Rückblick auf die Bezirksliga Saison 1994/95

FC St Ilgen nach dem Abstieg erneut heißer Favorit

Bezirksliga verspricht wieder Spannung bis zum letzten Spieltag

Eine klare Angelegenheit war der Titelkampf in der Bezirksliga für den 1. FC Walldorf, der vom zweiten Spieltag an die Tabelle anführte und am Ende mit vier Punkten Vorsprung die Meisterschaft feierte. Durch diesen Erfolg wurde in der Vereinsgeschichte des FC nach zwei Abstiegen in Folge wieder ein erfreuliches Kapitel aufgeschlagen. Dabei war die Ausgangssituation für die Walldorfer vor der Runde die, daß man stabiler würde, um ein Abrutschen in die Kreisligen zu verhindem. Klassenerhalt war vorrangig.  In den ersten 16 Begegnungen bis zur Winterpause spielte der FC dominierend, lieferte tolle Spiele ab und war logischerweise souverän Spitzenreiter. Nach der Pause lief es nicht mehr so rund, doch nach der Niederlage in Baiertal, als der Vorsprung plötzlich nur noch einen Punkt betrug, riá man sich wieder zusammen, zwei Akteure von der SG kamen dazu, sie hatten die ganze Runde noch kein Spiel bestritten. Walldorf baute seinen Vorsprung auf die Verfolger wieder aus, machte es dann aber selbst wieder spannend, als man Partien beim VfB Eberbach und zuhause gegen Horrenberg jeweils mit 0:1 verlor. Am drittletzten Spiellag war es dann aber so weit, weil die Konkurrenten patzten, machte der 3:2 Sieg in Ziegelhausen Wemer Teufel und Co. vorzeitig zum Titelträger. Zwar war die Rückrunde nie so "top" wie die Vorrunde, doch was man beim FC mit einem nicht gerade riesigen Kader erreicht hatte, war aller Ehren wert. Mit 20 Toren erfolgreichster Schätze war beim FC Steffen Dohmgoergen, gefolgt von Manfred Weihert , der krankheitsbedingt nur in der Vorrunde spielen konnte (10 Tore). Hinter dem Meister landete die SpVgg Baiertal, die in der Relegation anschließend an Hockenheim scheiterte. Der FV Nußloch als Dritter und die SG Astoria Walldorf (4.) forderten den 1. FC während der Runde immer wieder heraus. Aufsteiger SV Eberbach spielte eine positive Rolle und überflgelte gar den favosierten VfB Eberbach. Für den VfB St.Leon war zeitweise mehr dhn als der siebte Platz.  Wieblingen erreichte seinen gesicherten Mittelfeldplatz, Neuenheim (9.) dürfte mehr erwartet haben. Hirschhorn, FT Kirchheim, ASV Eppelheim und DJK Ziegelhausen rangierten nach dem letzten Spiel auf den Plätzen 10 bis 13 mit jeweils 24:32 Punkten, wobei Ziegelhausen seine Vorstellungen am wenigsten erfüllen konnte. Die SG Horrenberg und der FC Dilsberg, beide hoch eingeschätzt, mußten den bitteren Weg des Abstiegs nehmen.
 
Die Verantwortlichen der Bezirksliga Heidelberg sehen für die neue Spielzeit den Landesliga-Absteiger FC St. lagen als Favoriten für die Meisterschaft. Nußloch und Baiertal allerdings werden auch gute Chance eingeräumt, im Kampf um den Titel einzugreifen.  Die SpVgg Baiertal geht mit einem neuen Coach, Dirk Schwanke, und vielen eigenen Nachwuchskickem in die neue Runde, Nußloch mit Antonio Martin und einer nicht stark veränderten Mannschaft. Nach der Fusion der beiden Walldorfer Clubs spielt der FC Astoria Walldorf II in der Bezirksliga, wo man mit Trainer Bernhard Kreth einen gesicherten Platz anstrebt. Für den SV Eberbach ist es das zweite Bezirksliga-Jahr, Nichtabstieg steht als erstes auf dem Plan. Was kann der VfB Eberbach dieses Jahr bewegen, 11 Neuzugänge wollen erstmal integriert sein, Peter Hogen hat keine leichte Aufgabe. Eine ganze Reihe von Spielern aus der eigenen Jugend hat Klaus Götzmann in St. Leon dazubekommen, ob man auch 95/96 wieder eine gute Rolle spielen kann? Wieblingen mit Trainer Horst Hillesheim strebt eine Plazierung im vorderen Tabellendrittel an, dasselbe gilt für den ASC Neuenheim. Beim FC Hirschhom kamen viele neue Akteure dazu, mit ihnen will der FC einen guten Mittelfeldplatz einnehmen. Neu am Ruder bei den FT Kirchheim ist Trainer Hambrecht, Platz vier bis sechs wird dort angestrebt. Aber ebenso wie in Eppelheim gibt es auch bei den Freien Turnem viele neue Gesichter. Kaum Änderungen im Kader dagegen bei der DJK Ziegelhausen, die diese Runde sicherer dastehen will. Der FC St. Ilgen als Absteiger mit Stefan Hauswirth als Spielertr-ainer und Neuzugang Steffen Hilbert aus der Verbandsliga wird wie gesagt hoch gehandelt. Man muß abwarten, inwieweit sich die Prognosen bestätigen. Die Aufsteiger sind Ziegelhausen-Peterstal mit Trainer Gomminginger, TB Rohrbach-Boxberg mit vielen neuen Spielern und BSC Mückenloch mit Spielertrainer Jürgen Winnewisser. Auáerdem hat der BSC zehn Neuzugänge zu vermelden. Wie es sich für einen Aufsteiger gehört, ist die Zielsetzung bescheiden.
 
Die Bezirksliga Heidelberg verspricht auch in der Saison 95/96 spannend zu werden.

Fußball-Regional 1995/96, Seite 69-71