Vorbereitungsspiel
Saison 2003/04

Der Name des schweißtreibenden Mitspielers: Anders Celsius. Seine Rückennummer: 38. So heiß war es auf dem Hartplatz, auf dem dieses Testspiel mangels gründlicher Rasentherapie ausgetragen werden musste. Der B-Ligist aus dem Neckartal ließ sich jedoch keineswegs grillen und bot dem zwei Klassen höher eingruppierten Gastgeber eindrucksvoll Paroli.

Der ASC Neuenheim, 24 Stunden zuvor bei der SG Tairnbach mit einem torlosen Remis unter die Dusche gestiegen, dominierte zunächst bei diesem Sauna-Gang und hatte auch die ersten Möglichkeiten. Nach einer Viertelstunde ging die dezimierte Sator-Elf nach einer Musterkombination folgerichtig in Führung. Mittelfeld-Ventilator Thomas Pasch spielte Sturmspitze Josch Weisbrod steil an. Der 48jährige Fußball-Opa stoppte den Ball prägnant und schickte ihn dann postwendend in den Lauf von Pasch zurück, der sein energisches "O Solo mio!" unhaltbar abschloss.

Die Neckarsteinacher Boygroup erwachte nun endgültig aus ihrer Siesta und markierte mit der ersten gefährlichen Offensivaktion den Ausgleich. Der 18jährige Wirbelsturm Björn Lipschitz riskierte, wie noch oft bei dieser Grill-Partie, eine freche Lippe und zirkelte einen Freistoß in Skela-Manier unter die Querlatte. Kurz vor der Halbzeitpause sorgte Aktas Yaunz nach einer Ecke, die unbehelligt durch das ASC-Hoheitsgebiet segeln konnte, für den 1:2-Pausenstand zugunsten des spielerisch und läuferisch sehr ambitionierten B-Liga-Tabellendritten der Saison 2002/2003.

Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff legte das Team von Trainer Rolf Fey sogar nach. Steffen Kern, ein weiteres Eigengewächs aus dem Neckarsteinacher Talentschuppen, hämmerte einen Eckball volley in die ASC-Maschen. Neuenheim bemühte sich unermüdlich, den Zweitore-Rückstand trotz der unerträglichen Hitze aufzuholen. Doch das harte Wochenend-Trainingslager forderte seinen Tribut. Immerhin schaffte der Bezirksligist noch den verdienten Anschlusstreffer.

Kapitän Andreas Bardelli, einer der Besten bei Neuenheim, versuchte sein Glück mit furiosen Distanzschüssen. Einen davon konnte der Neckarsteinacher Schlussmann verständlicherweise nicht festhalten. Scharfrichter Timo Prengel war zur Stelle und beförderte den abgewehrten Ball mit gnadenloser Vehemenz ins Tor. Leider musste ASC-Torwart Markus Gamer, der einige Male prächtig pariert hatte, verletzt ausscheiden. Doch Feldspieler Steve Ekoua Sima vertrat seinen Stammkeeper glänzend.

Enttäuschend aus Neuenheimer Sicht: Während die Gäste in der Wüste Sahara am Sportzentrum Süd (nomen est omen!) munter durchwechseln konnten, standen ASC-Coach Bernd Sator nur 12 Spieler zur Verfügung. Darunter die "Graue Effizienz" Werner Rehm, der im zweiten Durchgang zum Einsatz kam und den Altersdurchschnitt gemeinsam mit seinen AH-Kollegen Henning Postel, der einen überzeugenden Libero gab, und Aushilfs-Stürmer Josch Weisbrod deutlich in die Höhe trieb.

Joseph Weisbrod