Bereits nach wenigen Spieltagen kristallisierte sich ein Vierkampf zwischen den beiden Teams aus Eberbach, dem VfB und dem SV, sowie dem FC Badenia St. Ilgen und dem FC Hirschhorn heraus. Während vor der Saison nur wenige die zwei Neckarstädter zu den Favoriten zählten, hörte man den Namen St.Ilgen doch bei vielen Mitkonkurrenten. Auch die SpVgg Baierial wollte gegen Saisonende nochmal ein Wörtchen bei der Vergabe der vordersten Plätze mitreden. In der äußerst spannenden Endphase gelang es der Badenia am vorletzten Spieltag, am VfB mit einem 5:2-Auswärtserfolg bei dessen Lokalrivalen SV Eberbach vorbeizuziehen, während der Spitzenreiter mit 2:4 in Nußloch den Kürzeren zog. Perfekt machten die St. Ilgener den Aufstieg am letzten Spieltag mit einem 3:1 zu Hause gegen den ASV Eppelheim. Die Eberbacher stiegen aber über die Relegation doch noch in die Landesliga auf. Den 3. Tabellenplatz belegten schließlich die Baiertaler, die zwar die meiste Zeit der Saison unter den ersten fünf Mannschaften zu finden waren, aber für die es am Ende nicht gelang den 2. Rang vom Vorjahr zu wiederholen. Der FC Hirschhorn, der vor der Saison als Ziel einen guten Mittelfeldplatz angab, übertraf die Erwartungen und belegte Platz vier. Fünfter wurde die andere Mannschaft aus Eberbach, die ihre Leistungen aus der Hinrunde nicht in die zweite Hälfte retten konnte. Dennoch war diese Plazierung ein Erfolg für die Mannen um Heinrich Beisel, denn sie hatten sich vorgenommen, nicht abzusteigen. Die DJK Ziegelhausen bestätigte die Prognosen, daá die Mannschaft weder mit dem Auf- noch dem Abstieg zu tun habe. Für sie blieb am Saisonende der zufriedenstellende 6. Platz. Für den FC Ziegelhausen/Peterstal als Aufsteiger war der 7. Rang ein Erfolg, denn der Klassenerhalt wurde ohne größere Probleme geschafft. Für den FV Nußloch blieb - wie eingangs erwähnt - lediglich ein 8. Platz. Der ASV Eppelheim (9.), der ASC Neuenheim (10.), der TB Rohrbach-Boxberg(11.), TSV Wieblingen (12.) und VfB Leon(13.) blieben mit einem Mittelfeldplatz im Rahmen ihrer Möglichkeiten und mehr oder weniger ihrer gesetzten Ziele.
Eng wurde es am 26. Spieltag noch einmal für die Freien Turner
aus Kirchheim, die sich schon in Sicherheit wähnten und am Ende noch
den 16. Rang belegten. Aber der BSC Mückenloch hatte - nachdem er
zwischendurch zwölf Punkte Rückstand auf seinen jeweiligen "Tabellennachbarn"
hatte - einen Lauf. Der Rückstand betrug jetzt lediglich noch drei
Zähler. Aber nach dieser Aufholjagd ging der Mannschaft doch die Puste
aus, und es reichte nur für den 17. Platz. Der zweite Absteiger stand
ja bereits nach 16 Spieltagen mit dem Rückzug des FC Astoria Walldorf
fest. Für die kommende Saison nennen die meisten Ligakonkurrenten
die SpVgg Baiertal, den SV Eberbach und den FC Hirschhorn als Meisterschaftsfavoriten,
danach folgen VfB Wiesloch und FV Nußáloch. Betrachtet man
dagegen die Saisonziele, die diese Vereine anstreben, so gibt keiner die
ehrgeizige Parole "Meisterschaft" aus. Die Verantwortlichen sind
eher skeptisch und vorsichtig in ihren Einschätzungen. Im Vordergrund
steht vielmehr das Vorhaben, die Abgänge gleichwertig zu ersetzen und Jugendspieler
in die 1. Mannschaft zu integrieren.
Der Absteiger aus der Landesliga, die SpVgg Neckargemünd, die
sechs Abgänge und zehn Neuzugänge zu verkraften hat, steht vor
einem Neuaufbau und hat als Saisonziel den Klassenerhalt angegeben.
Die TSG Rohrbach, auch von der Landesliga in die Bezirksliga gekommen,
steht mit 26(!) Zugängen und 18(!) Abgängen vordem absoluten
Neubeginn. Dennoch gibt man sich optimistisch im Verein und rechnet
mit einem Platz im gesicherten Mittelfeld. Die beiden Aufsteiger aus der
A-Klasse, die SG Horrenberg und der VfB Wiesloch sind sich einig in ihrer
Selbsteinschätzung: Sie streben jeweils einen Platz im sicheren Mittelfeld
an.
Am Ende wird sich zeigen ,wer diesmal die Nase vorn hat, ob die Vereine
die Leistungen ihrer Spieler richtig einschätzen konnten, und ob die
Experten mit ihren Tips richtig lagen.
Fußball-Regional 1996/97, Seite 66-70