Eine Jahreshauptversammlung ist keine Märchenstunde, sondern eine Stunde der Wahrheit im Leben eines Vereins. Jedenfalls gilt dies - fast auf die Minute genau - für den ASC Neuenheim, dessen am Ende einhellig wiedergewählter Vorstand den anwesenden 40 (von 216) Mitgliedern einmal mehr reinen Wein einschenkte. Der Vorsitzende Dr. Werner Rupp, seit der Gründung im Jahre 1978 im Führungszirkel des Fußballclubs, zog zunächst Bilanz. Was die sportliche Entwicklung anbelangt, könnte der Heidelberger Bezirksligist sehr zufrieden sein. Die erste Mannschaft hat den Umbruch nach der letzten durchwachsenen Saison souverän vollzogen und belegt derzeit eine Spitzenposition in der Bezirksliga - vor allem auch ein Verdienst von Thomas Schrank, der den zum Ehrenmitglied ernannten Reimund Disch vor der Runde als Coach ablöste und das neue Team bei seiner ersten Trainerstation zu einer spielstarken Einheit formte. Auch die von Co-Trainer Thomas Knödler engagiert betreute Reserve steht in der Spitzengruppe. Das Ansehen des Anatomie-Sportclubs ist jedoch nicht allein auf die Erfolge und das Auftreten des Bezirksligateams zurückzuführen. Es wird zweifellos, durch die weithin geachtete Jugendarbeit der Neuenheimer geprägt.
Die finanzielle Situation des Vereins läßt sich am besten so umschreiben: Wäre der ASC eine Aktiengesellschaft, müßten die Aktionäre mangels Shareholder Value wohl auf ihre Dividende verzichten. Trotz der angespannten Finanzlage sieht der junge Verein, so Rupp, durchaus optimistisch auch in die wirtschaftliche Zukunft des Vereins. Diese Zuversicht nährt sich auch aus dem vielversprechenden Start, den der "Heidelberger Mediziner-Fasching", eine unverzichtbare Einnahmequelle des Vereins, in seiner neuen Heimat in Eppelheim hingelegt hat. Mit fast 3000 Gästen wurde eine tragfähige Basis geschaffen, auf der der "Heidelberger Mediziner-Fasching" zum alten Glanz zurückfinden soll. Rupp dankte dem riesigen ehrenamtlichen "Mobilen Einsetzkommando" des ASC für das "tolle Engagement" bei dieser Großveranstaltung. Doch auch bei anderen Anlässen will der ASC Flagge zeigen. So ist zum Beispiel die Teilnahme am Fischerfest in Neuenheim geplant.
Aus dem ASC-Talentschuppen wußte Jugendleiter Eike Rietzel Erfreuliches zu vermelden. Mit, sage und schreibe 15.Mannschften nahm Neuenheim an der diesjährigen Hallenrunde teil und stellte damit die meisten Teams der Kreisvereine, Dabei macht es bei der ASC-Jugend nicht nur die Masse, auch die Klasse stimmt: So wurden die C- und die D-Jugend. Heidelberger Hallenkreismeister. Und noch ein Superlativ: In der Spielgemeinschaft ASC Neuenheim/TSV Handschuhsheim sind alle Mannschaften von den Kleinsten der F-Jugend bis zu den A-Jugendlichen vertreten. Die C-Jugend mischt in der Landesliga und somit im Konzert der Großvereine mit, die A- und die B-Jugend sind jeweils im Vorderfeld der Kreisliga plaziert, Doch, so mahnt Rietzel eindringlich, sei dieser hohe Level ohne Verstärkung für den Trainer- und Betreuerstab nicht zu halten.
Dann wanderte der Stab von den ganz Jungen zu den ganz Alten weiter: AH-Leiter Werner Rehm ließ die Höhen und Tiefen der höchst aktiven "Alten Herren" - demnächst steht eine Hausboot-Tour mit einem "Länderspiel" in Frankreich an - launig Revue passieren, bevor Finanzleiter Max-Peter Gantert die vom ASC-Vorsitzenden artikulierten Grundaussagen zur "ökonomischen Lage mit einer lückenlosen Übersicht über die Einnahmen und Ausgaben schwarz auf weiß dokumentierte. Unter der Moderation von Wahlausschuß Werner Rehm avancierte die Wahl zum Vorstand zu einem nachhaltigen Vertrauensbeweis für die bisherige Führungscrew. Einstimmig wiedergewählt wurden: 1. Vorsitzender Dr. Werner Rupp, 2. Vorsitzender Erich Fey, Finanzleiter Max-Peter Gantert, Pressereferent Joseph Weisbrod, Beisitzer Bernd Fischer und Rolf Rehm. Jugendleiter bleibt Eike Rietzel. Neue Kassenprüfer sind Helmut Hauck und Reiner Frößinger.
Joseph Weisbrod