Grünes Licht für Fußball-Campus in Heidelberg

Dietmar Hopp Stiftung und Stadt Heidelberg fördern gemeinsame Sportanlage der Vereine ASC Neuenheim und DJK Handschuhsheim

Heidelberg. Großer Sieg im Großen Rathaussaal für die Sportvereine ASC Neuenheim 1978 und DJK Rot-Weiß 1920 Handschuhsheim: In seiner letzten öffentlichen Sitzung im Jahr 2011 hat der Heidelberger Gemeinderat fast einstimmig (bei nur einer Enthaltung) einen "Investitionszuschuss zur Herstellung eines Fußball-Campus Neuenheim/Handschuhsheim auf der städtischen Sportanlage der DJK Handschuhsheim" beschlossen.


So soll der Fußballcampus einmal aussehen!
(Foto & Grafik: Knorn Architekten)

Damit ist das Tor frei für ein Projekt, das insbesondere den fußballbegeisterten Kindern und Jugendlichen der beiden Heidelberger Stadtteile zugute kommen wird. Den Löwenanteil der Finanzierung übernehmen die Dietmar Hopp Stiftung und die Stadt Heidelberg mit je ca. 1,2 Millionen Euro. Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner dankte Dietmar Hopp nach der Verkündung des Abstimmungsergebnisses explizit für dessen einzigartiges Engagement in Heidelberg.

Die von dem Neuenheimer Architekten und ASC-Vorstandsmitglied Andreas Knorn erarbeitete Planung beinhaltet eine fundamentale Neuanlage des Sportareals an der Tiergartenstraße. Der Fußball-Campus Neuenheim/ Handschuhsheim wird zwei Großspielfelder und eine kompakte Kleinspielfeldanlage mit zwei Plätzen auf modernster Kunstrasen-Basis umfassen. Auch die Sanierung des Sanitärbereiches des Clubhauses der DJK Handschuhsheim und neue Kabinentrakte für den ASC Neuenheim sind geplant. Außerdem sind ein Schulungsraum für Jugendliche und eine Geschäftsstelle für die beiden Vereine vorgesehen.


(Foto & Grafik: Knorn Architekten)

Neben den Synergieeffekten für zwei auf einem gemeinsamen Sportgelände agierende Vereine profitieren vom neuen Fußballcampus ganz im Sinne der Dietmar Hopp Stiftung und der Stadt Heidelberg vor allem Kinder und Jugendliche. Allein der ASC Neuenheim betreut mehr als 100 Nachwuchsfußballer. Nach bisher lückenhafter Infrastruktur können die Juniorenteams und die Senioren künftig gemeinsam auf der neuen Anlage unter vorbildlichen Bedingungen trainieren und ihre Wettbewerbsspiele im angestammten Stadtteil – statt wie bisher in Kirchheim – austragen. Außerdem ist eine Kooperation mit dem von Prof. Dr. Klaus Roth geleiteten Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Heidelberg und dem lokalen Schulsport angestrebt. Nicht zuletzt kann die lebhafte Nachfrage nach einer eigenen Mädchenmannschaft endlich aufgegriffen werden.

Insbesondere für den Anatomie-Sportclub Neuenheim 1978 e. V., dessen Seniorenmannschaft auf dem zweiten Tabellenplatz der Kreisliga Heidelberg und damit auf dem Relegationsplatz überwintern wird, erfüllt sich mit dem Fußball- Campus ein Traum. Dafür hat der ASC seit Jahren gekämpft. Denn wie sagt ein afrikanisches Sprichwort?: "Es läuft das Wild nicht in den Rachen des schlafenden Löwen." Namentlich Dr. Werner Rupp, seit über 30 Jahren Vorsitzender und treibende Kraft bei den "Anatomen", hat stets unbeirrt an die Verwirklichung dieses großen Ziels geglaubt.

Gemeinsam mit dem Architekten Andreas Knorn und seinen langjährigen Mitstreitern im ASC-Vorstand hat Rupp das Gesamtkonzept entwickelt, das die einhellige Zustimmung der Dietmar Hopp Stiftung und nun auch der Stadt Heidelberg gefunden hat. Damit wird der Anatomie-Sportclub auch für seine Risikobereitschaft belohnt. Denn der Verein hat eigeninitiativ erhebliche Mittel in Konzeption und Planung investiert.

Dr. Werner Rupp nach dem überwältigenden Gemeinderatsbeschluss: "Für den ASC Neuenheim und unseren Projektpartner DJK Handschuhsheim war dieser 15. Dezember 2011 ein vereinshistorischer Tag. Wir sind überglücklich, dass wir nach mehr als drei Jahrzehnten in Kirchheim endlich wieder zu unseren Neuenheimer Wurzeln zurückkehren können. Der gesamte Verein, unser Flaggschiff 1. Mannschaft und vor allem unsere Jugendabteilung können nun voller Zuversicht in die Zukunft blicken. Unser allererster Dank gilt Dietmar Hopp für die großartige und großzügige Unterstützung durch seine Stiftung, bei der Dietmar Pfaehler sich als ein überaus engagierter, sachkundiger Ansprechpartner erwiesen hat."

