Finale
Finale |
Begegnung |
Ergebnis |
Frankreich | Brasilien | 3:0 |
Die 16.Weltmeisterschaft in Frankreich wurde zu einer der besten aller
Zeiten. Zum ersten Mal nahmen 32 Nationen teil, und dieselbe
Frage wie 1982, als das Teilnehmerfeld von 16 auf 24 aufgestockt
wurde, kam auf: Sind das nicht zu viele? Die Antwort war
"nein". Es gab keine haushohen Niederlagen und es wurde
zu einer der ausgewogensten Weltmeisterschaften aller Zeiten. Die
Popularität dieses Ereignisses war groß wie nie zuvor. 37
Milliarden Fernsehzuschauer verfolgen die insgesamt 64 Spiele,
das macht einen Durchschnitt von 578 Millionen pro Spiel. Das
Finale selbst sahen ca. 2 Milliarden Menschen, das heißt nahezu
jeder dritte Mensch! Zahlen, die jedes andere Ereignis
übertreffen.
Das Turnierbegann mit einem 2:1 Sieg Brasiliens über Schottland im Stade de
France in Paris, das ein Fassungsvermögen von 80.000 Zuschauern
aufwies und extra für diese WM gebaut wurde. Norwegen war der
einzige Gegner, dem zugetraut wurde, den Brasilianern den
Gruppensieg streitig zu machen. Nach zwei Unentschieden gegen
Schottland und Marokko mußte Norwegen gegen Brasilien gewinnen,
um sich für das Achtelfinale zu qualifizieren. Und so kam es.
Ein Elfmetertor von Rekdal sicherte Norwegen den Sieg und
bedeutete gleichzeitig die erste Niederlage Brasiliens in der
Vorrunde einer WM seit 32 Jahren. Der Kameruner Rigobert Song
wurde der erste Spieler, der in der Geschichte der WM zweimal die
rote Karte erhielt. Schon 1994 war er gegen Brasilien vom Feld
geflogen, nun ein zweites Mal gegen Österreich. Gastgeberland
Frankreich hatte keine Probleme, seine Gruppe zu gewinnen, sie
gewannen alle drei Spiele. Spanien war die größte Enttäuschung
des Turniers. Für sie war schon nach der Vorrunde Schluß.
Selbst ein 6:1 gegen Bulgarien half nicht, weil Paraguay sein
Gruppenspiel gegen Nigeria gewann. Südkorea wartete immer noch
auf seinen ersten Sieg bei einer WM, Holland wurde Gruppensieger
vor Mexiko, während Belgien (ohne Niederlage) nach Hause mußte.
Die alternde deutsche Mannschaft schaffte nach einem
0:2-Rückstand gegen Jugoslawien noch ein 2:2-Unentschieden und
gewann so ihre Gruppe. England und Rumänien qualifizierten sich
in der Gruppe G, während Argentinien in der Gruppe H alle Spiele
ohne Gegentor gewann. Gabriel Batistuta gelang beim 5:0-Sieg
gegen Jamaika ein Hattrick und er wurde so der einzige Spieler,
der drei Tore bei einem Spiel der WM 98 erzielte. Kroatien wurde
Gruppenzweiter und kam ebenfalls weiter.
10 der 16 Nationen, die sich für das Achtelfinale qualifizierten, waren
europäische Länder. Italien besiegte Norwegen durch ein Tor von
Christian Vieri mit 1:0. Ronaldo machte beim 4:1-Sieg Brasiliens
gegen Chile einen guten Eindruck, er erzielte zwei Tore. Marcelo
Salas schoss den Ehrentreffer für die Chilenen, sein viertes Tor
bei dieser WM. Laurent Blanc war der erste Spieler, der in der
Geschichte der WM ein Spiel per Golden Goal entschied, als er
Frankreich gegen Paraguay weiterbrachte. Deutschland schaffte
erst in letzter Sekunde das Weiterkommen gegen Mexiko. Oliver
Bierhoff traf in der Schlußphase zum entscheidenden 2:1.
Argentinien schlug England im Elfmeterschießen in einem der
besten WM-Spiele aller Zeiten. Michael Owen erzielte dabei das
wohl beste Tor dieses Turniers zum zwischenzeitlichen 2:1. Aber
Ince und Batty verschossen im Elfmeterschießen, und damit war
England ausgeschieden. Deutschland schaffte erst in letzter
Sekunde das Weiterkommen gegen Mexiko. Oliver Bierhoff traf in
der Schlußphase zum entscheidenden 2:1.
Auch das Spiel Frankreich gegen Italien wurde im Elfmeterschießen
entschieden. Frankreich gewann und Italien schied zum dritten Mal
hintereinander bei einer WM durch Elfmeterschießen aus.
Brasilien gewann gegen Dänemark in einem unterhaltsamen Spiel
3:2, und Holland besiegte Argentinien mit 2:1 nach einem schönen
Tor von Dennis Bergkamp in der letzten Minute. Lothar Matthäus
bestritt gegen Kroatien sein 25. und letztes WM-Spiel (Rekord).
Kroatien siegte verdient mit 3:0 (Wörns war schon in der ersten
Halbzeit vom Platz gestellt worden).
Brasilien empfing in Marseille die Holländer im ersten Halbfinale. Ronaldo
schoss Brasilien in Führung, Kluivert schoss drei Minuten vor
dem Ende den Ausgleich. Nach einer torlosen Verlängerung ging es
ins Elfmeterschießen. Ronald de Boer verschoss den
entscheidenden Elfmeter, und Brasilien stand im Finale. Am Tag
danach lag Frankreich im Stade de France gegen Kroatien zurück,
als Lilian Thuram zweimal traf und Frankreich seine erste
Teilnahme an einem WM-Finale bescherte. Er hatte bis zu diesem
Zeitpunkt noch nie für Frankreich getroffen. Kroatien spielte
ein gutes Turnier, vor allem Davor Suker. Er erzielte sein6.Tor
im Spiel um Platz 3 gegen Holland, ein Tor, das ihm den Titel des
Torschützenkönigs sicherte. Kroatien gewann das Spiel mit 2:1.
Den Titel holte Frankreich mit einem verdienten 3:0 gegen
Brasilien nach einem Doppelschlag von Zidane und einem Tor von
Petit.