Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
Karten für Neuenheim
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Der Vizemeister der Kreisliga Heidelberg dominierte beim Mannheimer Doppelaufsteiger (die erste Mannschaft stieg in die Kreisliga, die zweite in die Kreisklasse auf) fast über 90 Minuten. Immer wieder knackten die Anatomen mit blitzsauber vorgetragenen Angriffen den Lindenhofer Keuschheitsgürtel und gewannen den Kreisvergleich auch in der Höhe verdient.
Außerdem setzte die Mannschaft die von Trainer Matthias Hohmann in der Halbzeitansprache geäußerte Zielvorgabe, doch bitteschön kein Gegentor zu kassieren, konsequent um. Der beherzten Defensivarbeit mit Torwart Burak Polat als herausragender Endstation war es zu verdanken, dass am Schluss - wie bei Österreich im Medaillenspiegel, nur eben mit voller Absicht – die Null stand.
Die Vielharmonie im neu formierten ASC-Ensemble war – nahe am Strandbad - fast vergleichbar mit dem Synchronschwimmen. Da passt schon ganz gut zusammen, was zusammengehört. 14. Minute: Serdar Özbek nimmt einen steilen Laufpass von Boris Gatzky auf, steuert zielstrebig auf den MFC-Keeper zu und schiebt den Ball an ihm vorbei ins Lindenhoftor.
Die forschen Neuenheimer agieren weiterhin kompakt, schnell, direkt, lassen den Gastgeber mit aggressivem Forechecking kaum zum Spielaufbau kommen. Dennoch gelingt dem Aufsteigerteam von MFC-Coach Ralf Eckl fast der Ausgleich. Doch der junge ASC-Stammhalter Burak Polat hält seine Beziehungskiste gleich viermal in der 20., 21. und 31. Minute mit anspruchvollen Rettungstaten jungfräulich rein. Das Torwart-Training von Co-Coach Andreas Roth, der sich u. a. mit einer DVD von Namensvetter Andreas Köpke fortbildete, scheint zu fruchten.
Danach hat der ASC die Sache auf dem Kunstrasen wieder voll im Griff. Das 2:0 in der 36. Minute: Eine Augenweide! Neuenheims neuer würdiger Zehner Boris Gatzky erkennt geistesgegenwärtig, dass MFC-Torwart Marcel Jehle weit vor seinem Kasten verharrt. Bum Bum Boris zieht volley ab und jagt die Kugel mit olympischer Schusstechnik ins verwaiste Netzwerk. Kurz darauf vollendet der explosive Ex-Reutlinger einen rasanten Sommerslalom durch die MFC-Abwehr mit einem Aufsetzer, den der 21jährige Marcel Jehle nur abklatschen kann. Der abschlussstarke Serdar Özbek lauert goldrichtig und staubt zum 0:3-Halbzeitstand für den in Technik und Tempo überlegenen Gast aus Heidelberg ab (40.)
Nach dem Wiederanpfiff prüft der einsatzfreudige Atilla Ercan den MFC-Schlussmann mit einem präzisen Flachschuss (50.). Doch dann ist erneut Boris Gatzky maßgeblich an der Torfabrik beteiligt. Seinen Eckball flankt der vor Energie sprühende ASC-Kapitän Patrick Helten mit viel Drive in den Strafraum. Er findet den Kopf von Headhunter Stefan Holter, der rundum perfekt zum 0:4 verwandelt (52.). Acht Minuten später zaubert Boris Gatzky im Strafraum und zieht ansatzlos ab. Sein raffinierter Diagonalschuss zischt ins lange Eck. Der gute Schiedsrichter erkennt den schönen Volltreffer wegen einer angeblichen Abseitsposition nicht an (60.).
Doch die Anatomen setzen energisch und spielfreudig nach, bleiben – wie von Trainer Matthias Hohmann im Briefing für die zweite Hälfte gefordert – weiterhin gierig und vergolden ihre frühreife Teamleistung mit dem fünften und letzten Tor. 80. Minute: Stefan Holter steckt gefühlvoll in den freien Lauf von Mittelfeldherr Daniel Toma durch. Der Neuenheimer Altmeister knallt die Kugel am Vortag seines 34. Geburtstages unhaltbar zum 0:5-Endstand in die Maschen. Ein überzeugender Sieg gegen einen Gegner, der im Badischen Pokal nur knapp mit 1:2 gegen den Verbandsligisten FC Zuzenhausen ausgeschieden war.
Am Mittwoch, dem 15. August, um 19.30 Uhr empfängt der ASC den A-Klasseverein TB Rohrbach zum nächsten Test. Und am Samstag, dem 18. August, gibt der ASC bereits sein drittes Gastspiel im Fußballkreis Mannheim: um 17.00 Uhr beim Kreisligisten SpvGG Wallstadt. Dann wird auch der nach langer Verletzungspause wieder voll im Trainingssaft stehende designierte Abwehrchef Michael Weigel endlich wieder Spielpraxis sammeln können.
Joseph Weisbrod