Abschließend sagte Rupp: "Ohne die Förderungsgarantie durch die Dietmar Hopp Stiftung hätte das Unternehmen Fußball-Campus Neuenheim/Handschuhsheim keine Umsetzungschance gehabt. Wir danken außerdem ganz besonders unserem sportbegeisterten Stadtoberhaupt. Dr. Eckart Würzner hat unser Projekt von Anfang an – im Doppelpass mit Sportamtsleiter Gert Bartmann und Gerhard Schäfer, dem Vorsitzenden des Sportkreises Heidelberg – entschlossen bei der Stadt voran getrieben. Wenn alles planmäßig läuft, werden wir bereits im Frühjahr 2012 mit den umfangreichen Umbauarbeiten beginnen, um den Trainings- und Spielbetrieb auf dem Fußball-Campus Neuenheim/Handschuhsheim baldmöglichst aufnehmen zu können."

Die Projektpartner:

ASC Neuenheim:
Das Kürzel ASC steht für Anatomie-Sportclub. Der etwas andere Fußballverein wurde 1978 vom heutigen Ehrenvorsitzenden Prof. Dr. Dr. h. c. Wolf-Georg Forssmann, dem damaligen Leiter des Anatomischen Instituts der Universität Heidelberg im Neuenheimer Feld gegründet. Der ASC Neuenheim war der erste Multikulti-Club der Kurpfalz, gespickt mit Doktoranden, Assistenten und Medizinstudenten aus aller Herren Länder. Zu den Gründungsmitgliedern zählten u. a. Dr. Werner Rupp, seit über 30 Jahren ASC-Vorsitzender und im "Nebenamt" stellv. Vorsitzender des Fußballkreises Heidelberg, und Prof. Dr. med. Markus W. Büchler, Ärztlicher Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg (Spitzname: "Bonhof"). Über die fußballerischen Lehrjahre in der Heidelberger Kreisklasse B urteilte die RNZ: "Anatomen sicherer am Skalpell als am Ball". Doch bald schon verschaffte der ASC sich Respekt im regionalen Fußball. Bereits 1985 wurde der Verein mit dem Sepp-Herberger-Preis "für eine besonders bemerkenswerte Jugendarbeit" ausgezeichnet. Der zweifache Kreispokalsieger (1998, 2008) belegt derzeit den zweiten Tabellenplatz in der Kreisliga Heidelberg. Außerdem ist der ASC unter der Jugendleitung von Rolf Rehm mit Juniorenteams in fast allen Altersklassen vertreten. Auch eine AH-Mannschaft gehört seit den 80ern zum "Markenkern" des ASC Neuenheim. Neben der vielbesuchten Website ist der ASC Neuenheim seit Oktober auch mit einer Facebook-Seite im Netz am Ball.

DJK Handschuhsheim:
Die DJK Rotweiß Handschuhsheim (ca. 460 Mitglieder) gibt es bereits seit dem Jahre 1920. Die "Deutsche Jugend-Kraft" ist ein Mehrspartenverein mit den Abteilungen Fußball, Tennis, Basketball, Gymnastik und Kinderturnen. 30 Jahre lang – von 1980 bis 2010 - leitete der Malermeister Alfred Jakob die Geschicke des Traditionsvereins. Der CDU-Stadtrat hat sich von Anfang an entschieden für das Projekt Fußball-Campus Neuenheim/Handschuhsheim eingesetzt. Der heutige DJK- Vorsitzende Bernd von Wirén hat sich mit Leib und Seele der Jugendarbeit gewidmet und ist auch heute noch in Personalunion als Jugendleiter aktiv. Er weiß selbst am besten, dass der raue Hartplatz an der Tiergartenstraße nicht zu den von den Kids bevorzugten Bodenbelägen zählt. Umso mehr freut Bernd von Wirén sich über den Startschuss für den Fußball-Campus: "Für die DJK Handschuhsheim war es wichtig, dass den Kindern und Jugendlichen Trainings- und Spielbedingungen geboten werden können, die den heutigen Anforderungen entsprechen. Dafür haben wir diesem Projekt zugestimmt." Seit dieser Saison betreibt die DJK Handschuhsheim bei den B- und C-Junioren eine Spielgemeinschaft mit dem FC Dossenheim. Die erste Mannschaft belegt derzeit in der Heidelberger Kreisklasse C Mitte den zehnten Tabellenplatz. Bernd von Wirén: "Für die DJK Handschuhsheim war es wichtig, dass den Kindern und Jugendlichen Trainings- und Spielbedingungen geboten werden können, die den heutigen Anforderungen entsprechen. Dafür haben wir diesem Projekt zugestimmt."

Joseph Weisbrod

Letzte Aktualisierung 27.12.2011