Aufstellung des ASC Neuenheim
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Gegen den bis zum Pausenpfiff nahezu ebenbürtigen Gastgeber aus der A-Liga ließ der ASC, wie der gezerrte Trainer Bernd Sator in seiner engagierten Halbzeit-Ansprache attestierte, bereits im ersten Durchgang phasenweise so etwas wie Spielkultur aufblitzen. Und das auf dem knochentrockenen Hartplatz, dessen sattgrüner Nachbar absurderweise gesperrt war, weil die städtischen Rasenpfleger - aus welchen Gründen auch immer - ihre Hausaufgaben nicht machen konnten.
Zum durchaus flotten Spielfluss trug u. a. ASC-Neuzugang Ralf Ziemek bei, der auf der ungewohnten Libero-Position mit seiner Ballsicherheit, Übersicht und klugen Spieleröffnung gegen seinen Ex-Verein einen hoffnungsvollen Einstand hatte. Auch der auf der linken Abwehrseite agierende zweite Debütant Daniel Westerwald konnte bei seiner Premiere im ASC-Dress durchaus gefallen. Überhaupt zeigte das Team Neuenheim vielversprechende spielerische wie kämpferische Ansätze und ging in der 29.Minute durch einen Tunnelkick von Timo Mifka nach feinem Pass des emsigen Stephan Hegedüsch in Führung. Fast wäre dem jungen Oranje-Team von TSV-Coach Wolfgang Forschner - vor knapp einem Jahrzehnt beim ASC aktiv - noch vor dem Wechsel der Ausgleich gelungen. Ein Freistoß im Strafraum klatschte aus bedrohlicher Nähe wie ein nasses Badetusch an den ausgebleichten Pfosten (40.).
Nach dem Wiederanpfiff von Schiedsrichter-Karajan Günther Bruhn erhöhte der seine Torjäger-Gene entdeckende Timo Prengel am Ende eines fulminanten Marathons über den halben Platz mit Saft und Kraft auf 0:2 (53.). Nach einem Missverständnis in der ASC-Abwehr konnte Pfaffengrund wenig später den Anschlusstreffer feiern (56.). Doch Neuenheim fand bei den abendlichen Copacobana-Temperaturen endgültig seinen heißen Samba-Rhythmus und beherrschte den kollabierenden Gegner fast nach Belieben. Die von ihren Vorderleuten im (Sonnen-)Stich gelassene TSV-Defensive wurde zum Flüssigwachs vor den Füßen der ASC-Abteilung Attacke.
Dank der gelungenen Zuarbeit seiner gut aufgelegten Mitspieler begann die Abschuss-Gala von "Hitze-Koller" Timo Mifka. Zunächst vollendete der flexible Goalgetter mit einem butterweichen Heber zum 1:3 (60.). Dann schob er im edlesteinverzierten Goldrahmen eines wunderbaren Doppelpasses Sebastian Metz den Ball in die Schusslinie, der seine imposante Mittelfeld-Partie mit einem cleveren Torabschluss krönte. Das 1:5 schließlich exekutierte der Torjägermeister wieder höchstpersönlich, indem er das arme schwitzende Ledermädchen kalt wie Vanilleeis über den Rubikon der vor Schreck noch kalkweißer gewordenen Pfaffengrunder Torlinie bugsierte.
Joseph Weisbrod