Bitte anschnallen: Der FCH 06-Stadionexpress von Dietmar Hopp mit Kurs auf die Eliteklasse beschleunigt das ohnehin schon bundesligareife Tempo. Das Schönste: Die Jugend ist mit an Bord, und das nicht in der Holzklasse. Mit der Entscheidung, dem Verbandsligisten SG Kirchheim die Nutzung des neuen Jugendstützpunkts im geplanten Fußballtempel anzuvertrauen, schreibt Hopp das fabelhafte Kapitel mit den bestehenden Jugendförderzentren, dem neuen Waldhof-Projekt am Alsenweg und nun am künftigen Stadionstandort Heidelberg-Eppelheim konsequent fort.
Im RNZ-Beitrag von Wolfgang Brück, dem unermüdlichen Chronisten dieser Erfolgsstory, taucht unvermittelt der Satz auf: "Die Rasenplätze sollen auch dem ASC Neuenheim zur Verfügung stehen". Diese Fußnote mitten im Text hat eine Geschichte. Im RNZ-Artikel vom 26. 11. 2005, in dem es noch um den Standortkandidaten Kirchheim ging, schrieb Brück: "Verschiedene Vereine, die im Sportzentrum Süd beheimatet sind, werden von dem Projekt betroffen sein. Mit ihnen muss eine Lösung gefunden werden".
Der Heidelberger Kreisligist ASC Neuenheim, seit über 25 Jahren am Harbigweg und somit im Epizentrum dieses potenziellen Stadionortes ansässig, hat sich damals unmittelbar an Herrn Hopp gewandt und seine engagierte Mitwirkung an einer solchen Lösung angeboten. Unsere Motivation: Ein langjähriger Standortnachteil für den ASC, der auch mit Hilfe des Sport- und Bäderamtes der Stadt Heidelberg nicht zu beseitigen war und ist.
Der ASC Neuenheim teilt die Sportanlage im Sportzentrum Süd mit einem weiteren Verein, dem Heidelberger SC. Der Anatomie-Sportclub 1978 e. V., bereits Mitte der 80er Jahre für seine gute Jugendarbeit mit dem Sepp-Herberger-Preis ausgezeichnet, betreut in zehn Mannschaften von den Bambinis bis zu den B-Junioren rund 150 Kinder und Jugendliche. Knapp die Hälfte dieser Kids kommen aus amerikanischen Familien der US-Streitkräfte.
Um den in der Region einmaligen "Doppelpass" zwischen amerikanischen und deutschen Fußballfamilien adäquat fortsetzen zu können, braucht diese Partnerschaft dringend eine Infrastruktur, die uns die räumliche Konstellation am Harbigweg nie und nimmer bieten kann. Wenn Uwe Hollmichel von der SG Kirchheim zu Recht von Jugendarbeit als "praktischer Sozialarbeit" spricht, kann der ASC sein "transatlantisches Pfund" einbringen: Praktizierte "Partnership" zwischen Amerikanern und Deutschen - und zwar ausschließlich auf idealistischer, also ehrenamtlicher Basis.
Die Möglichkeit, das neue Areal in der Heidelberg Arena für unseren jugendlichen Ausbildungs- und Spielbetrieb nutzen zu können, ist für uns wie ein Hattrick im Fußball. 1. Die räumliche Nähe zum Patrick-Henry-Village und damit zu unseren "US-Tornados" (die den ASC auch "American Soccer Club" nennen) wäre geradezu ideal. 2. Ein "heimatloser" Verein würde nicht nur im Interesse seiner rund 350 Mitglieder eine Heimstätte finden. 3. Der ASC Neuenheim könnte unter der Spitze der FCH-06-Leistungspyramide an einem soliden breitensportlichen Fundament mitbauen.
Im übrigen hat der ASC Neuenheim die RNZ-Berichterstattung über das Stadionprojekt nicht nur intensiv mitverfolgt, sondern sich auch von Anfang an aktiv an der öffentlichen Debatte beteiligt. Im Oktober haben wir als erste Stimme dafür plädiert, dass Heidelberg im Namen (unser Vorschlag schon damals u. a.: FC Heidelberg 06) und als Standort unbedingt vertreten sein muss (RNZ vom 24. 10. 2005). Hier ein Zitat aus unserem Leserbrief auf der "Aktuellen Seite" in der RNZ vom 5./6. 11. 2005: "Einen global (wohl) klingenderen Namen als Heidelberg, eine bessere Steilvorlage für eine überregional glänzende Dachmarke gibt es nicht."
Wir teilen die Freude vieler Mitbürger aus der Kurpfalzmetropole und der Region, dass die Stadt Heidelberg, angeführt von "Torjägerin" OB Beate Weber, diese Steilvorlage gemeinsam mit dem Eppelheimer Bürgermeister Dieter Mörlein und vor allem mit der Weitsicht und Geduld von FCH 06-"Spielmacher" Dietmar Hopp so entschlossen verwandelt hat.
Fazit: Wäre der ASC ein berühmter Leimener mit AOL-Anschluss, würde er sagen: "Ich bin drin!" Doch die zentralen W-Fragen (Wann? Wie? Womit?) bewegen sich in diesem jungfräulichen Planungsstadium noch stark im Bereich des Konjunktivs. Und der ist gerade im Fußbal ein untreuer Geselle. Wie sagte doch der Ex-Bremer Nationalspieler Dieter Eilts friesisch-trocken: "Wenn meine Oma ein Bus wäre, würde sie hupen."
Dr. Werner Rupp, 1. Vorsitzender,
Joseph Weisbrod, Stellv. Vorsitzender
Werner Rehm, Stellv. Vorsitzender
ASC Neuenheim 1978 e. V.