Nicht nur die Sonne war Zeuge:

Die AH auf Mallorca – Eindrücke von einer denkwürdigen Reise

Flanierstunden mit Besichtigung der prächtigen gotischen Kathedrale in der Altstadt von Palma. Faulenzen am Pool an den raren Sonnentagen. Billard im "Loch 19". Schlemmen am üppigen Buffet. Promigucken im 4-Sterne-Hotel Camp de Mar. Ausflüge in den Wilden Westen der größten Baleareninsel. Fitspritzen in der sportmedizinischen Praxis. Primera Division im Stadion-Schmuckkästchen bei der Partie Real Mallorca gegen Real Saragossa. Rosado in gepflegten Mengen. Mit dem Mannschaftsbus in den Nordosten zum internationalen Fußballspiel gegen ein mallorquinisches Team von Capdepera. Spanferkel-Essen im Finca-Restaurant. Soziologisch-alkoholische Studien rund um Ballermann 6. Heiße Disconächte im La Bohème. Warten auf den verspäteten Flieger vom Schmuddelwetter Mallorcas in den germanischen Frühsommer: Das war im Telegrammstil die abwechslungsreiche fünftägige "Odyssee 2001" (26. April bis 1. Mai) der 18köpfigen Reisegruppe der ASC-AH nach Mallorca, die ungekrönte Schatz-Insel der Deutschen.

Hervorragend organisiert von Max-Peter Gantert, der die Tour leider mit einer veritablen Fußprothese bestreiten musste, verbrachten die AH-Spieler, sechs von ihren Partnerinen begleitet, ein denkwürdiges verlängertes Wochenende auf der Sonneninsel Mallorca. Dass sich die Urlaubsinsel Nr. 1 nur am Samstag und Sonntag von ihrer sonnigen Seite zeigte, war - gelinde ausgedrückt - ein bisschen Pech. Von den vier statistischen Regentagen, die es auf Mallorca um die Jahreszeit gibt, haben wir mindestens zwei erwischt. Dies tat allerdings der allgemeinen positiven Gemütslage keinen Abbruch. Die Unterbringung in der etwa 20 km südwestlich von Palma gelegenen Hotelanlage Camp de Mar war standesgemäß. Ein ganz in der Nähe von Boris Becker veranstalteter mehrtägiger Benefiz-Event hatte zahlreiche Prominente unter das gleiche Dach gelockt. Ex-Fussballstars wie Klaus Fischer, Michael Rummengige, die Kremers-Zwillinge Erwin und Helmut, Ulli Stein und Zehnkampf-Frühstarter Jürgen Hingsen gingen in der Empfangshalle ein und aus.

Als Höhepunkt und sportlicher Tiefpunkt zugleich erwies sich der Trip nach Capdevera ans andere Ende der Insel am letzten Abend. Das mit dem in Heidelberg geborenen Wahlmallorquiner Peet York via Internet vereinbarte Fussballspiel ging zumindest vom Ergebnis her ziemlich in die Hosen. Zu unserer Überraschung trafen wir im Stadion von Capdepera auf eine "AH-Mannschaft", die sich plötzlich stark verjüngt hatte. Statt Herren im gesetzten Alter mit Bauchansatz standen uns elf im Schnitt etwa 30jährige durchtrainierte Burschen des Drittliga-Clubs Es Figueral Nou gegenüber. Als Gastgeschenk überreichten wir jedem Spieler schmucke Heidelberg-T-Shirts. Und unser Kosmopolit Helmut Hauck beeindruckte die Gastgeber mit einer kurzen Begrüßungsansprache in makellosem Spanisch, in der er sich auch bei Peet York, der die Event-Agentur "Mayorka-Individual" betreibt, für das Arrangement dieses Treffens bedankte.

Anschließend erlebte die AH ein fußballerisches Trommelfeuer, das sich in einem Alptraum-Ergebnis von 1:8 niederschlug - wobei die Gegentore paritätisch auf die erste und die zweite Halbzeit verteilt waren. Das ASC-Team, insbesondere die tapfere Abwehr, bemühte sich zwar redlich um Schadensbegrenzung, war aber letztlich gegen die technisch und läuferisch überlegenen, traumhaft kombinationssicheren Mallorquiner überfordert. Außerdem wirkte sich aus, dass Werner Rupp bereits eine Viertelstunde nach dem Anpfiff verletzungsbedingt ausscheiden musste, Rolf Rehm von einem Überehrgeizling an der frischen Knieplatte getroffen wurde, und Josch Weisbrod, obwohl drei Stunden vor dem Spiel noch fitgespritzt, aufgrund seiner massiven Wadenverletzung mit integriertem Bluterguss mehr über den Platz humpelte als lief.

Für Max-Peter Gantert sprang seine Frau Petra ein, die sich für ihr technisch sauberes, überlegtes Spiel - wie übrigens auch für ihr gemeinschaftliches Verhalten während des gesamten Mallorca-Ausflugs - ein Sonderlob verdient hat. Einer der Leistungsträger auf dem betonharten Kunstrasen des Clubs Es Figueral Nou war unser - ebenfalls fitgespritzter - Wilhelmsfelder Gastspieler Siegfried Schäfer, der auch das Ehrentor der Neuenheimer in der zweiten Hälfte vorbereitete. Und wie! Sein kraftvoll-unwiderstehliches Solo, bei dem die Gegenspieler vor Respekt erstarrten, schloss er mit einem gewaltigen Ballermann aus 30 Metern an den Querbalken ab. Bernd "White Magic" Fischer war geistesgegenwärtig zur Stelle und nickte die von der Latte zurückprallende Kugel mit der hohen Denkerstirn ins Netz der Mallorquiner.

Dann die kulinarische dritte Halbzeit: Das von Peet York und seiner Lebensgefährtin Monica Rodriguez (ein zweifaches Gracias!) organisierte Spanferkel-Essen mit den diversen leckeren Gängen hob dann die doch etwas gedrückte Stimmung wieder erheblich. Am Tag der Arbeit brachte uns die verspätete Hapag-Loyd-Maschine wieder zurück von der Regeninsel Mallorca in das sonnige Frankfurt am Main. Fazit: Allen hat es gefallen. Mit auf der Insel waren: Gudrun und Bernd Fischer, Petra und Max-Peter Gantert, Dieter Hafner, Helmut Hauck, Angelika und Wolfgang Lange, Werner Lux, Paul Jöst mit Freundin Carola, Claudia und Werner Rupp, Conny und Siegfried Schäfer, Rolf Rehm, Werner Rehm und Josch Weisbrod

Bilder vom Ausflug