Die Rhein-Neckar-Halle im Reich der Sinne:
Der echte Heidelberger Mediziner-Fasching
Am 5. Februar mit vier Live-Bands, zwei Discos und einem heißen Showprogramm
Heidelberg. Am Freitag, dem 5. Februar 1999, tobt der letzte Heidelberger
Mediziner-Fasching - in diesem Jahrtausend. 329 Tage vor dem Ende erleben
Feierfreudige einen ersten Vorgeschmack auf die Millenium-Partys. Welches
Szenario sie nach dem Einlaß ab 19.30 Uhr erwartet, beschreibt Organisationschef
Dr. Werner Rupp vom Veranstalter Anatomie-Sportclub Neuenheim: "Die Rhein-Neckar-Halle
in Eppelheim wird wie verwandelt sein! Im Zentrum lädt eine 60 Meter
lange sternenförmige Theke ein. Auch das millionenteure Bühnenequipment
für die Bands, die Discos und die Showeinlagen hat eine besondere
Dimension - wie das Programm. Wer es lieber intimer mag, kann sich in einer
der zahlreichen Katakombenbars vergnügen." Ideale äußere
Voraussetzungen für eine lange und ausgelassene Faschingsnacht (Ende:
3 Uhr). Bei dem vielfältigen Musik- und Showangebot, verspricht Rupp,
wird den etwa 3.000 jungen und jung gebliebenen Gästen, "das Hören
und nicht zuletzt das Sehen vergehen". Ab 20.11 Uhr on stage:
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The Groove incorporation: Funk und Soul vom Feinsten. Eine Auswahl
der professionellsten Musiker des Rhein-Neckar-Dreiecks (u. a. bei Chaka
Khan, Wright Thing, Jule Neigel, Six was Nine) mit der Sängerin Lori
Willams (the Temptations und Wright Thing). Die Band überrascht bei
ihren Auftritten oft mit einem Special Guest aus der nationalen und internationalen
Musikszene.
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Brown Sugar: Im September in Mannheim, jetzt kongenial vertreten
in der Rhein-Neckar-Halle: The Greatest Rock 'n' Roll Band On Earth. Die
Rolling Stones Cover Band aus Heidelberg hat nicht nur deren Repertoire
im Blut. Sie bringt auch den typischen Sound und das Erscheinungsbild von
Jagger & Co rüber. Der Mythos lebt.
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No Trust: Ein exzellentes Showprogramm mit sieben ausgebildeten
Tänzern (Freestyle und Breakdance) und Sängern, u. a. Dominik
Steegmüller aus dem Musical "Human Pacific". Die Gruppe belegte kürzlich
den 2. Platz in der Deutschen Hip-Hop-Meisterschaftsqualifikation.
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Silvie Sylvester und die Schlagerkultknaller: Die fünfköpfige
Formation wird ihrem Namen und Meister Guildo Horn mit einem kultigen und
fetzigen Schlagerfeuerwerk alle Ehre machen.
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DJ Lato, CD-Disco, GoGoGirls (& Men) & Dance Company: DJ
Lato, ein Qualitätssiegel für Salsa- und Sambasüchtige,
wird in seiner Salsoteca con Lato glutvolle Non-Stop-Rhythmen servieren.
Die CD-Disco sorgt mit aktuellen Chart-Hits und Sexappeal - GoGoGirls und
(für die weiblichen Fans) GoGoMen - für Furore. Akrobatisches
Showtanzen bietet außerdem die Jump and Dance Company.
Erschwingliche Getränke und Snacks, eine bewachte Garderobe und ein
großzügiges Parkplatz-Areal gehören zum bei dieser Kult-Megafete
bereits geschätzten Standard. Die Eintrittspreise: DM 29,- im Vorverkauf,
DM 24,- für Ermäßigte (jeweils plus Ticket- und Vorverkaufsgebühr)
und DM 38,- an der Abendkasse. Karten-Hotline: 0180/5000 494.
