Rückblick auf Bezirksliga Heidelberg 1997/98

Bezirksliga Heidelberg

ASC Neuenheim mit Viererabwehrkette zum Erfolg

St.Leon scheitert in der Relegation * Neuenheims Spielberichte am unterhaltsamsten

Die Anatomiesportler sind nicht nur intelligente Sportler, sondern sie sind auch fußballerisch der Klassenprimus.Ihr Spielertrainer Holger Zimmer zimmerte mit seiner Bammentaler Oberligaerfahrung eine Abwehrviererkette zusammen, die die gegnerischen Offensivkräfte verzweifeln ließ. 18 Gegentore in 30 Spielen war die halbe
Miete. Sollte man meinen, denn Anfang April hatten die Zimmermänner 8 Punkte Vorsprung auf den härtesten Verfolger St. Leon. Aber mit dem sicheren Gefühl, daß die Saison schon gelaufen sei, ließ die Konzentration nach und es gab Niederlagen in Spechbach (0:1), in Nußloch (1:2) und zu Hause gegen Ziegelhausen/Peterstal (0:1). Zur gleichen Zeit spielte St.Leon konstant gut, konnte vor allem spielerisch gefallen und verkürzte den Abstand auf einen Punkt. Neuenheim riß sich nochmals zusammen und brachte am letzten Spieltag mit einem 5:2 Heimsieg gegen Waldhilsbach die Meisterschaft unter Dach und Fach.

Mit Neuenheim vertritt ein spielstarker und taktisch gut geschulter Verein den Heidelberger Bezirk in der Landesliga.

Gleichzeitig geht aber der Bezirksliga-Berichterstattung ein Highlight verloren, denn die ASC Spielberichte waren teilweise unterhaltsamer als das Gekicke, über das berichtet wurde. St. Leon belegte in der Endabrechnung den 2. Platz und mußte in die Relegation. Das erste Entscheidungsspiel war gegen den Vizemeister der Bezirksliga Sinsheim, den VfB Epfenbach. Nach 90 spannenden Minuten stand es 1 :l. In der Verlängerung hatten die St. Leoner die besseren Nerven und siegten unter dem Jubel der mitgereisten Fans mit 3:1. In der 2. Partie hatte sich St. Ilgen gegen den Mannheimer Vertreter 98/07 Seckenheim durchgesetzt, so daß das Endspiel St.Leon gegen St. Ilgen lautete. Das Spiel war lange ausgeglichen, die Hege-Truppe konnte auch hier spielerisch voll überzeugen, mußte sich aber letzlich geschlagen geben. Trotz der Enttäuschung im St. Leoner Lager hatten sie drei anderen Beziksligisten eines voraus: Sie werden ein weiteres Jahr in der Bezirksliga spielen.

Die Freien Turner Kirchheim, die TSG Rohrbach und der FC Spechbach müssen dagegen den bitteren Gang in die A-Klasse antreten. Die FT Kirchheim hatte vor dieser Runde viele Neuzugänge, konnte aber dennoch die Abgänge der langjähirigen Stammspieler Hambrecht und Willi Lukan nicht verkraften. Auch die Entlassung von Trainer Wolfgang Frey brachte nicht den erhofften Schub, so daß die Mannschaft am Ende mit nur 3 Siegen Tabellenletzter wurde.

Die TSG Rohrbach wurde zu Rundenbeginn nicht unbedingt als Abstiegskandidat gehandelt. Der Spielerkader war groß genug und mit Friedbert Hillesheim hatte die TSG einen erfahrenen und nach eigenen Aussagen "fußball verrückten' Trainer. Die Rohrbacher taten sich schwer, waren von Rundenbeginn auf den hinteren Plätzen zu finden. Der plötzliche Tod von Trainer Hillesheim versetzte der Mannschaft einen Schock, von dem sie sich bis Rundenende nicht erholen konnte. Mit einem Abstand von 12 Punkten auf den rettenden 13. Platz war der Abstieg besiegelt. Der drittletzte Platz, der zur Relegation berechtigt, war bis zu Saisonende hart umkämpft. Neben dem FC Spechbach waren noch Viktoria Mauer und der FC Ziegelhausen/Peterstal in den Abstiegskampf verstrickt. Letztlich reichten dem FC Spechbach seine bekannten Tugenden Kameradschaft und Kampfeswillen nicht um das rettende Ufer zu erreichen. Als Gegner in der Relegation traffen die 'Reuther-Männer' auf den aufstrebenden VfR Walldorf. Zuhause erkämpften sich die Spechbacher ein 1:1, mußten auf dem ungewohnten Kunstrasen aber letzlich der Überlegenheit des A-Klasse Dritten anerkennen und verloren deutlich mit 3:0.

Fazit der Saison:
Der ASC Neuenheim ist zurecht Meister geworden, denn er war seit dem 23. November 1997 Tabellenführer. St.Leon hätte vorn spielerischen Niveau her ebenso die Meisterschaft verdient gehabt. Die FT Kirchheim und die TSG Rohrbach hatten kein Bezirksliganiveau und die Spechbacher Fußballer hatten Pech, daß das alles
entscheidende Spiel auf Kunstrasen ausgetragen wurde.

FUSSBALL -Regional 98-99 Seite 98-99