Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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Ein Lustspiel für den neuen Tabellenführer der Kreisliga Heidelberg. Ein Lehrstück für den Tabellenvierten der A-Junioren-Landesliga. Der ASC Neuenheim pflegte gegen die U 19 des traditionsreichen VfR Mannheim phasenweise das "joga bonito", das schöne Spiel, und schoss dabei sechs teilweise wie im Fußball-Labor entwickelte Tore.
Power-Stürmer Patrick Helten eröffnete den Feier-Abend mit einem platzierten Kopfball nach einer Flanke von Tim Thumulka (20.). Neuenheims junger Torwart Zachary "Zac" Harrington war in der 25. Minute auf Zack, als er den einzigen gefährlichen Schuss der Mannheimer Buwe in der ganzen Partie im Terminator-Stil parierte. Fünf Minuten später musste der US-Boy, sehr zum Leidwesen seines Vaters Jeff und der aus Arizona angereisten Großeltern, mit einer Schulterprellung ausgewechselt werden. Innenverteidiger Felix Frank vertrat den verletzten Keeper sicher, ohne allerdings ernsthaft behelligt zu werden.
Kurz darauf (39.) adressierte Sajan Wagner eine Flanke in den Strafraum. Stefan Holter vollstreckte erneut per Kopf zum 2:0-Pausenstand. ASC-Trainer Matthias Hohmann hatte bis dato "einige gute Passagen" seines gut aufgelegten Teams, aber auch "schlampige Aktionen und Pässe" gesehen. Mit erneuerbaren Energien, sprich Einwechslungen, nutzte der ASC im zweiten Durchgang sein personelles Potenzial. Schon in der 47. Minute das 3:0 durch die konsequente Maßarbeit des tatendurstigen Patrick Helten. Neuenheim kombinierte mit Lust und Laune weiter, erhöhte durch Daniel Toma auf 4:0 (53.). Die A-Junioren des Deutschen Grundgesetz-Meisters von 1949 bemühten sich zwar nach Kräften, kamen aber selten in Ballbesitz, geschweige denn zum Abschluss.
Dann das krönende Finale, in dem auch der eingewechselte Co-Trainer Mark Schröder seine technische Finesse zeigen konnte. Nach einem gescheiten Grundlinien-Rückpass von Stefan Holter in den Rücken der VfR-Abwehr vollstreckte der eingewechselte Mathias Riedesel locker zum 5:0. Wie von Picasso in Öl gemalt schließlich das letzte Tor in diesem beschwingten Trainingsspiel.
Mathias Riedesel gebar mit seinem "schwachen" rechten Fuß einen phänomenalen, diagonalen Aufreißerpass auf den am Flügel lauernden Sajan Wagner. Dessen fein justierte Flanke verwandelte der aus der Heimat in den Schoß der Mannschaft zurück gekehrte Sachsenpfeil Christoph Gebhardt hart, aber herzlich zum 6:0-Endstand. Dass VfR-Trainer Christian Emig sich bei Matthias Hohmann dafür entschuldigte, dass seine Jungs den ASC Neuenheim "nicht richtig fordern konnten", ist ebenso wahr wie sympathisch.
Am Sonntag um 15.00 Uhr wird es wieder ernst, wenn der Tabellenführer beim 1. FC Wiesloch seinen Spitzenplatz in der Kreisliga verteidigen möchte.
Joseph Weisbrod