Aufstellung des ASC Neuenheim
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Der Kunstrasenplatz der SG Kirchheim ist derzeit die grüne Oase in der winterlichen Fußballwüste. Drittligist SV Sandhausen testete hier nach dem wetterbedingten "Koitus Interruptus" im Punktekampf gegen die Regionalligisten Karlsruher SC II und - am Freitag - gegen Darmstadt 98.
Auch ASC-Trainer Matthias Hohmann, der einst mit den Darmstädter Lilien auf dem Rasen blühte, nutzte die Gelegenheit, nach drei ausgefallenen Testversuchen endlich wieder Open Air-Fußball spielen zu lassen. Seine Neuenheimer hatten nach dem kalten Entzug wieder richtig Bock auf Fußball. Mit 6:0 Toren - drei pro Halbzeit, besiegte der Tabellenführer der Heidelberger Kreisklasse A den Tabellenvierten der A-Jugend-Landesliga.
Dabei hätten die Kirchheimer Talente durchaus den Mindestlohn in Form eines Ehrentreffers verdient gehabt. Denn sie gefielen durch enormen Einsatz, eine variable Spielanlage und viel Biss in den Zweikämpfen. Letztlich setzten sich aber doch die größere Cleverness, Athletik und Abgezocktheit der Neuenheimer vor allem in der Offensive durch.
Dafür, dass es die erste Partie im neuen Jahrzehnt war, klappte der Spielaufbau beim ASC schon ganz gut. Die Gäste gingen folglich nach 27 Minuten durch Tim Thumulka in Führung. Fünf Minuten später erhöhte der schnelle Emanuel Smarsly nach messerscharfem Aufreißerpass von Mathias Riedesel mit einem virtuosen Heber auf 2:0. In der 38. Minute staubte erneut TTT (Tim Thumulka Trifft) nach einem fulminanten Fernschuss des starken Miguel Bernal zum 3:0-Halbzeitstand ab.
Auch nach dem Wiederanpfiff ließen die sezierwilligen Anatomen erst gar keine spätrömische Dekadenz aufkommen. Schon nach fünf Minuten köpfte Mittelfeldspieler Daniel Toma eine Maßflanke des glänzend aufgelegten Smarsly zum 4:0 ins SGK-Netzwerk (49.) Es spricht für den Charakter der SGK-Boys, dass sie trotz des hohen Rückstandes unermüdlich dagegen hielten und - angetrieben von ihrem Hightech-Turbo und Perspektivteam-Mitglied Dario Schneider - zielstrebige Angriffsaktionen entwickelten. Nur in der Neuenheimer Strafraumbox fehlte es gegen ein so gestandenes Innendoppel wie Felix Louis und Andreas Roth am nötigen Durchsetzungsvermögen.
Nach einer Stunde gab Neuenheims Winter-Neuzugang Turan Aslan sein Debüt beim Anatomie-Sportclub Neuenheim. Er deutete mit einigen klugen Szenen und Pässen an, dass er mit seiner Erfahrung eine echte Verstärkung für den Heidelberger A-Klassenprimus werden könnte. Während ASC-Torwart Benny Bolich mehr mit dem trüben Flutlicht als mit gefährlichen Schüssen zu kämpfen hatte, wurden die ASC-Angreifer einige Male jäh wegen angeblicher Abseitsstellungen in ihrer Torjagd ausgebremst. Doch wenn schon Champions League-Schiedsrichter glasklare Abseitstore anerkennen, kann man einem Amateurgespann erst recht keine klosigen Fehlentscheidungen ankreiden.
Doch letztlich machte der ASC Neuenheim noch locker das halbe Dutzend voll. Zuerst vollendete Simon Erl eine Traumkombination über Passgeber Miguel Bernal und Flankengeber Mathias Riedesel zum 5:0 (69.). Ein paar Glühwein-Schlucke später schlenzte der frühformige Ex-Kirchheimer Riedesel den Ball aus schrägem Winkel mit viel Gefühl im frostigen Fuß der letzte Treffer in einem gut durchbluteten Vorbereitungsmatch(75.)
Bis zum Restrunden-Auftakt am 7. März 2010 gegen den FC Dilsberg bestreitet der ASC Neuenheim - wenn der Winter mitspielt - noch folgende Testspiele: Am Sonntag, 21. 2. 2010, um 14.00 Uhr bei Arminia Ludwigshafen und am Sonntag, dem 28. 2. 2010, um 14.30 Uhr bei der SG Horrenberg.
Joseph Weisbrod