Kreisliga Heidelberg
Saison 2006/07, 16.Spieltag

Vorbericht zum 16.Spieltag in der Rhein-Neckar-Zeitung

Sonntag 26.11.2006, 14:30 Uhr
VfB Wiesloch - ASC Neuenheim 2:2 (1:2)

Aufstellung des ASC Neuenheim
  1. Markus Gamer
  2. Sebastian Schwab
  3. Satnam Gill (84. Hamed Toure)
  4. Christian Warnemann
  5. Felix Louis
  6. Simon Keller
  7. Moritz Mie (46. Vaidatos Neverauskas)
  8. Joshua Allen
  9. Fouad Haddad (54. Christian Kunzmann)
  10. David Keller
  11. Timo Mifka
  12. Hamed Toure
  13. Vaidatos Neverauskas
  14. Christian Kunzmann
  15. Ulrich Schmidt
  16. Marius Hausmann
  17. Rodney Elwick (ETW)
Tore
  • 0:1 13.Min Christian Warnemann, Kopfball nach Freistoß von Sebastian Schwab
  • 0:2 30.Min Fouad Haddad, erläuft mißglückten Rückpass
  • 1:2 38.Min Matthias Traub
  • 2:2 53.Min Thorsten Traub

ASC verpasst nach 2-Tore-Vorsprung ersten Auswärtssieg!

Die Sphinx der Kreisliga war drauf und dran, ihr anderes Gesicht zu zeigen. Doch der ASC Neuenheim, mit sieben Siegen in sieben Spielen die Nummer 1 der Heimtabelle, verpasste die Chance, seine miserable Auswärtsbilanz (zweitletzter Platz) aufzubessern und - noch wichtiger - bis auf den vierten Rang vorrücken zu können.

Dabei sah der ASC nach einer halben Stunde fast wie der sichere Sieger aus. Während der VfB sich kein Bleiberecht in der gegnerischen Hälfte erwerben konnte, beherrschten die Gäste spielerisch und läuferisch eindeutig die Partie. Folgerichtig die frühe Führung in der 13. Minute. Sebastian Schwab schlug einen Freistoß scharf in den VfB-Strafraum. Dort hatte Goldkopf Christian "Locke" Warnemann sich in den Rücken der Abwehr geschlichen und köpfte die präzise Hereingabe sicher ins Netz. Sieben Minuten später das 0:2 für die überlegen auftrumpfenden Gäste. Ausgerechnet VfB-Routinier Matthias Traub leistete sich einen fatalen Rückpass vor die Füße von Fouad Haddad. Der wieselflinke Neuenheimer Angreifer umdribbelte elegant den Wieslocher Torwart und schob ein.

Dass Co-Trainer Traub seinen Fehler schon bald korrigieren konnte, kam auf kuriose Weise zustande. Weil ein Wieslocher gleich zweimal einen Freistoß ausführte, bevor der Schiedsrichter den Ball freigegeben hatte, sah der ignorante Standardschütze zunächst gelb, dann gelbrot - und letztlich fast wie ein Tölpel aus, was ihn zu einer unflätigen Bemerkung gegenüber dem sich absolut regelkonform verhaltenden Unparteiischen hinreißen ließ.

Doch der vermeintliche Nachteil (und Platzverweis) entpuppte sich für den VfB eher als Vorteil. Denn bei der dritten Ausführung desselben Freistoßes schritt der Meister persönlich zur Tat. Der von Horrenberg zurückgekehrte Kapitän Stanomir Radunovic zirkelte den Ball so geschickt Richtung langen ASC-Pfosten, dass Matthias Traub ungehindert per Kopf einnicken konnte (38.). In der milden Novembersonne schien nun auch der bis dahin so dominante ASC einzunicken. Nichts war mehr zu spüren vom Elan der ersten halben Stunde. Neuenheim tat sich gegen zehn Wieslocher fortan schwerer als gegen die komplette Elf.

Das Kapital von VfB-Trainer Frank Marx war auch nach der Pause seine fidele Seniorenabteilung. Ex-Profi Frank Scheuber interpretierte seine Rückennummer 6 unauffällig, aber hocheffizient. Auch Matthias Traub leistete tadellose Defensivarbeit. Im Mittelfeld zog der überragende Stratege Stanomir Radunovic ebenso clever wie nach der antiken Devise "Störe meine Kreise nicht!" unbehelligt die roten Fäden. Und im Angriff avancierte der auch nicht mehr blutjunge Stürmer Thorsten Traub zum Schrecken der Neuenheimer Abwehr, die ohne den verletzten Eckpfeiler Andreas Bardelli auskommen musste. Radunovic und Traub musizierten auch im Duett den Ausgleich. Gegen fünf ASC-Spieler kombinierten sich die beiden Wieslocher durch den Strafraum. Thorsten Traub lupfte den Ball schließlich gefühlvoll über den machtlosen ASC-Torhüter Markus Gamer (53.).

Die Gäste wirkten weiterhin, als hätten sie in einer derzeit geschlossenen Londoner Sushi-Bar gespeist, und konnten ihre numerische nicht in eine spielerische Überlegenheit ummünzen. Nicht dass der VfB-Strafraum rundum zugetackert gewesen wäre: Nein, der ASC war im Spielaufbau einfach zu umständlich, zu harm- und einfallslos. Erst in der letzten Viertelstunde übte Neuenheim endlich so etwas wie Offensivdruck aus.

Aber dann hieß es: Chancen-Totensonntag in Wiesloch. Weder Spiel- und Angriffsführer Timo Mifka noch Joshua Allen und - kurz vor dem Abpfiff - David Keller mit einer Verzweiflungsrakete über die Querlatte konnten ihre Möglichkeiten zum Siegtreffer nutzen. So blieb es beim letztlich verdienten Unentschieden. Nachdem der ASC - gemäß seiner Trikotfarbe - die orangene Revolution, nämlich den ersten Auswärtssieg in dieser Saison leichtfertig verschenkt hat, kann die Mannschaft von Trainer Dr. Holger Zimmer in den letzten beiden Heimspielen vor der Winterpause trotzdem für eine gute Ausgangsposition in Sachen Rückrunde sorgen.

Joseph Weisbrod

Spielbericht aus der RNZ

Der ASC nutzte in den ersten 20 Minuten die Lethargie des VfB aus und erzielte zunächst das 0:1 durch einen Kopfball (13.), ehe Fouad Haddad in der 20.Minute sogar auf 0:2 erhöhte. Die Gastgeber wurden in der Folge durch eine umstrittene gelb-rote Karte dezimiert, nachdem ein VfB-Akteur einen Freistoss zweimal zu früh ausgeführt hatte. Trotz Unterzahl bediente Baris Özel Matthias Traub, der zum 1:2 einköpfte (39.). Nach dem Wechsel erzielte der unermüdliche Thorsten Traub nach einer gelungenen Kombination den Ausgleich (54.). Trotz zahlreicher harter Aktionen der Gäste brachte Wiesloch das Remis über die Zeit.

fk

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