Es gibt keinerlei Zweifel, dass der TSV Wieblingen hochverdient die Meisterschaft der Landesliga Rhein-Neckar errungen hat. 21 Siege aus 28 Spielen bei nur einer einzigen Niederlage. Zum Vergleich: Drei Teams weisen in dieser Statstik mit jeweils sechs Pleiten den zweitbesten Wert nach.
Der ehrgeizige Trainer Norbert Nuris hat aus dem hervorragend zusammengestellten Kader das Beste herausgeholt und dabei viele herausragende Kicker zu einer geschlossenen Einheit geformt. Der Lohn all der Mühen: Bereits am drittletzten Spieltag beim FV Brühl (4:1) hat der TSV die Meisterschaft perfekt gemacht.
"Wir haben uns in der Winterpause viel vorgenommen und eine überragende Rückrunde gespielt", lobte VfB-Trainer Benjamin Schneider seine Mannschaft, die in der Rückrundentabelle Platz zwei belegte und gleichzeitig die zweitmeisten Tore geschossen (35) sowie die wenigsten (12) kassiert hat. Anders als im vergangenen Jahr genügte dem VfB diese Rückserie jedoch nicht, um die Aufstiegsrelegation zu erreichen. Dafür ist der FC Bammental einfach zu stark gewesen. Volkan Glatt führte seine Mannen vollkommen verdient zur Vizemeisterschaft, die zur Relegation berechtigt.
Dort traf der FCB im Halbfinale um den Aufstieg auf den Viertletzten der Verbandsliga, die SpVgg Neckarelz, verlor mit 0:2 und bleibt Landesligist. Hinter Bammental landete die U23 des SV Waldhof punktgleich mit dem VfB St. Leon auf Rang drei. Lange Zeit sah es danach aus, als ob die Regionalliga-Reserve gute Karten für den Aufstieg hätte, allerdings haben die Blau-Schwarzen in der Rückserie zu viele Punkte liegenlassen.
Auf Platz fünf lief die Überraschungsmannschaft der Saison ins Ziel. Der FC Türkspor Mannheim hat erst im letzten Jahr die Kreisliga-Meisterschaft in Mannheim errungen. Von Beginn an überzeugte die Genc-Elf mit einer großen Disziplin, entschied viele knappe Duelle für sich und hatte daher zu keinem Zeitpunkt etwas mit dem Abstieg zu tun. Unterm Strich gab es jedoch Unstimmigkeiten. Die sportliche Leitung wechselte komplett vor Rundenende.
In Neuenheim ist die Zufriedenheit groß. Im zweiten Landesligajahr haben die Schützlinge von Trainer Alexander Stiehl einen großen Schritt nach vorne gemacht. Das Plus des ASC: Im breiten Kader gab es nur sehr wenige Verletzungen zu beklagen. Neuenheim bringt die Voraussetzungen mit, um sich in den kommenden Jahren in der Spitzengruppe zu behaupten.
Beinahe schon traditionell hat der FV Brühl das Spieljahr auf einem beruhigenden Mittelfeld beendet. Volker Zimmermann liefert dort eine mehr als solide Arbeit ab. Der kleine Kunstrasen ist entgegen der allgemeinen Meinung allerdings kein alzu großer Vorteil, denn der FV hat nur die Hälfte aller Heimspiele gewinnen können. In der Heimtabelle steht Türkspor Mannheim überraschend an der Spitze.
Als Neunter hat der 1. FC Mühlhausen eine solide Spielzeit absolviert. Angesichts des enormen Verletzungspechs ist die einstellige Platzierung zum Abschied von Sascha Theres als Erfolg zu werten. Nach vier Jahren legt der Coach eine Pause ein und wird von Uli Brecht abgelöst.
Ein sorgenfreies Jahr liegt hinter der SpVgg Ketsch. Der Relegations-Austeiger vom vergangenen Sommer kam nie ernsthaft in die Bredouille und hat in schöner Regelmäßigkeit die benötigten Punkte zum anvisierten Klassenerhalt eingefahren.
Als in der Rückrunde die Meldung über die kommende Spielgemeinschaft des TSV Michelfeld mit dem Ortsnachbarn TSV Eichtersheim die Runde machte, warf dies einige Fragen auf. Da eine Spielgemeinschaft laut Spielordnung des bfv maximal in der Kreisklasse A spielen darf, war klar das Michelfeld in der Spielzeit 2018/19 nicht am Landesliga-Spielbetrieb teilnehmen würde. Nach Wochen der Ungewissheit meldete der TSV am 28. Mai, dass er seine Mannschaft mit Wirkung auf die Saison 2017/18 nach dem letzten Spieltag zurückzieht. Die Konsequenz daraus: Michelfeld rückt an das Tabellenende, die Ergebnisse der Saison behalten ihre Gültigkeit und die dahinter platzierten Klubs rücken einen Rang nach oben. Der FC Badenia St. Ilgen durfte daher mit gerade mal 16 erreichten Punkten in die Relegation. Dort brachte es die Gau-Elf trotz Drei-Mann-Überzahl gegen die FT Kirchheim nicht fertig zu gewinnen. 1:2 hieß es nach Verlängerung für den Kreisliga-Vize.
Am meisten von den ingesamt zwei nach hinten gerückten Vereinen profitierte die TSG Plankstadt. Zum Abschied des Trainer-Trios Frank Engelhardt, Björn Weber sowie Axel Hofmann, sicherte sich die TSG mit 24 Zählern und Rang zwölf zum zweiten Mal in Serie den Klassenerhalt. Etwas weniger zittern musste der VfL Kurpfalz Mannheim-Neckarau, der mal wieder den Klassenerhalt "eintütete".
Von den neun letzten Sinsheimer Aufsteigern konnte nur der TSV Mchelfeld den direkten Abstieg im Folgejahr verhindern. Rohrbach/S (2018), Obergimpern (2017), Reihen (2016), Kürnbach und Rohrbach/S (2015), Obergimpern (2013), Michelfeld (2012) und Rohrbach/S (2011) erlebten jeweils ein Jahr nach dem Aufstieg den enttäuschenden Abstieg.
Lediglich neun Punkte hat der SV Rohrbach/S dieses Jahr gesammelt. "Nach den verlorenen direkten Duellen gegen Mitte der Rückrunde war es leider durch", zog SVR-Trainer Joachim Heger sein Schlußfazit. Gegen Plankstadt und St. Ilgen hätte der letztjährige Sinsheimer Kreisliga-Meister mit zwei Heimsiegen zumindest die Relegation erreichen können. Letztlich blieb ein verdienter Abstieg in den Annalen der Landesliga Rhein-Neckar stehen. Rohrbach hat die wenigsten Siege (1) und Tore (24), sowie gleichzeitig die meisten Niederlagen (20) und Gegentore (73). Damit geht es für die Heger-Elf zurück in die Kreisliga, wo sie wieder ein Kandidat für die vorderen Plätze sein dürften.