Rückblick auf die Saison 2000/01

Ein Specht verleiht Ziegelhausen-Peterstal Flügel

Baiertal scheitert in der Relegation -
Aufsteiger sagen wieder tschüss

Das Gründungsjahr schien für die DJK/Ziegelh./Peterstal zu einer schweGeburt zu werden. Aus zwei Bezirksligisten sollte eine schlagkräftige Truppe zusammengebastelt werden, die für einen Platz zwischen eins und sechs gut genug sein musste Diese heikle Aufgabe übernahm mit seinem ersten Traineramt Steven Riegel, selbst früher DJK-Spieler. Viele Spieler hatten den Verein wegen des immensen Konkurrenzdruckes verlassen, mit Andorfer, Kraus und Buncuga kamen erfahrene Landesligaspieler dazu. Die Mannschaft hatte mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen. Statt im vorderen Bereich fanden sich die Fusionisten nach dem 6.Spieltag auf dem 13.Tabellenplatz wieder. Riegel mußte seinen Posten räumen. Es war aber auch eine äußerst unglückliche Entscheidung, einen unerfahrenen ehemaligen DJK-Spieler in die Trainerverantwortung zu nehmen. Sein Nachfolger wurde Klaus Specht. Und er schaffte mit 23 Spielen ohne Niederlage eine sensationelle Serie. Specht's Mannen kletterten unbeirrbar nach oben und hatten Schluß neun Punkte Vorsprung Vorsprung vor Baiertal.

Ziegelhausen blieb 23 Spiele ohne Niederlage

die Stärke der Mannschaft war das Offensivspiel. Das laufstarke und technisch versierte Mittelfeld sorgte selbst für Torgefahr oder brachte die gefährlichen Angreifer Gerstle und Kraus in Position. Mit 85 Toren waren die Ziegelhäuser mit Abstand die Erfolgreichsten.

Baiertal stand die ganze Saison über an der Tabellenspitze. Auf dem Baiertaler Kunstrasen taten sich alle Mannschaften schwer. Die SpVgg nutzte aber auch ihre anderen Stärke aus. Die Abwehr war die beste der Liga, Andreas Rensch ein Klassekeeper, das Mittelfeld ist spielstark und Christian Filsinger könnte auch für höherklassigere Vereine Tore erzielen. Der Kampf um den Relegationsplatz spitzte sich zu einem Zweikampf mit Rauenberg zu. Im letzten Verbandsspiel schlug Baiertal Neuenheim, Rauenberg spielte gegen Eppelheim nur Unentschieden.

Im ersten Relegationsspiel schlugen die Baiertaler den Sinsheimer Vertreter SV Rohrbach/S. dem Spielverlauf nach etwas glücklich mit 4:3. Im alles entscheidenden Spiel gegen Berwangen mußte Trainerfuchs Antonio Martin dann allerdings seine Landesliga Träume begraben. Der Landesliga-Vertreter war beim glatten 4:0 die eindeutig bessere Mannschaft.

Der VfB Rauenberg kam erst in der Rückrunde stark auf. Dörr und Paulus sind ein erfahrene und gefährliches Stürmerduo, das von Schmidt und Held gut in Szene gesetzt wurde. Aber der Wonnemonat Mai ließ mit der Niederlage gegen Neuenheim und den Unentschieden gegen Rohrbach und Eppelheim alle Hoffnungen platzen. Wiesloch und Waldhilsbach lagen zur Weihnachtszeit punktgleich an der Tabellenspitze. In Waldhilsbach musste Volker Weick, bis dato erfolgreichster Torjäger (25 Tore) der Liga, zur Winterpause aus beruflichen Gründen passen. Die gegnerischen Verteidiger konzentrierten sich jetzt mehr auf Stephan Johe. Die Mannschaft konnte den Platz nicht mehr halten, was aber der trinkfreudigen Kameradschaft nachweislich keinen Abbruch tat. Der VfB Wiesloch hat eine ganz junge Mannschaft. Wusselige Stürmer und mit Wulschner und Radunovic begnadete Strategen im Mittelfeld. Durch Verletzungspech war der Faden gerissen. Der VfB holte in der Rückrunde nur einen Punkt mehr als der Tabellenletzte Neckargemünd.

