Die ,,Nullneuner" aus Weinheim sind tot, der SV Rohrhof auch, der SV
Waldhof wäre es, wenn nicht der "Retter" aus München, Superman
gleich, herbeigeschwebt wäre. Die SG Oftersheim und SG Kirchheim,
der FC Bammental und viele, viele andere Fußball-Klubs der Region
mußten in den letzten Monaten die Bezüge ihrer Spieler kürzen,
weil deren Forderungen nicht mehr zu erfüllen waren. Von 12 000 Mark
für den Wechsel eines B-Klassenkickers war die Rede. Ob es sich dabei
um einen Brutto- oder Nettobetrag handelt, solle besser nicht untersucht
werden!
Der Fall ist klar: Viele Klubs wandeln am Rande des Abgrunds. Die Vorstände,
zumeist rechtschaffene Leute, die für ihr privates Auskommen fleißig
schuften müssen, stehen vor der Entscheidung, ob sie für eine
Gesundung der Vereinsfinanzen den sportlichen Abstieg in Kauf nehmen sollen.
Eine Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muß.
Denn eine Solidarität in Finanzfragen wird es unter Fußball-Klubs
niemals ge ben. Zum Fußball gehört der Wettkampf, der Konkurrenzkampf.
Und deshalb wird der Reichere immer versuchen, auch der Erfolgreichere
zu sein - auch dann, wenn der "Reichere" selbst ein ganz armer Hund ist.
Nein, Absprachen unter den Klubs werden das Finanzierungsproblem nicht
lösen. Wohl aber Nachdenken über ein paar grundsätzliche
Fragen:
Rhein-Neckar-Zeitung vom 21.11.1998, Seite 19