern oder Dortmund spielen zu können", sagt Wolfgang Gauweiler mit einem Augenzwinkern. Vielleicht würde er demnächst mal in Hoffenheim nachfragen, ob ein Umzug in die Wirsol Rhein-Neckar-Arena möglich ist. Gauweiler ist Realist. Er versichert: "Das Hotel fürs Pokalfinale im Mai 2021 haben wir noch nicht gebucht."

Gut so. Denn es könnte was dazwischen kommen. Zum Beispiel schon am Sonntag (Beginn: 17 Uhr), wenn Sandhausen in der zweiten Runde des Heidelberger Kreispokals Gastgeber des VfB Schönau ist. DerFC1986 Sandhausen aus derC-Klasse, wohlgemerkt, und nicht der Zweitligist. Gauweiler hat Bedenken, dass der lange Marsch durch die Institutionen schon übermorgen zu Ende sein könnte. Vier Spieler stehen dem neuen Trainer Dariusz Bazuk nicht zur Verfügung. Sie sind in Urlaub. Der Präsident fürchtet: "Es wird schwerer als gegen Heiligkreuzsteinach." Aber wer nach Berlin will, muss gegen alle gewinnen, auch gegen den FC Sandhausen.

Tränen flossen beim FC Germania Meckesheim-Mönchzell nach der bitteren Niederlage im Relegations-Finale gegen die SpG ASV/DJK Eppelheim. Doch offenbar ist der Schock überwunden. Mit dem 7:0 im Derby gegen die SG Viktoria Mauer, die letzte Runde noch Kreisligist war, setzte Meckesheim-Mönchzell ein Ausrufezeichen. "Alle sind geblieben und mit Timo Hauk vom FC Zuzenhausen und Emanuel Karamanitakis aus Gauangelloch haben wir zwei gute Spieler dazu bekommen", sagt der erste Vorsitzender Daniel Bieser. Am Sonntag kommt mit Kreisliga-Aufsteiger ASC Neuenheim II der nächste starke Gegner. Neuenheim hat in den ersten beiden Runden 14 Tore erzielt, jeweils sieben in Dielheim und Altneudorf. Tore satt dürfte auch die zweite Runde imHeidelberger Kreispokal kennzeichnen, bei der es an an diesem Wochenende um den Einzug ins Achtelfinale geht.

RNZ 03.08.2018 Seite 26