Eine klare Angelegenheit war der Titelkampf in der Bezirksliga für
den 1. FC Walldorf, der vom zweiten Spieltag an die Tabelle anführte
und am Ende mit vier Punkten Vorsprung die Meisterschaft feierte. Durch
diesen Erfolg wurde in der Vereinsgeschichte des FC nach zwei Abstiegen
in Folge wieder ein erfreuliches Kapitel aufgeschlagen. Dabei war die Ausgangssituation
für die Walldorfer vor der Runde die, daß man stabiler würde,
um ein Abrutschen in die Kreisligen zu verhindem. Klassenerhalt war vorrangig.
In den ersten 16 Begegnungen bis zur Winterpause spielte der FC dominierend,
lieferte tolle Spiele ab und war logischerweise souverän Spitzenreiter.
Nach der Pause lief es nicht mehr so rund, doch nach der Niederlage in
Baiertal, als der Vorsprung plötzlich nur noch einen Punkt betrug,
riá man sich wieder zusammen, zwei Akteure von der SG kamen dazu,
sie hatten die ganze Runde noch kein Spiel bestritten. Walldorf baute seinen
Vorsprung auf die Verfolger wieder aus, machte es dann aber selbst wieder
spannend, als man Partien beim VfB Eberbach und zuhause gegen Horrenberg
jeweils mit 0:1 verlor. Am drittletzten Spiellag war es dann aber so weit,
weil die Konkurrenten patzten, machte der 3:2 Sieg in Ziegelhausen Wemer
Teufel und Co. vorzeitig zum Titelträger. Zwar war die Rückrunde
nie so "top" wie die Vorrunde, doch was man beim FC mit einem nicht gerade
riesigen Kader erreicht hatte, war aller Ehren wert. Mit 20 Toren erfolgreichster
Schätze war beim FC Steffen Dohmgoergen, gefolgt von Manfred Weihert
, der krankheitsbedingt nur in der Vorrunde spielen konnte (10 Tore). Hinter
dem Meister landete die SpVgg Baiertal, die in der Relegation anschließend
an Hockenheim scheiterte. Der FV Nußloch als Dritter und die SG Astoria
Walldorf (4.) forderten den 1. FC während der Runde immer wieder heraus.
Aufsteiger SV Eberbach spielte eine positive Rolle und überflgelte
gar den favosierten VfB Eberbach. Für den VfB St.Leon war zeitweise
mehr dhn als der siebte Platz. Wieblingen erreichte seinen gesicherten
Mittelfeldplatz, Neuenheim (9.) dürfte mehr erwartet haben. Hirschhorn,
FT Kirchheim, ASV Eppelheim und DJK Ziegelhausen rangierten nach dem letzten
Spiel auf den Plätzen 10 bis 13 mit jeweils 24:32 Punkten, wobei Ziegelhausen
seine Vorstellungen am wenigsten erfüllen konnte. Die SG Horrenberg
und der FC Dilsberg, beide hoch eingeschätzt, mußten den bitteren
Weg des Abstiegs nehmen.
Die Verantwortlichen der Bezirksliga Heidelberg sehen für die
neue Spielzeit den Landesliga-Absteiger FC St. lagen als Favoriten für
die Meisterschaft. Nußloch und Baiertal allerdings werden auch gute
Chance eingeräumt, im Kampf um den Titel einzugreifen. Die SpVgg
Baiertal geht mit einem neuen Coach, Dirk Schwanke, und vielen eigenen
Nachwuchskickem in die neue Runde, Nußloch mit Antonio Martin und
einer nicht stark veränderten Mannschaft. Nach der Fusion der beiden
Walldorfer Clubs spielt der FC Astoria Walldorf II in der Bezirksliga,
wo man mit Trainer Bernhard Kreth einen gesicherten Platz anstrebt. Für
den SV Eberbach ist es das zweite Bezirksliga-Jahr, Nichtabstieg steht
als erstes auf dem Plan. Was kann der VfB Eberbach dieses Jahr bewegen,
11 Neuzugänge wollen erstmal integriert sein, Peter Hogen hat keine
leichte Aufgabe. Eine ganze Reihe von Spielern aus der eigenen Jugend hat
Klaus Götzmann in St. Leon dazubekommen, ob man auch 95/96 wieder
eine gute Rolle spielen kann? Wieblingen mit Trainer Horst Hillesheim strebt
eine Plazierung im vorderen Tabellendrittel an, dasselbe gilt für
den ASC Neuenheim. Beim FC Hirschhom kamen viele neue Akteure dazu, mit
ihnen will der FC einen guten Mittelfeldplatz einnehmen. Neu am Ruder bei
den FT Kirchheim ist Trainer Hambrecht, Platz vier bis sechs wird dort
angestrebt. Aber ebenso wie in Eppelheim gibt es auch bei den Freien Turnem
viele neue Gesichter. Kaum Änderungen im Kader dagegen bei der DJK
Ziegelhausen, die diese Runde sicherer dastehen will. Der FC St. Ilgen
als Absteiger mit Stefan Hauswirth als Spielertr-ainer und Neuzugang Steffen
Hilbert aus der Verbandsliga wird wie gesagt hoch gehandelt. Man muß
abwarten, inwieweit sich die Prognosen bestätigen. Die Aufsteiger
sind Ziegelhausen-Peterstal mit Trainer Gomminginger, TB Rohrbach-Boxberg
mit vielen neuen Spielern und BSC Mückenloch mit Spielertrainer Jürgen
Winnewisser. Auáerdem hat der BSC zehn Neuzugänge zu vermelden.
Wie es sich für einen Aufsteiger gehört, ist die Zielsetzung
bescheiden.
Die Bezirksliga Heidelberg verspricht auch in der Saison 95/96 spannend
zu werden.
Fußball-Regional 1995/96, Seite 69-71