Heidelberg Kreisliga
Saison 2013/14, 23. Spieltag

Sonntag 13.4.2014, 17:00 Uhr
ASC Neuenheim - FV Nußloch 0:1 (0:1)

Aufstellung des ASC Neuenheim
  1. Burak Polat
  2. Vincent Schneider (79. Vadim Bäumler)
  3. Patrick Helten
  4. Felix Frank
  5. Vincenzo Terrazzino
  6. Atilla Ercan
  7. Yves Hillger
  8. Daniel Toma (68. Nils Hauck)
  9. Boris Gatzky
  10. Serdar Özbek
  11. Stefan Holter
  12. Vadim Bäumler
  13. Michael Ziegler
  14. Nils Hauck
Tore
  • 0:1 24.Min Kevin Zuber

4 Karten für Neuenheim

  • 33.Min Gelb für Yves Hillger
  • 40.Min Gelb für Daniel Toma
  • 65.Min Gelb für Serdar Özbek
  • 82.Min Gelb für Vincenzo Terrazzino

Was ist bloß mit dem ASC los? Gegen FV Nußloch vierte Niederlage in Folge!

Prächtiges Fußballwetter, eine stattliche Zuschauerkulisse und ein Rasenteppich wie handgeknüpft: Da kann man eigentlich doch nur gewinnen! Dass der Sieg dem Gast und nicht dem Gastgeber gelang, hatte wohl mehr mit den Neuenheimer Köpfen statt mit den Füßen, mehr mit der Einstellung als mit der Aufstellung zu tun. Anders ist es kaum zu erklären, dass der ASC, in der Vorbereitungskür noch Besieger so erfolgreicher Rückrundenteams wie TSV Wieblingen (Landesliga-Spitze) und Fortuna Heddesheim (Kreisliga MA-Dominator) auch die vierte Kreisligapartie in Folge verlor. Dabei erwies die Mannschaft von FV-Trainer Edgar Mayer sich trotz einschlägiger Kleidung keineswegs als unschlagbares weißes Ballett. Doch der Tabellennachbar aus Nußloch war giftig, abwehr-, lauf-, zweikampfstark und ortete früh die Achillesferse des instabilen Neuenheimer Organismus. Mit schlichten, langen, aber auch genauen Bällen in die Spitze schafften es die hochmotivierten Gäste immer wieder, ihre Stürmer direkt zu erreichen.

Nach einem Volleywarnschuss von ASC-Offensivwirbler Boris Gatzky in der vierten Minute schlugen die weiten und hohen FV-Pässe immer wieder wie die Macheten im Neuenheimer Abwehrdschungel ein. 9. Minute: Innenverteidiger Felix Frank klärt nach einer Linksflanke in höchster Not vor dem einschussbereiten FV-Mann Philipp Kohlmann. 10. Minute: ASC-Torwart Burak Polat verlässt in dieser Szene zwar nur ungern seine feste Beziehungskiste, wehrt aber den fulminanten Schussversuch ins lange Eck glänzend ab. Nach einer Viertelstunde die erste faustdicke Chance für Neuenheim. Routinier Daniel Toma setzt sich auf der rechten Außenbahn mit all seiner Cleverness durch und zieht den Ball flach an den kurzen Pfosten. ASC-Stürmer Stefan Holter bekommt den Innenrist nicht an die perfekte Hereingabe und lenkt das Ding so am leeren Tor vorbei (15.).

Dann die Nußlocher Führung. Wieder holt der Gast die lange Machete heraus. Der XXL-Schlag landet auf dem linken Flügel. Von dort kann der Nußlocher Außenbahner ungehindert in den Strafraum flanken. FV-Angreifer Kevin Zuber lauert dort allein wie Uli Hoeneß in der Landsberger Einzelzelle und lässt ASC-Torwart Burak Polat mit seinem abgezockten Abschluss nicht die Spur einer Haltbarkeitschance (24.). Zehn Minuten später hätten die Schwarzweißen den Sack fast schon zumachen können. Doch Burak Polat, der junge Leopard zwischen den Neuenheimer Pfosten, konnte die schier unhaltbaren Kohlmann-Rakete mit einer Super-Super-Parade entschärfen (43.). Und was ist mit dem ASC los? Eine oft gehörte Frage nach der Winterpause. Ja, Neuenheim tut sich schwer im Abwehrverhalten, im Spielaufbau und schafft es einfach nicht, den letzten Pass so präzise zu lancieren, dass die Torchancenquote substanziell wächst. Mit einer Ausnahme kurz vor der Pause: Eine fein justierte Rechtsflanke köpft Stefan Holter, eigentlich Neuenheims Headhunter, weit über die Nußlocher Palmsonntagslatte (43.)

Nach dem Wiederanpfiff des einseitig gelbe Karten - nämlich vorzugsweise an die Gastgeber - wie bunte Ostereier verteilenden Schiedsrichters Marcel Schröder (Karlsruhe) legen die Anatomen einen Zahn zu, ohne wirklich beißfester zu werden. Zwar stimmen nun Lauf- und Einsatzbereitschaft mehr als bei Lionel Messi mit dessen schlappen 6,8 Kilometern in knapp 95 Minuten. Doch fehlt das schöpferische Momentum und vor allem das fußballerische Instrumentarium, um den Gegner wirklich ernsthaft zu gefährden. Der führungsstarke FV-Fünfer und - Kapitän Johann Sitnikow hatte jedenfalls wenig Mühe, in Tateinheit mit seinen kompromisslosen Abwehrkollegen die Neuenheimer Offensive in Schach zu halten. Selbst Neuenheims 18-Tore-Fabrikant Serdar Özbek, der über weite Strecken auf verlorenem Posten steht, lässt sich von der allgemeinen Verunsicherung anstecken. Sonst hätte der gefürchtete Kreisliga-Ripper wohl kaum seine Großchance in der 60. Minute so unentschlossen versemmelt.

Während das Neuenheimer Flaggschiff leckt und angesichts des 11. Tabellenplatzes in eine bedenkliche Schieflage zu geraten droht, haben die ASC-Jugendmannschaften alle fünf Spiele des Wochenende gewonnen – siehe die Berichte auf der ASC-Hompage bzw. auf ASC Facebook. Sogar die neu formierte ASC-AH gewann – nach langer Spielpause – den Evergreen in der alten Heimat beim einstigen Dauernachbarn Heidelberger SC unerwartet klar mit 4:0.

Auf dem Fußballcampus Heidelberg ist übrigens auch in der Karwoche ordentlich was geboten. Da veranstaltet der Verein unter der Leitung von E-Jugendtrainer Dirk Wiggershaus von Montag bis Donnerstag sein von den Neuenheimer Ferienkids fieberhaft erwartetes ASC Ostercamp 2014. Ein volles und tolles Programm erwartet die rund 20 U 11- und U 10-Kinder. Viel Spaß und:

Frohe Ostern!

Joseph Weisbrod

Spieltag und Tabelle