Saison 2000/01

Vorbereitungsspiel (Reserve)

Do. 8.3.2001 19 Uhr
Heidelberger SC II - ASC Neuenheim II 2:8 (1:1)

Aufstellung des ASC Neuenheim
  1. Werner Lux
  2. Calogero Parisi
  3. Adnan Bislimovic
  4. Francesco Sorbara (20. Joseph Weisbrod)
  5. Stephan Hegedüsch
  6. Sefedin Bislimovic
  7. Derek O'Brien (80. Malte Krystek)
  8. Michael Hoffmann
  9. Andreas Röchner
  10. Daniel Paschedag
  11. Thomas Finlayson
  12. Joseph Weisbrod
  13. Malte Krystek
Torschützen des ASC Neuenheim
  • 0:1 Thomas Finlayson, Kopfball nach Lattentreffer von Lilo
  • 1:1 Elfmeter
  • 1:2 Andreas Röchner
  • 1:3 Thomas Finlayson, Querpass von Michael Hoffmann
  • 1:4 Andreas Röchner
  • 1:5 Eigentor
  • 1:6 Thomas Finlayson, Querpass von Sefedin Bislimovic
  • 2:6
  • 2:7 Joseph Weisbrod
  • 2:8 Thomas Finlayson

Strafpredigt trug reiche Früchte

Nach dem Donnerwetter kam die Wende

Die Vorzeichen zu diesem Testspiel am Donnerstag waren aus ASC-Sicht nicht gerade positiv. Der Torwart fehlte unentschuldigt. Stammlibero Werner Lux, der von Daniel Paschedag durch eine innovative Interpretation dieser Position imposant vertreten wurde, musste in den Kasten und verrichtete seinen Job ohne Fehl und Tadel. Auch seine Vorderleute ließen zunächst die Kugel flüssig durch die eigenen Reihen laufen und gingen schon früh durch Strafraumungeheuer Thomas Finlayson in Führung. Calogero "Baresi" Parisi, der in Defensive und Offensive überzeugte, hatte aus 20 Metern das Lattenkreuz getroffen. Der mit Toren am Fließband wahrlich nicht geizende Schotte stand goldrichtig und brauchte den zurück prallenden Ball nur noch einzuschieben.

Danach ließ Neuenheim unverständlicherweise die Zügel schleifen, agierte pomadig und desorgansiert. Engagement und Aggressivität im Zweikampf waren plötzlich wie weggeblasen. So kam der HSC, in Durchgang Eins durch Spieler aus der ersten Mannschaft verstärkt, noch vor dem Pausenpfiff des sachlich und objektiv leitenden Schiedsrichters und HSC-Coaches Markus Plachky zum nicht unverdienten Ausgleich. Gerhard Schmitt, Kopf und ordnende Hand in seinem Team, verwandelte einen Foulelfmeter sicher und machte es in diesem Punkt besser als Werner Lux, der dieselbe Situation mit einem Schuss ans Dreieck abschloss.

ASC-Coach Thomas Knödler ließ in der Pause ein fürchterliches Donnerwetter los ("Ich bin stinksauer") und kritisierte zu Recht das Verhalten einiger Akteure. Die Predigt trug reiche Früchte. Gleich nach dem Wiederauftakt köpfte Josch Weisbrod einen Eckball des stark aufspielenden Sefedin Bislimovic aus 14 Metern an die Unterkante der Querlatte. Das Signal zu einem wahren Torfestival. Der ebenso emsige wie pfeilschnelle Andreas Röchner zum 1:2, Thomas Finlayson zum 1:3, wiederum Röchner zum 1:4, Josch Weisbrod zum 1:5 (unter gnädiger Mithilfe eines HSC-Abwehrspielers, der dessen Flanke ins eigene Tor lenkte), Finlayson zum halben Dutzend, erneut Weisbrod - nach zwischenzeitlicher Ergebniskorrektur durch einen herrlichen HSC-Hammer - und schließlich HSC-Alptraum Thomas Finlayson mit seinem vierten Treffer schraubten das Ergebnis in handballverdächtige Höhen.

Man darf diesen Kantersieg, der leicht auch zweistellig hätte ausfallen könnnen, nicht überschätzen, da der HSC im zweiten Durchgang abstürzte wie die russische MIR und, allerdings begünstigt durch die aggressive Spielweise der Neuenheimer, wie der sprichwörtliche Hühnerhaufen auftrat. Die Teamleistung in der zweiten Hälfte nährt jedoch die Hoffnung, dass der ASC mit der richtigen Einstellung und Disziplin beste Chancen hat, sein Meisterschaftsziel zu erreichen - zumal bei diesem Testspiel Leistungsträger wie Dieter Hafner und Tonio Utzig fehlten.

Josch Weisbrod