11.November 2000, 17:30 Uhr
ASC Neuenheim - Heidelberger SC 2:1 (1:0)

Aufgebot des ASC Neuenheim
  1. Burkhard Kunzmann
  2. Max-Peter Gantert
  3. Werner Mierisch
  4. Dieter Hafner
  5. Werner Lux
  6. Wolfgang Lange
  7. Paul Jöst
  8. Karl-Rudolf Mühlbauer
  9. Bernd Fischer
  10. Joseph Weisbrod
  11. Harald Kuck
  12. Joe Pecko
  13. Werner Schlegl
  14. Heribert Lormann

"Jahrhundert"-Tore beim Derbysieg:

Hundert Jahre Erfahrung gaben letztlich den Ausschlag: Wolfgang Lange (49) und Bernd Fischer (51) ebneten mit ihren Traumtoren den Weg zum knappen Sieg, den die Mannschaft am 11.11. ihrem verletzten Geburtstagskind Werner Rehm und der neuen Erdenbürgerin Paula, Tochter von Harald Kuck, widmete.

Das Derby begann für den ASC unglücklich, da der angeschlagene Karl-Rudolf Mühlbauer schon nach kurzer Zeit ausscheiden musste. Aus einer kompakten, gut gestaffelten Abwehr heraus trug der ASC über sein laufstarkes Mittelfeld das Spiel nach vorne in den Doppel-Joe-Sturm, wo Joe Pecko (noch ohne Präsident) und Joseph Weisbrod für deutsch-amerikanisches Verständnis sorgten.

Nach etwa 20 Minuten ging der ASC in Führung. Und wie! Werner Mierisch, der ein prima Spiel machte, setzte sich auf der rechten Außenbahn durch und flankte maßgerecht auf Mittelfeldtechniker Wolfgang Lange, der nicht lange fackelte und den Ball mit einem strammen Diagonalschuss im linken HSC-Toreck versenkte. Bei diesem Spielstand blieb es auch bis zum Pausenpfiff durch den für seine tadellose Leistung auch vom Gegner gelobten Schiedsrichter Daniel Paschedag.

Nach dem Wechsel machte der HSC, angetrieben von seinem glänzend aufgelegten Regisseur Wolfgang Deschlmayr, mächtig Druck, ohne die von Libero Werner Lux wieder einmal bestens organisierte Abwehr zunächst ernsthaft gefährden zu können. Doch dann gelang dem technisch versierten HSC mit einem unhaltbaren Schuss der verdiente Ausgleich.

Das Highlight des Tages setzte einer, der bis dahin noch gar nicht auf dem Platz gewesen war. Bernd "Triangel" Fischer kam, sah, siegte - und ging wieder: Etwa 20 Minuten vor dem Abpfiff zauberte die Seniorenausgabe von Harry Potter einen indirekten Freistoß aus 22 Metern über die Mauer hinweg zentimetergenau ins Lattendreieck. Als wolle der Fußballgott dieses Wundertor noch ein bisschen für die Ewigkeit festhalten, ließ er das Leder noch einige unvergessliche Sekunden an der Einschlagstelle verharren.

Unmittelbar danach holte Coach Rolf Rehm den genialischen Schützen - bevor der abhob - wieder vom Feld. Es gab noch hochprozentige Torchancen auf beiden Seiten. Die größte vereitelte der sichere ASC-Keeper Burkhard Kunzmann, als er einen tollen Kopfball des überragenden Deschlmayr aus dem Winkel fischte. Für den ASC war es der zweite Sieg hintereinander unter Trainer Rolf Rehm, der sich als würdiger und sachverständiger Nachfolger von Ex-Spielertrainer Max-Peter Gantert erweist. Beim Klassiker am kommenden Samstag um 19.00 Uhr in Dossenheim muss sich der ASC jedoch steigern, um die Saison erfolgreich abschließend zu können.
JW