Vorschau auf die Kreisliga C-Saison 1998/99


Die neue C-Klasse: Elchtest in der Saison 98/99?

Mehr Spiele, Anreiz und Spannung im direkten Vergleich

Beim Kreistag 1997 wurde sie aus Der Taufe gehoben, die neue C-Klasse. Es war keine leichte Geburt. Kritiker führten an, daß fast nur die in Konkurrenz gemeldeten 2.Mannschaften höherklassiger Vereine untereinader spielten und kaum  Zuschauerresonanz fänden.
Junge Talente würden deshalb noch früher als bisher zu anderen Clubs abwandern und damit die Existenz der kleineren Vereine in Frage stellen
Die Befürworter hielten dagegen,.daß bei den 2. Mannschaften der B -Liga kein geregelter Spielbetrieb mehr zustande kam. Viele Vereine hätten keine Reserve mehr, und somit würden einige Mannschften wochenlang nicht spielen.
Deshalb mache es Sinn, die besseren Mannschaften in einer B-Klasse zusammenzufassen, was auch das spielerisclie Niveau heben würde.
Die restlichen Mannschaften sollen dann die neue C-Klasse bilden. Als Qualifikationsmodus wurde für die B-Ligisten ein Quotient festgelegt, der sich zu 30 % aus der Endplazierung der Saison 96/97  und zu 70 % aus 97/98 ergab. Wer unterhalb disem Quotienten lag, mußte in die C-Klasse absteigen. Automatisch abgestiegen waren die Tabellenletzten der beiden B-Ligen.
Von den 15 C-Ligisten sind 10  Teams 2. Mannschaften, Dossenheim meldete eine zweite und dritte Mannschaft, bei den aufstrebenden Blau-Weißen aus Neckargemünd geht neben deren ersten eine neugegründete 2.Mannschaft ins Rennen. Als echte 1. Mannschaften sind nur Union Heideldelberg, Türk Gücü Eberbach und FC Heidelberg vertreten.
Ob nun diese Teams wirklich besser sind als ihre Konkurrenten, muß der Verlauf der Runde zeigen.

Ist die neue C-Liga eine 2-Klassen Gesellschaft ?

Doch die Verantwortlichen der  Vereine tun sich schwer das eigene Leistungsvermögen in der neuen Spielklasse einzuschätzen. Entsprechend vage sind die Prognosen was die Aufstiegsaspiranten betrifft. Dennoch scheint es einige Vereine zu geben denen große Chancen  eingeräumt werden. Interessanterweise geben diese genannten Vereine selbst das Saisonziel Meisterschaft an.

Zu diesem erleuchten Kreis gehört die SG Dielheim II. Die Mischung  in der Mannschaft scheint zu stiminen. Routiniers und Nachwuchsspieler ans der eigenen Jugend, zusainmengeschweißt durch die bekannte gute Dielheimer Kameradschaft sollen das Meisterstück schaffen.

Ähnliches möchte der FC St. Ilgen II erreichen. Hier wird ganz auf die eigene Jugend gesetzt. Nicht weniger als 9 Spieler des Kaders sind erst 18 Jahre alt. Die Verantwortlichen wollen mit diesen ehrgeizigen Nachwuchsspielern den Aufstieg in die B-Klasse schaffen und den fußballerischen Abstand zur Landesliga verringern. Mittelfristig hofft der Verein mehrere Talente aus der Jugend in den Landesligakader zu übernehmen.

Gerade für die Landes- und Verbandsligisten ist es wichtig, nicht eine zweite Mannschaft, sondern eine 2. erste Mannschaft zu haben, die wie eine 1. Mannschaft geführt und trainiert wird. Talentierte Spieler können sich für höhere Aufgaben empfehlen und verletzte oder gesperrte Spieler der höherklassigen Mannschaft Wettkampf'praxis bekommen.

Dieses Ziel hat auch der FC Astoria Walldorf II vor Augen. In der Saison 96/97 mit nur einem Punkt  aus der A-Klasse abgestiegen, setzte sich der freie Fall in der B-Klasse fort. Ob bei diesem kleinen Kader so erfahrene Trainer wie Rüdiger Menges und Peter Sorg reichen, um diese Mannschaft zum Aufstieg zu führen, bleibt abzuwarten.

8 Jahre lang war der FC Dossenheim II in der B-Liga eine feste Größe. In den vergangenen Jahren mußten wegen der Querelen im Verein einige Spieler in die Landesligamannschaft abgegeben werden. Aber inzwischen sind beide Mannschaften wieder in sich gefestigt. In der II.Mannschaft soll die erfolgreiche Jugendarbeit fortgeführt werden, und deshalb scheint das vorgegebene Saisonziel Aufstieg durchaus realistisch.

