Als Konsequenz auf die Ansetzung einer Deutschen Meisterschaftsendrunde wurde in der dritten Nachkriegssaison nun auch zum ersten Mal in der Sowjetischen Besatzungszone ein Meister ermittelt. Diese erste "Ostzonenmeisterschaft" wurde in Form einer Endrunde ausgetragen, an der jeweils 2 Vertreter aus den 5 Ländern, also insgesamt 10 Teams teilnahmen. Da bis dato nur in den Ländern Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg Landesmeisterschaften ausgetragen worden waren, mussten in den Ländern Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, in denen bisher nur Bezirksmeisterschaften ausgespielt wurden, kurzfristig Qualifikationsrunden angesetzt werden, in denen die zwei Landesvertreter ermittelt wurden; Sieger der Meisterschaft in der SBZ wurde die SG Planitz aus Sachsen.
In den westdeutschen Besatzungszonen nahm in dieser Saison die Oberliga-Landschaft der kommenden Jahre endgültig Gestalt an. Denn nach der Amerikanischen und der Französischen Besatzungszone sowie Berlin wurde nun auch in der Britischen Besatzungszone in Fußballoberligen gespielt. In Anlehnung an die traditionellen Bereiche des Norddeutschen und des Westdeutschen Fußballverbandes vor 1933 wurden die Oberliga Nord (Länder Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein) und West (Land Nordrhein-Westfalen) geschaffen. Das damit geschaffene Meisterschaftssystem im westdeutschen Fußball (inkl. Westberlin) mit 5 Oberligen als höchster Spielklasse und einer Meisterschaftsendrunde sollte mit nur geringfügigen Veränderungen bis 1963 bestehen.
Da die Qualifikation zur DM-Endrunde in dieser Saison jedoch noch über die Zonenmeisterschaften lief, musste zum letzten Mal in der Britischen Zone eine solche Meisterschaft ausgetragen werden. Dies geschah genau wie in der Vorsaison in einer Meisterschaftsendrunde mit acht Mannschaften. Qualifiziert waren die jeweils vier bestplatzierten Teams der Oberligen Nord und West.
Die als gesamtdeutsch konzipierte Deutsche Meisterschaft wurde dann jedoch von den politischen Ereignissen in Deutschland überholt. Vier Wochen vor dem Start der Meisterschaftsendrunde wurde am 21. Juni 1948 in den drei Westzonen die Währungsreform durchgeführt; ein entscheidender Schritt zur deutschen Teilung war damit vollzogen. Es kam zu erheblichen Spannungen zwischen den drei Westalliierten und den Sowjets, die u.a. auch zum Rückzug der SG Planitz führte. Dadurch wurde die vorerst letzte gesamtdeutsche Meisterschaft auch zum ersten westdeutschen Titelkampf (plus Berlin; zwei Jahre später, im Frühjahr 1950, verhandelten beide Seiten noch einmal über die Teilnahme von Mannschaften aus der DDR, doch ohne Ergebnis). Bis zum Jahr 1991 sollte es nun jährlich zwei deutsche Meister geben. Erster deutscher (westdeutscher) Nachkriegsmeister wurde der 1. FC Nürnberg, der damit seinen bereits 7. Titelgewinn feierte und damit wieder alleiniger Rekordtitelträger (vor FC Schalke 04) wurde.
Hamburger SV | Meister Britische Besatzungszone |
FC St. Pauli | Vizemeister Britische Besatzungszone |
1. FC Kaiserslautern | Meister Französische Besatzungszone |
SpVgg Neuendorf | Vizemeister Französische Besatzungszone |
1. FC Nürnberg | Meister Amerikanische Besatzungszone |
TSV 1860 München | Vizemeister Amerikanische Besatzungszone |
SG Planitz | Meister Sowjetische Besatzungszone |
Union Oberschöneweide | Meister Berlin |