Kreisliga Heidelberg
Saison 2015/16
Vorbericht zum 28. Spieltag

Nach der Aufholjagd zum Unentschieden an Allerheiligen strebt der ASC am Eisheiligen-Montag beim VfR Walldorf den sechsten Sieg in Folge an!

Ein bisschen zuviel der Ehre für den Anatomie-Sportclub in der RNZ-Kreisligavorschau: Der ASC Neuenheim ist (noch) nicht auf dem Weg zur zweiten Kraft im Heidelberger Fußball, lieber Herr Brück! Schließlich gibt es vor dem Landesligisten DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal (14. Platz) auch noch den in dieser Klasse in den letzten Jahren oben mitmischenden Stadtteilverein TSV Wieblingen (9. Platz). Auf die Köpfel-Elf könnte der ASC übrigens im ersten Relegationsspiel treffen. Ebenso wie auf den FC Dossenheim, der ebenfalls im Abstiegskampf steckt.

TEBRIKLER!!! Herzlichen Glückwunsch zum Kreispokal-Sieg, liebe ASC-Verfolger vom 1. FC Wiesloch!

Auch wenn der ASC kein Anglerverein ist, wie der RNZ-Chefreporter akribisch "recherchiert" hat: Trainer Alex Stiehl, den Brück mehrfach zitiert, hätte schmunzelnderweise "nichts dagegen, wenn wir uns den Titel in der Kreisliga angeln." Auch wenn eine weitere Niederlage des Tabellenführers im Topspiel gegen FT Kirchheim durchaus möglich ist, geht es für den ASC vor allem darin, den zweiten Tabellenplatz zu behaupten. Denn fünf Punkte Vorsprung auf den 1. FC Wiesloch (Kompliment und Glückwunsch zum souveränen Kreispokal-Gewinn!) und den Emporkömmling aus Kirchheim (beide 56 Punkte) sind kein Ruhekissen.

Gewinnwarnung: Walldorf ist eine harte Nuss, die der ASC aber bei voller Konzentration knacken kann!

Am Pfingstmontag um 16.00 Uhr tritt der Tabellenzweite beim unangenehmen, weil unberechenbaren VfR Walldorf an. Nach der Nebelschlacht beim Hinspiel am 1. November waren die Jungs froh, mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein. Denn nach einer Stunde lagen die Anatomen 0:2 zurück. Mit einem Doppelschlag von Mark Servatius in der 74. und dem Ausgleich durch den Kapitän persönlich (nach Vorarbeit von Theo Jaspert) in der 79. Minute drehte der damalige und heutige Tabellenzweite die umkämpfte Partie und holte ein 2:2-Remis. Nach Allerheiligen dürfen's bei den Eisheiligen gerne zwei Pünktchen mehr sein!

Joseph Weisbrod

Keine Angler und nicht nur Akademiker

Gleichwohl ist der Fußball-Kreisligist ASC Neuenheim derzeit auf reichem Fischzug

Von Wolfgang Brück

Heidelberg. Der ASC Neuenheim wird manchmal fälschlich als Akademiker-Sportclub bezeichnet. Auch Angelsportclub trifft nicht zu. "Obwohl ich nichts dagegen hätte, wenn wir uns den Titel in der Kreisliga angeln", schmunzelt Trainer Alexander Stiehl.

Seit Sonntag spricht einiges dafür. Während Spitzenreiter 1. FC Dilsberg in einer veritablen Krise ist und sein zweites Spiel in Folge verloren hat, angelten sich die Anatomen die nächsten drei Punkte. Mit dem 4:0 in Hirschhorn, dem fünften Sieg hintereinander, verkürzte der Verfolger den Rückstand auf drei Punkte.

Ist der ASC Neuenheim auf dem Weg zur zweiten Kraft im Heidelberger Fußball? Noch hat die DJK/FC Ziegelhausen- Peterstal diesen Status hinter der SG Kirchheim, doch im Fußball-Campus herrscht Aufbruchstimmung. Fast die Hälfte der 550 Mitglieder sind Kinder und Jugendliche, auch die zweite Mannschaft belegt – in der B-Klasse – einen Aufstiegsplatz.

Die Nachricht vom erneuten Dilsberger Ausrutscher kam übrigens von Jannik Oestreich. Der 22-jährige Defensivspieler wechselt im Sommer nach Neuenheim und trat beim 4:1 des VfB Leimen über den Tabellenführer schon mal in Vorleistung für seinen künftigen Verein. Mit Oestreich und einem weiteren Neuzugang sieht Alexander Stiehl seine Mannschaft gerüstet für die Landesliga – den Aufstieg vorausgesetzt.


Handschlag in der Halbzeit: Neuenheims Vorsitzender Dr. Werner Rupp (links) verlängerte
den Vertrag mit Trainer Alexander Stiehl auf unkonventionelle Weise.
(Foto: JW)

Der 44-jährige Pädagoge weiß: "Die letzten Meter vor dem Ziel sind die schwersten. Denn wenn du oben stehst, hast du mehr zu verlieren als zu gewinnen. Dann kommt die Angst vor dem Versagen."

Dilsberg hat das Problem nicht exklusiv. Vor einem Jahr verdaddelte Landesligist TSV Wieblingen einen zweistelligen Punkte-Vorsprung, in der Regionalliga tat sich Tabellenführer Waldhof in den letzten Wochen schwer, und in der A-Klasse reisten die Fotografen zweimal vergeblich an. Neckargemünd will einfach nicht Meister werden. Vielleicht klappt es am Pfingstmontag um 16 Uhr beim TSV Handschuhsheim. Ein Punkt beim Abstiegskandidaten reicht.

VfR Walldorf ist gefährlich

Zurück zur Kreisliga: Für die wankenden Dilsberger wird es nicht einfacher. Am Pfingstmontag kommen die Freien Turner Kirchheim, und die lassen trotz fünf Zählern weniger als Neuenheim im Kampf um den Relegationsrang nicht locker. Wie auch der mit Kirchheim punktgleiche 1. FC Wiesloch, der übernächste Dilsberger Gegner, der jedoch erst mal in Horrenberg eine ganz schwere Aufgabe hat. Auch Stiehl warnt davor, am Montag den VfR Walldorf zu unterschätzen. "Die hatten Dilsberg am Rande einer Niederlage", sagt der Trainer des ASC Neuenheim vor dem Endspurt mit den drei letzten Spielen in Walldorf, daheim gegen St. Ilgen und in Schatthausen.

Auch im Blickpunkt: Das Heimspiel des FC Schatthausen gegen den VfB Eberbach. Eine Niederlage würde den Abstieg besiegeln, mit einem Sieg würde der Abstand zum rettenden Ufer auf einen Punkt schrumpfen.


Montag 16.05.2016, 16:00 Uhr
VfB Leimen - FC Hirschhorn
VfR Walldorf - ASC Neuenheim
FC St.Ilgen - FC Rot
FC Schatthausen - VfB Eberbach
TSV Pfaffengrund - SG Lobbach
FV Nußloch - SpVgg Baiertal
SG Horrenberg - 1.FC Wiesloch
1.FC Dilsberg - FT Kirchheim


Rhein-Neckar-Zeitung vom 13.5.2016