Flug 152 - Ziel IBIZA

von Roland Quenzer

Abflug: Düseldorf, Sonntag, 2. 10. 1988, 7.35 Uhr. Teilnehmer: 18 Mitglieder des Anatomie-Sportclubs Neuenheim; Grund des Fluges: Meisterschaft des ASC Neuenheim im 10. Jahr seines Vereinsbestehens in der Kreisklasse B. Ziel: Ibiza, die Sonneninsel, bei der manche Spielerfrau eine innere Unruhe überfiel. Eigentlich unverständlich, denn es fuhren ja "nur" Männer mit - was sollte da schon passieren? Zudem wachte ja "Papa" Arthur Wirth über uns.

Trotz der teilweise beschwerlichen Anreise mit Bahn und PKW waren am Flughafen keine Ausfälle zu beklagen. Das Einchecken und die Paßkontrolle, bekannt von den sonntäglichen Punktspielen, verliefen reibungslos. Nur langhaarige Studenten unterliegen offensichtlich einer strengeren Kontrollpflicht. Doch alle waren im Flugzeug, lediglich getrennt nach Rauchern und Nichtrauchern (Auch unter uns Ausnahmesportlern gibt es welche, die allen Lastern des Lebens frönen). Manche verpaßten zwar durch die alkoholbedingte Übermüdung Start und Flug, bei der Landung waren jedoch alle wieder "voll" da.

Unsere Erwartungen wurden bereits am Flughafen übertroffen. Die Sonne hatte Mitleid und verwöhnte unsere vom tristen Herbstwetter gebeutelten Körper. Ein wahres Eldorado für Sonnenanbeter und das bis zu unserem Abflug.

Sonnen und baden waren angesagt und, wie es sich für einen anständigen Fußballverein gehört, der während der Runde einen Kurzurlaub macht, waren auch meist "Bälle" im Spiel, Tag und Nacht.

Überraschend wurde ein Fußballspiel gegen Ibiza vereinbart. Wie sich herausstellte ein übermächtiger Gegner, dem wir trotz unserem Zaubertrank Sangria und Lumumbu (spanisches ISO-Star) nichts entgegensetzen konnten.

Zur 1:12 Niederlage muß zur Ehrenrettung angeführt werden, daß wir mit Turnschuhen auf dern naßen Rasen spielten und der Gegner in der dritten spanischen Liga (Halbprofis) Tabellenführer war.

Relaxen am Strand und das Nachtleben von Ibiza - mit allen möglichen und unmöglichen Menschen - ließen uns das Spiel schnell vergessen.

Die Harmonie und das Zusammenhalten der Gruppe waren beeindruckend, und bis zum Abflug am Freitag verbrachten wir die Tage in Hochstimmung.Sogar der Rückflug verlief ohne Zwischenfälle.

 Wenn auch die Rückkehr in einem sportlerunwürdigen körperlichen Zustand erfolgte, was auch die sonntags folgende Niederlage klar belegte, so war es doch für uns alle ein schönes  Erlebnis, das man - zumindest die Teilnehmer stimmten alle zu - möglichst wiederholen sollte.

aus: Sport vor Ort, Ausgabe 1/89 Seite 10