Kreisliga Heidelberg
Saison 2007/2008
Vorbericht Fußball in Nordbaden

FCA Walldorf II genießt hohen Respekt

Von Sieghard Schindler

So eindeutig wie im letzten Jahr, als nahezu alle befragten Tramer die SG Wiesenbach als wahrscheinlichen Aufsteiger nannten, sind die Prognosen der Verantwortlichen vor Beginn der Kreisliga-Saison 2007/08 nicht. So ausgeglichen scheint die Liga schon lange nicht mehr gewesen zu sein. Aber immerhin ist man sich darin einig, dass der Weg zum Titel in jedem Fall über Neuling FC Astoria Walldorf II (acht Nennungen) und den VfB St. Leon (sechs) führen wird. Zweimal wird der ASV Eppelheim auf den Favoritenschild gehoben, je einmal wird dem SV Waldhilsbach und der SG Hor-renberg der Sprung nach oben zugetraut.

Leider gelang es der SG Horrenberg auch dieses Mal nicht, länger als zwei Jahre in der Landesliga zu bleiben. Tramer Eckhard Prinz, der das Team nach einem Drittel der Saison übernahm und auch in der Kreisliga betreuen wird, konnte den Abstieg trotz aller Anstrengungen nicht abwenden. Oft gehören die Absteiger zu den Aufstiegsanwärtern, oder sie befinden sich im Neuaufbau. Bei der SGH ist nach Aussage des Trainers eher Letzteres zutreffend. "In Anbetracht dessen, dass einige Spieler entweder den Verein verlassen oder ihre aktive Laufbahn beendet haben und dass kein Nachwuchs aus den fehlenden Junioren kommen wird, kann das Saisonziel eigentlich nur Klassenerhalt lauten", schätzt Prinz die Situation realistisch ein. Bei den Zugängen aus überwiegend unteren Klassen müsse man abwarten, ob sie der Mannschaft helfen können, um das Saisonziel möglicherweise nach oben zu korrigieren.

Den Trainer - Tormann Ralph Förster löste als Interimscoach Rainer Wild ab - hat auch der ASV Eppelheim kurz vor dem Liga-Finale gewechselt, in der Hoffnung, die Pechsträhne der letzten Jahre zu beenden und endlich den Aufstieg zu schaffen. Genutzt hat es dennoch nichts, denn am Ende sprang wieder nur Rang drei heraus. Für die neue Saison wurde mit Thomas Müller ein erfahrener Mann als Coach verpflichtet. Er soll es nach dem Willen der ASV-Verantwortlichen richten. Aber auch Müller will den Aufstieg: "Diesen zu erreichen, ist das klare Saisonziel." Der bewährte Spielerstamm konnte weitgehendst gehalten werden - nur Ex-Spielertrainer Rainer Wild und Sver Rehn sind als Verluste zu verzeichnen. Zugänge, die dei Mannschaft weiterhelfen sollten sind für das Mittelfeld der wieder genesene Carsten Sattler und Tobias Köbler (SV Sandhauser II) sowie als Strafraumspieler Francesco Valente vom FC Badenia St. Ilgen.

Die meisten Vorschusslorbeeren bekommt vor dem Saisonstart der FC Astoria Walldorf II, die erneut von den Ausleihspielern der Oberliga-Mannschaft profitieren dürfte. Der neue Trainer Zeljko Babic, der als Stammspieler am Aufstieg der Ersten in die Oberliga maßgeblich beteiligt war, will als Spielertrainer versuchen, mit Unterstützung seiner beiden Assistenten Miroslaw Konieczny und Frank Falter die Arbeit seines Vorgängers Ralf Friedberger fortzuführen. "Wir wollen bei der Vergabe des Titels natürlich ein gewichtiges Wort mitreden", sagt Babic: "Mit Domenic Martin (SG Horrenberg) und Benjamin Weber (SV Schwetzingen) konnte der Spielerkader wesentlich verstärkt werden. Dazu wollen wir eigene Junioren, die in der Oberligamannschaft die Vorbereitung mitgemacht haben, im Saisonverlauf in das Team einbauen."

Der VfB St. Leon setzte sich nach dem Abstieg bewusst nicht unter Druck, sofort wieder nach oben zu wollen. Dies hat der jungen Mannschaft, die im Verlauf der Saison zu einer spielstarken Einheit wurde und erst in der Relegation den Wiederaufstieg knapp verpasste, sehr gut getan. Nach den gesammelten Erfahrungen dürfte die Aufstiegsfrage für VfB-Trainer Maik Haag in der Saison 2007/08 vermutlich von größerer Bedeutung sein, zumal auch die Konkurrenz sehr viel von den Kickern aus der Spargelgemeinde hält. Haag vertritt die Auffassung, man solle versuchen, sich nach Möglichkeit zu verbessern. "Und somit ist klar, dass nach Rang zwei im Vorjahr nur der Aufstieg das Ziel sein kann." Alle wichtigen Akteure stünden weiterhin zur Verfügung, dazu habe man sich mit Patrick Franz (SpVgg Baiertal), Toni Seithel (FC Rot) und Michael Wittmer (VfB Rauenberg) in allen Mannschaftsteilen verstärken können. Eine Prognose in Sachen Abstieg fällt naturgemäß nicht leicht.

Oft trifft es Mannschaften, mit denen man überhaupt nicht rechnet. Teams dagegen, denen man weniger zutraut, schaffen den Klassenerhalt. Der FV Nußloch konnte knapp die Klasse halten. Mit dem neuen Trainer Zdravko Barisic hofft das Team in der kommenden Saison auf ruhigere Zeiten. Inwieweit sich der zweite Neuling l. FC Wiesloch in der neuen Umgebung zurechtfinden wird, bleibt abzuwarten.

Auf- und Abstieg sind in der Kreisliga Heidelberg so geregelt: Der Meister steigt in die Landesliga auf, der Vize spielt in der Relegation ebenfalls um den Aufstieg. Steigt nur der Meister auf, vermindert oder erhöht sich die Anzahl der Teams in der Saison 2008/09 abhängig davon, wie hoch die Anzahl der Absteiger (maximal vier) aus der Landesliga ist. Absteigen müssen in die Kreisklasse A drei Mannschaften. Aus dieser steigen zwei Teams in die Kreisliga auf.


Rhein-Neckar-Zeitung, Beilage:Fußball in Nordbaden vom 17.8.2007