Ein ganz "heißer" Kandidat ist nach Gegnereinschätzung die 1.Mannschaft des FC Blau Weiß Neckargemünd. Um in der B-Klasse zu bleiben, hätten sie letztes Jahr den 6. Platz erreichen müssen. Am Ende bleib der 7. Rang. Die Mannschaft geht fast unverändert in die neue Runde. Trainer Boch kann dabei auf einen riesigen Kader zurückgreifen (siehe auch Interview) und deshalb zählt der FC Blau-Weiß zu den Top-Teams der Liga.

Die II. Mannschaft hat da schon bescheidenere Ziele ("wir wollen kein Kanonenfutter sein"). Viele Spieler sind, Studenten, die nur unregelmäßig trainieren und deshalb auch keine höheren sportlichen Ziele verfolgen.

Der VfB Wiesloch II spielte letzte Runde erstmals in der Kreisklasse B in Konkurrenz und erreichte gleich den 8. Platz. Der Verein hat mehr Zu- als Abgänge, deshalb möchte Trainer Kohlroß im oberen Drittel mitspielen.

Der Kommentator Dr. Werner Rupp hat Recht, wenn er über die FG Union Heidelberg schrieb, daß sich unser Bundes-Berti hier ein Beispiel nehmen könnte. Kein Spieler ist über 30 Jahre, aber 30 Spieler sind unter 25. Dieser mutige Weg der Jugendförderung war bisher leider nicht von Erfolg gekrönt. Es wäre dem Verein zu wünschen, daß er in der oberen Tabellenhälfte mitspielen könnte.

Mit dem FC Türkspor Heidelberg geht eine weitere echte 1. Mannschaft auf Punktejagd. Der Verein ist eine Neugründung unserer aus ausländischen Mitbürger und nahm die letzte Saison erstmals am Spielbetrieb teil. Am Ende stand der Verein auf dem 13. Tabellenplatz. Die Mannschaft hat jeweils einen Zu- und Abgang. Ob das angegebene Saisonziel unter die ersten 6 zu kommen realistisch ist, bleibt fraglich.

Der VfB Leimen II hat in den letzten Jiahren in der B-Klasse nie eine besondere Rolle gespielt. Auch die Neuzugänge sind kein Indiz, daß die Mannschaft sich so steigern könnte, um positiver in Erscheinung zu treten.

Ähnlich ist wohl die Situation beim VfB Rauenberg II. Die Mannschaft war in den letzten Jahren immer auf den hintersten Rängen der B-Liga und mußte in der letzten Saison die mit Abstand meisten Gegentore hinnehmen (130). Trainer Hofmann wird wohl den Schwerpunkt seiner Arbeit darauf legen, die Man iischaft zu stabilisieren. Natürlich wird wie andere Mannschaftstrainer auch, damit zu kämpfen haben, seine besten Spieler an die höherklassige Mannschaft abgeben zu müssen.

Die gleiche Situation erlebt Wolfgang Grimm, der Trainer des VfB Eberbach II. Auch hier galt in der Vergangenheit die Aufmerksamkeit des Vereins vornehmlich der 1. Mannschaft, die eine weitere Parallele zu Rauenberg, aus der Landesliga absteigen mußte. Aber beim VfB scheint man umzudenken. Die Mannschaft meldet allein 6 Neuzugänge aus der eigenen Jugend. Der erste Schritt in eine bessere Zukunft.

Der FC Türk Gücü Eberbach nahm letzte Runde erstmals am Spielbetrieb teil und landete gleich vor dem Ortsrivalen VfB, konnte damit aber den Abstieg aus der B-Klase nicht vermeiden. Die Mannschaft hat mehr Ab- als Zugänge und wird deshalb wohl auch in der C-Klasse auf den hinteren Rängen zu finden sein.

Der FC Dossenheim III war letzte Saison die Mannschaft mit den wenigsten Siegen (2) aller 31 B-Ligisten. Der Kommentator Roland Beck charakterisiert die Mannschaft folgendermaßen: zu viel Erfahrung und zu wenig Dynamik. Der Spielerkader ist relativ klein und hat keinerlei Zugänge gemeldet. Zur Erklärung soll aber angmerkt sein, daß Dossenheim III eine Gruppe italienischer Fußballerbegeisterter ist, die sich dem FC Dossenheim angeschlossene hat. Die Jugendspieler des Vereins wechseln aber zu Dossenheim  II oder direkt in die Landesligamannschaft,.

Der ASC Neuenheim ist nicht nur in die Landesliga aufgestiegen, sondern meldete erstmals eine II.Mannschaft für den Spielbetrieb an. Die Begründung gibt der Verein selbst: Wir haben eine große Anzahl junger Spieler, die an die 1.Landesliga herangeführt werden. In der Kreisliga C sollen sie erste Erfahrungen sammeln und Spielpraxis bekommen. Wir möchten eine Platzierung in der oberen Tabellenhälfte erreichen. Understatement oder reelle Einschätzung? Die Mitkonkurrenten jedenfalls sehen die Neuenheimer weit voran.

Fussball Regional 1998/99
Seite 177-178