v.l.n.r: Max-Peter Gantert, Rolf Rehm, Thomas Knödler, Helmut Hauck,
Thomas Vobis, Werner Rehm, Werner Rupp, Joseph Weisbrod
Heidelberg. SV Waldhof-Manager Dieter Dollmann würde laut RNZ-Fragebogen dem Bundeskanzler raten, ädas Ehrenamt mehr zu fördern." Keine schlechte Idee. Denn die Ehre der Ehrenamtlichen besteht vor allem darin, selbst zu fördern, statt gefördert zu werden: durch ihren unermüdlichen Einsatz und - wenn es sein muss - mit dem einen oder anderen der ähässlichen Männer", mit denen ein Wolfgang Schäuble am liebsten nichts mehr zu tun haben möchte. Dass die Last des Ehrenamts keineswegs immer eine Lust ist, davon weiß auch Dr. Werner Rupp, seit zwei Jahrzehnten Vorsitzender des ASC Neuenheim, ein nicht nur fröhliches Lied zu singen. Sportlich betrachtet, liege nämlich äein Jahr der Tränen" hinter dem Heidelberger Fußballclub. Nach dem Aufstieg in die Landesliga anno 1998, dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte, fuhr der Fahrstuhl postwendend wieder eine Etage tiefer.
Doch dort, in der Bezirksliga, fühlt sich der ASC pudelwohl und behauptet unangefochten seine Position als bestplatzierter Heidelberger Stadtteilclub hinter der SG Heidelberg-Kirchheim. Auch das Farmteam - die Reserve - belegt derzeit einen Platz in der Spitzengruppe. Werner Rupp dankte in seinem Geschäftsbericht bei der Jahres-hauptversammlung 2000 Trainer Holger Zimmer und Thomas Knödler für ihr unbeirrtes Engagement gerade in den Zeiten der fußballerischen Cholera. Bei dieser Gelegenheit konnte er verkünden, daß beide Trainer auch in der nächsten Saison das sportliche Zepter beim Anatomie-Sportclub führen werden. Zwar keine Tränen in den Augen, aber doch einen leichten Kloß im Hals hatte Neuenheims Boss, als er seinen langjährigen äVize" Erich Fey, seit dem 20. März 1987 zweiter Vorsitzender des Vereins, mit einem edlen Champagner aus der einstigen Führungs-Doppelspitze verabschieden musste.
Was Rupp zuvor bereits andeutete, nannte Dr. Eike Rietzel ohne diplomatische Verbrämung ädie größte Enttäuschung" seiner achtjährigen Tätigkeit als Jugendleiter des ASC Neuenheim. Und meinte damit den nicht sehr feinen Stil, in dem der TSV Handschuhsheim die seit sechs Jahren bestehende Spielgemeinschaft mit dem ASC einseitig und ohne Vorwarnung zum Saisonende schriftlich aufgekündigt hatte. Dabei war diese so jäh beendete Verbindung eine Erfolgsstory, die sich bis in die aktuelle Saison fortsetzt. Von den Bambinis bis zur A-Jugend sind alle Klassen besetzt. Die B-Jugend und die C-Jugend schlagen sich tapfer in der äbadischen Champions-League", also der Landesliga. Die A- Jugend und die B-Jugend errangen die Vizekreisemeisterschaft in der Halle.
Die überraschende Kündigung der Spielgemeinschaft trifft den ASC Neuenheim vor allem, weil der Verein keine geeignete Platzanlage für das Training der Jugendteams zur Verfügung hat. Inzwischen scheint das Licht am Ende des Tunnels: Die Stadt Heidelberg weiß, dass sie einen in der Jugendarbeit über viele Jahre hinweg so erfolgreichen und ambitionierten Verein wie den ASC Neuenheim nicht im Regen stehen lassen kann, und möchte zur einer Lösung im Heidelberger Norden beitragen. Vielleicht gibt es ja ein Happy-End, das die Senioren- und Jugendmannschaften des ASC schon bald auf einer gemeinsam genutzten Sportanlage vereint.
Werner Rehm wertete in seiner Rückschau auf die Aktivitäten der äAlten Herren" insbesondere den ähistorischen Sieg" über den in vielen heißen Freundschaftsduellen ungeschlagenen Erzrivalen aus Dossenheim sowie den kulturell und tänzerisch anspruchsvollen AH-Ausflug nach Coburg zum größten europäischen Samba-Festival als letztjährige Oldie-Highlights. Finanzleiter Thomas Vobis wusste beim Soll- und-Haben-Fazit zwar nichts über Schwarze Kassen und geheime Auslandskonten zu berichten, wohl aber von der - im Vergleich zu manch anderen Zahlen - durchaus erfreulichen Position ä50 Mark Dividende der Volksbank" , deren pointierte Erwähnung das Auditorium mit Heiterkeit quittierte.
Nachdem die beiden Kassenprüfer Christoph Verhalen und Helmut Hauck eine makellose Kassenführung attestiert hatten, stellte Dr. Werner Rupp in schönen Organigrammen das mit Spannung erwartete neue, managementorientierte Führungsmodell des Vereins vor. Der Vorsitzende, selbst für den Spielbetrieb und die Gesamtkoordination zuständig, hat künftig drei Stellvertreter, die jeweils als Ressortleiter fungieren. Außerdem gibt es Vorstandsmitglieder für die Finanzen und für den Aktivenbereich sowie drei Beisitzer mit klar definierten Aufgabenbereichen. Die neuen Anforderungen dienende Führungs-struktur mit der damit verbundenen Satzungsänderung wurde von den Mitgliedern einstimmig verabschiedet.
Damit war der Weg frei für die Neuwahlen, souverän eingeleitet von Wahlausschuss Reiner Frößinger. Das mit überwältigender Mehrheit ermittelte Ergebnis: Erster Vorsitzender Dr. Werner Rupp, Stellvertretende Vorsitzende Max-Peter Gantert (Ressort Freizeitsport), Helmut Hauck (Wirtschaft/Kaufmännisches), Joseph Weisbrod (Marketing/Kommunikation) sowie Thomas Vobis (Finanzen), Thomas Knödler (Aktivenbereich) und die Beisitzer Erich Fey (Spielbetrieb), Rolf Rehm (Jugend) und Werner Rehm (Internet). Dr. Eike Rietzel wurde als Jugendleiter bestätigt, sein Stellvertreter ist Daniel Paschedag. Neue Kassenprüfer sind Reiner Frößinger und Christoph Verhalen. Wer mehr über den Anatomie-Sportclub Neuenheim 1978 e.V. wissen möchte, kann sich in der informativen, aktuell gepflegten Website unter der Adresse www.asc-neuenheim.de in Texten, Bildern und Tabellen ausgiebig informieren.
