Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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Ohne ein fußballerisches Schlossfeuerwerk abzubrennen, siegte der Neu-Landesligist aus Sandhausen letztlich souverän mit drei Toren Differenz. Nach einer halbstündigen, mehr oder weniger flotten Bewegungstherapie mit gefälligen Ballstaffetten, aber ohne echten Zug zu den Schießfächern, servierte der Gast dem Bezirksligisten die Chance zur Führung quasi auf dem Grüntablett. Ausgerechnet der frühere Neuenheimer Stefan Fischer ließ ASC-Timogol Mifka im Strafraum elegant über die Klinge springen. Doch der Gefoulte vergab den fälligen Elfmeter (31.). Bereits eine Minute später lief Mifka allein, wohl zu allein mit dem Ball auf den SVS-Keeper zu, schoss ihn aber knapp am rechten Pfosten vorbei. Die leichten Dinger sind zur Zeit einfach nicht Mifkas Welt.
Fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff des tadellosen Schiedsrichters Günther Bruhns machte Fischer seinen Patzer wieder gut. Wie ein Fischmesser glitt sein perfekt getimter Pass durch das zarte Fleisch der ASC-Abwehr. Die aus diesem brillanten Zuspiel resultierende Hereingabe verwertete SVS-Regisseur Dirk Schneider volley zum 0:1 (40.). Nach dem Wechsel verloren die bis dahin keineswegs enttäuschenden Neuenheimer nach und nach ihre bis dato durchaus vorhandene Ordnung. Die vom Ex-Anatomen Holger Zimmer gecoachte Oberliga-Reserve operierte hingegen immer sicherer und druckvoller. Einer der Auffälligsten im Dress der noch etwas zahnlosen Schwarzen Panther, der 21jährige Thomas Seyfferth, demonstrierte sein erstaunliches Ballfeeling mit einem filigran in den Neuenheimer Torwinkel gezauberten 20-Meter-Freistoß (56.) zum 0:2.
ASC-Trainer Bernd Sator experimentierte nun, wechselte zügig durch und nahm damit den Rhythmusverlust seines jungen Teams in Kauf. Der eingewechselte Ex-A-Junior Julian Conrad hatte zwar nach einer gekonnten Direktkombination den Anschlusstreffer auf dem Fuß, zögerte aber einen Tick zu lange mit dem finalen Torschuss (70.). Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff erhöhte Sandhausen zum standesgemäßen Endergebnis. Fitim Ayidin bat die ASC-Abwehr zu einem virtuosen türkischen Säbeltanz und schlenzte den Ball unhaltbar für den an allen drei Treffern schuldlosen Torwart Markus Gamer ins lange Eck.
Am Sonntag um 11.00 Uhr wartet mit dem selbstbewussten A-Ligisten VfR Walldorf ein dicker Brocken auf dem Weg in die vierte Kreispokalrunde. VfR-Ass Konstantin Zafiriadis weilte an seiner alten Wirkungsstätte, um den ASC Neuenheim kritisch zu beobachten. Allzu große Angst dürfte ihm sein Ex-Club nicht eingejagt haben. Aber auch für Sandhausens neuen Trainer "Dr. Stahlfuß" Holger Zimmer, der im zweiten Durchgang unerbittlich in der SVS-Abwehr aushalf, dürfte die Landesliga-Saison alles andere als ein sommerlicher Spaziergang durch den schönen Hartwald werden.
Joseph Weisbrod