Kontakt/Belege: Joseph Weisbrod, ASC Neuenheim, Steinschleifenweg 16,
69198 Schriesheim, Telefon 06221/489 427, Fax 06203/692 352, E-Mail weisbrod@bigfoot.com
Eppelheim (sq) Für eine quirlige Hexenmädchentruppe
war es "Die schärfste Party des Jahres", zwei Vikinger fanden es "einfach
kultig hier zu sein" und selbst zauberhafte Engelchen meinten unverhohlen,
"das lassen wir uns doch nicht entgehen". Gemeint ist natürlich der
Medizinerfasching, der bereits zum dritten Mal die Eppelheimer Rhein-Neckar-Halle
total zum Schwitzen brachte. Und man muß es den Organisatoren vom
Anatomie-Sport-Club (ASC) Neuenheim mit ihrem Vorsitzenden Rupp eines einfach
lassen: sie wissen was Mann und Frau wünschen. Suchen und bei einer
barbarischen Besucherzahl von mehr als 3000 zweibeinigen Faschingsfreaks
auch garantiert finden prickelnder, kribbelnder Fasching und Stimmung total.
Beste Voraussetzungen für kesse Blickkontakte, dezente oder eindeutige
Anmache schuf die sternförmig angeordnete 60 Meter lange Theke, an
der allein 2500 Liter Bier ihre Abnehmer fanden: "Es müssen Kommunikationsnischen
her und ganz klar auch Anmach-Ecken", verdeutlichte Rupp das Bemühen
den eigentlich wenig Lust und Laune erzeugenden Hallencharakter mit geeigneter
Optik verschwinden zu lassen. Als unbedingte Anziehungspunkte - von Männlein
wie Weiblein. favorisiert wegen ihrer intimen Enge - zeigten sich die "Katakomben"
die mit topaktueller DJ-Musik fast aus den Nähten zu platzen schienen.
Kostüme hatten Hochkonjunktur und fielen auf durch kreative Akzente
wie das Outfit a la "Kiss" und der Freibeuter mit Rassenbraut.
Das Showprogramm war eine Dimension für sich. "Wir sind stets auf
der darauf aus, neue Gruppen herzuholen und vielversprechenden Nachwuchstalenten
eine Chance zugeben", meinte Rupp, der sich, was die musikalische Auswahl
betrifft, auf die Schulter klopfen durfte. Stand doch vor zehn Jahren noch
Jule Neigel und Band beim Medizinerfasching auf der Bühne, rangiert
sie heute ganz vorne in der deutschen Musikszene, Das gute Musik auch entsprechende
Unterstützung braucht. machte der ASC-Vorsitzende mit Hinweis auf
das millionenschwere Bühnenequipment deutlich, das akustisch und lichttechnisch
allererste Sahne war.
Sieben Stunden Musik nonstop und Augenschmaus gab es mit "The Grove
Incorporation" Die professionellsten Musiker des Rhein-Neckar-Dreiecks
zogen mit ihrer super Sängerin Lori Williams vom Leder mit Funk und
Soul vom Feinsten. "Brown Sugar" hingegen fegte über die Bühne
als "The greatest Rock 'n Roll Band on Earth" mit typischem Sound und Erscheinungsbild
von Mick Jagger & Co.
Gegen Mitternacht gab's für alle "Silvie Sylvester und die Schlagerkultknaller".
Kultig und fetzig an die Musik des Meisters "Guildo Horn" erinnernd hatte
die fünfköpfige Formation garantiert jeden in der schwitzenden
Halle furchtbar lieb. Glutvolle Rhythmen für Samba- und Salsasüchtige
servierte DJ Lato, und spätestens um Mitternacht war man ins Reich
der Sinne angelangt, nahm das Brodeln in der Halle seinen ungehemmten Lauf!
Bühne frei und Augen auf hieß es da für knackige Go-Go-Girls.
Um der Sache gerecht zu werden, sorgten anschließend die Go-Go-Men
für Hysterie bei den weiblichen Faschingsfans. Heißen Tanz und
ein exzellentes Showprogramm kreierten schließlich die ausgebildeten
Tänzer von "No trust" mit Freestyle und Breakdance sowie die "Jump
and Dance Company" aus Heidelberg.
Was die einen Ballbesucher mit der nahezu originalgetreuen
Nachahmung der legendären Heavy-Metal-Grupp als gelungene
Masken zeigten, setzten der wagemutige Freibeuter und rassige
Beutebraut in die süße Tat um : Kiss !
(Foto : Geschwill )
Rhein-Neckar-Zeitung vom 8.2.1999 Seite 7
Bilder zum Fasching