Neuenheim durch Verletzungspech chancenlos

Für den ASC Neuenheim und den TSV Handschuhsheim verlief die Runde mit umgekehrten Vorzeichen. Die Akademiker hatten einen miesen Start. Trainer Zimmer konnte in der Vorrunde nie seine Wunschelf aufbieten. Im neuen Jahr war die Truppe komplett und spielte erfolgreich, wie es die Fachleute auch erwartet hatten. 25 Punkte war die zweitbeste Rückrundenausbeute. Der TSV Handschuhsheim startete furios und war bis Oktober Tabellenführer. Die Mannschaftsleistung hing stark ab vom Mitwirken des Ideengebers und Torschützen Wolfgang Heller. Doch der plagte sich mit chronischen Beschwerden herrum. Letztlich landete der TSV im Mittelfeld.

Der VfB Eberbach war eine Enttäuschung. Mit solch spielstarken Leuten wie Spielertrainer Wild, Yorulmaz, Lehmann, Tusano, Wäsch und bis zur Winterpause Dris Idrissi hätte mehr herausspringen können als ein 8.Platz. Der VfB war mit Rohrbach die schwächste Rückrundenmannschaft.

Der FC Hirschhorn und der TSV Wieblingen spielten eine durchwachsene Runde. Sie hatten weder Hoffungen nach oben noch mussten sie sich wesentliche Sorgen um den Klassenerhalt machen. Beide Teams leben von der mannschaftlichen Geschlossenheit ohne herausragende Einzelakteure. Für Wieblingen war der Saisonhöhepunkt die Einweihung des langersehnten Rasensplatzes. Der VfR Walldorf und der VfB St.Leon gingen mit viel Vorschußlorbeeren in die Saison. Aber es wurde ein Horrortrip.

Walldorf kam super aus den Startlöchern, war nach zehn Spielen Tabellenführer. Dann kam der Einbruch. In den weiteren 20 Spielen konnte die Schweizer-Truppe nur noch 16 Punkte sammeln und war damit das absolut schlechteste Team. Vorallem im Offensivbereich fehlte es an der Durchschlagskraft.

Für Walldorf u. St.Leon war's grauslig

Der VfB St.Leon hatte große Ziele, denn die letzten Jahre rangierten sie immer auf Spitzenplätzen. Die Mannschaft ist bekannt für ihr technisch gutes und schnelles Kombinationsspiel. Aber die ganze Runde war verkorkst: Spielmacher Thome verletzt und die Moral angeknackst. Auch ein Trainerwechsel brachte nichts Entscheidendes. Mit einem starken Endspurt gelang es wenigstens die Klasse zu erhalten. Den letztjährigen Vize SC Mönchzell hatten viele Stammspieler verlassen. Als Klassenziel galt für den neuen Trainer Karlheinz Reuther ein einstelliger Tabellenplatz. Die Mönche standen die ganze Runde im hinteren Tabellendrittel, die Abstiegsangst ging um und der Druck auf den Trainer nahm zu. Wegen ständigem Kompetenzgerangel warf Reuther kurz vor Saisonende das Handtuch.

Der ASV Eppelheim konnte sich erst über die Relegation für ein weiteres Jahr die Zugehörigkeit zur Bezirksliga sichern. In beiden Spielen konnte der A-Ligist BSC Mückenloch besiegt werden. Der ASV spielte lange Zeit schwach, so dass sie als sicherer Absteiger galten. Ein Zwischenspurt schien sie aus der Gefahrenzone zu bringen, aber St.Leon hatte letztlich den längeren Atem. Bedenklich ist es, wenn Torjäger Oliver Fels 29 Kisten macht, das Team aber trotzdem um den Klassenerhalt zittern muß.

Für die beiden Aufsteiger TSG Rohrbach und SpVgg Neckargemünd ging es vom ersten Anpfiff nur ums Überleben. Etwas überraschend dann die gute Platzierung der TSG zu Beginn. Trainer Lehnert warnte aber schon da. Und er sollte recht haben. Kontinuierlich ging's bergab. In der Winterpause kehrte Knödler dem Verein den Rücken, dafür konnte mit Florian Gund hochwertiger Ersatz verpflichtet werden. Mit Steven Lee fiel ein ganz ausgefuchster Offensivmann aus. So war die Mannschaft dann insgesamt einfach zu schwach.

Nicht anders erging es den Gelb-Schwarzen aus Neckargemünd, die einen dünnen Spielerkader hatten. Das technische Spiel konnte durchaus gefallen, aber vor dem gegnerischen Tor fehlten Cleverness und auch Qualität, um die zum Klassenerhalt bitter notwendigen Tore zu erzielen. Positiv hat sich in der Runde das sportliche Umfeld entwickelt, sodass die Verantwortlichen mit berechtigter Zuversicht in die Zukunft blicken können.

Fussball-Regional Seiten 92-93