In Ihrem "Wort zum Wochenende" erinnern Sie den Ministerpräsidenten Günther H. Oettinger an sein Versprechen, Heidelberg zu einem "Schwerpunkt" seiner Arbeit zu machen. Und während Heidelberg auf die "Arbeits-Offensive aus Stuttgart" wartet, "zieht die Nachbarschaft so heimlich, still und leise an uns vorbei. Egal, ob es um Einkaufszentren, Stadien, Gewerbegebiete oder auch Schlossgärten geht."
Unter uns: Man kann ja den Herrn Ministerpräsidenten für so manchen Fehltritt verantwortlich machen. Aber dass Herr Oettinger indirekt für den Verlust von "Stadien" und Gewerbegebieten" herhalten soll, bedarf des Einspruchs. Dass es kein Stadion in Heidelberg - und letztlich auch keine substanzielle Wild-Erweiterung - geben wird, haben die Heidelberger und Eppelheimer Protagonisten sich ganz allein selbst zuzuschreiben. Den Peinlichkeits-Button "Ätsch, wieder verloren!" können die Lokalmatadoren sich ans eigene Revers heften.
Es waren schließlich vor allem kommunale Bedenkenträger, die in dem Stadionprojekt ein Halloween-Gespenst sahen: Lärm, Abgase, randalierende Fans, drohendes Verkehrschaos, vertriebene Tierarten, die Fallwinde vom Königstuhl, Heidelberg eine Stadt der Wissenschaft & Kultur und nicht des "proletarischen" Fußballs (wie etwa Freiburg?!). Statt als "Capri-Sonne-Arena" mit Spitzenfußball in Eppelheim wird das Stadion-Juwel mitsamt seiner sportlichen und wirtschaftlichen Strahlkraft eben in Sinsheim funkeln - und Wild statt östlich der A 5 im fernen Osten, nämlich in Plauen bauen
Man muss es Dietmar Hopp hoch anrechnen, dass er trotz der ihm - bei allen rhetorischen Schmeicheleinheiten - gezeigten kalten Schulter doch noch in die Heidelberger Sportzukunft investiert. So finanziert seine Stiftung Dietmar-Hopp-Förderzentren "Anpfiff ins Leben" - gemeinsam mit MLP-Gründer Manfred Lautenschläger - das im Neuenheimer Feld geplante Kinderballsportzentrum (KiZ).
Zumindest bei diesem einzigartigen interdisziplinären Gemeinschaftsprojekt, das Kindern und Jugendlichen im Leistungs-, Breiten- und Behindertensport zugute kommen wird und im Sommer/Herbst 2008 eingeweiht werden soll, kommt so schnell keiner an Heidelberg vorbei - weder in der Nachbarschaft noch in Deutschland.
Dr. Werner Rupp
Joseph Weisbrod
Werner Rehm
ASC Neuenheim