Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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Am "Tag der grundlosen Nettigkeiten" (wofür gibt es eigentlich keinen "Tag"?) geizte der Landesliga-Dreizehnte DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal nicht mit seiner Charme-Defensive. Die erste unfreiwillige Nettigkeit schon in der 4. Minute. Nach einem präzisstrammen Eckball von Capitano Vincenzo Terrazzino, der nicht nur wegen seiner Standards zu den Spielprägern beim ASC gehört, schaltet Daniel Janesch am schnellsten und vollstreckt aus dem Nahkampf zur frühen Gästeführung.
Der Kreisligist agierte weiterhin gar nicht nett: nämlich giftig wie eine gelbe Kobra, voller Jagdfieber und hellwach in den Zweikämpfen. 12. Minute: ASC- Stratege Caner Tilki adressiert einen 40-Meter-Pass weitsichtig und zentimetergenau in die freie Abwehrschnittstelle auf dem rechten Flügel. Emanuel Smarsly flankt aus dynamischem Lauf. Mark Servatius torpediert den Ball nur knapp über die Abendlatte. Dann die nächste grundlose Nettigkeit des Gastgebers. Einen durch das permanente ASC-Pressing provozierten Not-Rückpass zum Torwart erahnt Maximilian Kuberczyk, ersprintet sich vor dem heraus geeilten DJK/FC-Torwart den Ball und schiebt ihn überlegt ins Tor (18.).
Für den zweiten Durchgang auf dem Köpfel wechseln beide Trainer kräftig durch. Die selten ernsthaft gefährdete Neuenheimer Beziehungskiste hütet nun Dominic Treiber, der die wenigen Abschlüsse des Landesligisten sicher meistert. Die linke Außenbahn berast nun Hasan "Rigatoni" Karakus, der kurz nach seinem 24. Geburtstag nur so vor Tatendrang sprüht. Auf der rechten Seite startet nun David Wehner durch.
Die selbstbewussten Anatomen setzen unvermindert das Skalpell an und nutzen ihr bereits gut geschliffenes fußballchirurgisches Besteck. Nur der letzte Schnitt fehlt noch. So scheitert der eminent lauf- und spielstarke Michael Rebmann nach einem Augenschmaus-Lupfer von Theo Jaspert knapp am Keeper (74.). Eine Minute später gelingt dem Ex-Neuenheimer Nils Hauck mit einem Heber von gehobener Qualität der angesichts der Offensivanteile unerwartete Ehrentreffer (74.). Doch der nach der Pause eingewechselte ASC-Jüngling Simon Eckert brilliert zehn Minuten vor dem Abpfiff des hervorragenden Schiedsrichters Raphael Stiefvater mit einem distanzierten Prachtschuss zum leistungsgerechten 1:4-Endstand (80.).
Joseph Weisbrod