AH-Hallenturnier: Zwei Niederlagen, ein Sieg und hübsche Fans

Erst Lehrgeld gezahlt, dann zweimal bei der Post geklingelt:
ASC Neuenheim AH beim Hallenturnier in Ziegelhausen ehrenvoll ausgeschieden

Beim vom DJK/FC Ziegelhausen veranstalteten Eugen-Jung-Gedächtnisturnier sah die ASC-AH in den ersten beiden Spielen ziemlich alt aus. Die Personalnot forderte ihren Tribut. Torwart Omar Tiraie war am Turnier-Samstag eine Arbeitsplatte auf den Fuß gefallen, so dass die Katze vom Hindukusch in der Klinik statt in der Köpfel-Halle Station machen musste (Gute Besserung, Omar!). Von 18 Aktivisten beim Vorabend-Training blieb aus verschiedensten Gründen nur ein Minikader von zunächst nur sechs Spielern übrig. Darunter auch der weiße Kugelblitz Bernd Fischer, der trotz Zerrung bzw. dampfnudeldicker Wade auf dem Hallenparkett und als Coach tatkräftig die Fäden zog.

Um 11.41 Uhr der erste ASC-Auftritt. Die AH konnte das Spiel lange offen gestalten, brachte sich aber durch leichtfertige Abspielfehler selbst in die Bredouille und musste schließlich doch noch drei dumme Treffer zum 0:3-Endstand hinnehmen. Und das, obwohl Friedrich Roth im Kasten keine schlechte Figur machte und zwei, dreimal mit tollen Reflexen ein größeres Unheil verhinderte. Auch in der zweiten Partie gegen den cleveren Gastgeber DJK/FC Ziegelhausen gab es nicht viel zu erben. Bevor der ASC sein Hallen-Feeling entwickeln konnte, war auch dieses Spiel mit 0:4 verloren.

Es machte sich eben bemerkbar, dass der ASC im Gegensatz zu den meisten anderen Turnierteams keinerlei Hallenpraxis hat. Außerdem musste die Mannschaft, bei der der giftige Defensivmann Andreas Roth sowie die technisch inspirierten Chouiref Kada und Khalid Diyane einen guten Halleneinstand gaben, sich erst einmal finden. Und dazu besteht bei einem solchen Blitzturnier mit zehnminütiger Spielzeit einfach keine Chance. Da nützte es auch wenig, dass die beiden bildhübschen, glutäugigen Partnerinnen unserer marokkanischen Freunde den Adrenalinspiegel so mancher Neuen(pappen)heimer durchaus angereichert haben dürften.

Nicht nur in der Halle selbst, sondern auch beim Pausenkaffee im Foyer konnte man sich vom hohen Niveau dieses hervorragend besetzten und besuchten AH-Turniers - u. a. mit dem grauen Ballett des FC Bammental und den Kuno Birk Players (mit dem auch als Fußballer abgezockten USC-Zweitliga-Coach Markus Jochum) überzeugen. Dort wurden die Spiele nämlich live auf einer großen Leinwand übertragen. Nur schade, dass man sich selbst nicht dabei zuschauen konnte. Dies hätte den ASC-Oldies vor allem beim letzten Vorrundenspiel gegen die Post SG Heidelberg sicherlich sehr gefallen.

Ohne Punktgewinn und Torerfolg wollte der Fischer-Chor sich auf keinen Fall aus dem Konzert des Turnier-Orchesters verabschieden. Da traf es sich gut, dass inzwischen auch Helmut Hauck von seiner Odyssee eingetroffen war. Er sollte sich zum Matchwinner entwickeln. Hauck brachte den ASC in der vierten Spielminute in Führung. Josch Weisbrod hatte zwei Postboten vernascht und den Ball mit dem für ihn ungewohnten rechten Innenrist am Keeper vorbei Richtung langes Eck geschoben. Die Filzkugel wäre wohl am Pfosten vorbei geschrammt, wenn der herbei gestürmte Helmut Hauck sie nicht mit letztem Einsatz aus horinzontaler Lage über die Linie gedrückt hätte.

Wenige Minuten danach landete eine Briefbombe der Heidelberger Postler in Friedrich Roths 5-Meter-Briefkasten. Der ASC ließ sich jedoch nicht beirren und bewies einen unbändigen Siegeswillen. Diese kompromisslose kämpferische Einstellung wurde belohnt. ASC-Vitaminbomber Helmut Hauck war es, der 20 Sekunden vor der Schlusssirene einen Schuss gerade noch von der Torlinie grätschten konnte. Postwendend schickte er seinen Stürmer Josch Weisbrod mit einem Steilpass zum Hallensprint. Der zog auf der linken Bandenseite ein paar Meter hinter der Mittellinie wild entschlossen mit der linken Klebe ab. Fastenbrecher Weisbrods finaler Rettungsschuss schlug buchstäblich in letzter Sekunde genau im rechten Toreck ein.

Ein überzeugender Sieg nach zwei deftigen Lehrgeld-Niederlagen: Aus Neuenheimer Sicht der versöhnliche Abschluss eines Turniers, das vom DJK/FC Ziegelhausen erstklassig organisiert und durchgeführt wurde. Nur die Spielplanung sollte der umsichtige Veranstalter überdenken: Zwei Stunden Pausen zwischen den Zehnminuten-Partien sind einfach zu lang.

Josch Weisbrod

Die Ergebnisse:
TB Rohrbach - ASC Neuenheim 3:0
ASC Neuenheim - DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal 0:4
Post SG Heidelberg - ASC Neuenheim 1:2
(Tore: Helmut Hauck, Josch Weisbrod)

Der Turnier-Kader des ASC:

  1. Friedrich Roth
  2. Andreas Roth
  3. Bernd Fischer
  4. Kada Chouiref
  5. Khalid Diyane
  6. Helmut Hauck
  7. Joseph Weisbrod