Weltmeisterschaft 1982

(in Spanien)

Entscheidung über das Gastgeberland auf dem FIFA-Kongress in Tokio am 8.Oktober 1964, bestätigt auf dem FIFA-Kongress in London am 6. Juli 1966.
Auslosung der Qualifikation am 14.Oktober 1979 in Zürich.
Auslosung der Endrunde am 16.Januar 1982 in Madrid.
Endrunde vom 13.Juni bis 11.Juli 1982 in Spanien

Zum deutschen WM-Aufgebot

Qualifikation Europa Afrika Südamerika Nord- und Mittelamerika Asien/Ozeanien

Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5 Gruppe 6
ZW Gruppe A ZW Gruppe B ZW Gruppe C ZW Gruppe D
Halbfinale Platz 3 Finale

Vorrunde

Die Gruppenersten und Gruppezweiten erreichen die Zwischenrunde.

Gruppe 1

Gruppe 1
Begegnung
Ergebnis
ItalienPolen0:0
PeruKamerun0:0
ItalienPeru1:1
PolenKamerun0:0
PolenPeru5:1
ItalienKamerun1:1

Tabelle Gruppe 1
Pl.
Nation
Sp
S
U
N
Tore
Diff
Pkte
1.Polen31205:1+44-2
2.Italien30302:203-3
3.Kamerun30301:103-3
4.Peru30212:6-42-4

Gruppe 2

Gruppe 2
Begegnung
Ergebnis
AlgerienDeutschland2:1   Spielbericht
ÖsterreichChile1:0
DeutschlandChile4:1   Spielbericht
ÖsterreichAlgerien2:0
AlgerienChile3:2
DeutschlandÖsterreich1:0   Spielbericht

Gruppe 2
Pl.
Nation
Sp
S
U
N
Tore
Diff
Pkte
1.Deutschland32016:3+34-2
2.Österreich32013:1+24-2
3.Algerien32015:504-2
4.Chile30033:8-50-6

Gruppe 3

Gruppe 3
Begegnung
Ergebnis
BelgienArgentinien1:0
UngarnEl Salvador10:1
ArgentinienUngarn4:1
BelgienEl Salvador1:0
BelgienUngarn1:1
ArgentinienEl Salvador2:0

Tabelle Gruppe 3
Pl.
Nation
Sp
S
U
N
Tore
Diff
Pkte
1.Belgien32103:1+25-1
2.Argentinien32016:2+44-2
3.Ungarn311112:6+63-3
4.El Salvador30031:13-120-6

Gruppe 4

Gruppe 4
Begegnung
Ergebnis
EnglandFrankreich3:1
CSSRKuwait1:1
EnglandCSSR2:0
FrankreichKuwait4:1
FrankreichCSSR1:1
EnglandKuwait1:0

Tabelle Gruppe 4
Pl.
Nation
Sp
S
U
N
Tore
Diff
Pkte
1.England33006:1+56-0
2.Frankreich31116:5+13-3
3.CSSR30212:4-22-4
4.Kuwait30122:6-41-5

Gruppe 5

Gruppe 5
Begegnung
Ergebnis
SpanienHonduras1:1
JugoslawienNordirland0:0
SpanienJugoslawien2:1
HondurasNordirland1:1
JugoslawienHonduras1:0
NordirlandSpanien1:0

Tabelle Gruppe 5
Pl.
Nation
Sp
S
U
N
Tore
Diff
Pkte
1.Nordirland31202:1+14-2
2.Spanien31113:303-3
3.Jugoslawien31112:203-3
4.Honduras30212:3-12-4

Gruppe 6

Gruppe 6
Begegnung
Ergebnis
BrasilienUdSSR2:1
SchottlandNeuseeland5:2
BrasilienSchottland4:1
UdSSRNeuseeland3:0
UdSSRSchottland2:2
BrasilienNeuseeland4:0

Tabelle Gruppe 6
Pl.
Nation
Sp
S
U
N
Tore
Diff
Pkte
1.Brasilien330010:2+86-0
2.UdSSR31116:4+23-3
3.Schottland31118:803-3
4.Neuseeland30032:12-100-6

Zwischenrunde

Gruppe A

Gruppe A
Begegnung
Ergebnis
PolenBelgien3:0
UdSSRBelgien1:0
PolenUdSSR0:0

Tabelle Gruppe A
Pl.
Nation
Sp
S
U
N
Tore
Diff
Pkte
1.Polen21103:0+33-1
2.UdSSR21101:0+13-1
3.Belgien20020:4-40-4

Gruppe B

Gruppe B
Begegnung
Ergebnis
DeutschlandEngland0:0   Spielbericht
DeutschlandSpanien2:1   Spielbericht
EnglandSpanien0:0

Tabelle Gruppe B
Pl.
Nation
Sp
S
U
N
Tore
Diff
Pkte
1.Deutschland21102:1+13-1
2.England20200:002-2
3.Spanien20111:2-11-3

Gruppe C

Gruppe C
Begegnung
Ergebnis
ItalienArgentinien2:1
BrasilienArgentinien3:1
ItalienBrasilien3:2

Tabelle Gruppe C
Pl.
Nation
Sp
S
U
N
Tore
Diff
Pkte
1.Italien22005:3+24-0
2.Brasilien21015:4+12-2
3.Argentinien20022:5-30-4

Gruppe D

Gruppe D
Begegnung
Ergebnis
FrankreichÖsterreich1:0
ÖsterreichNordirland2:2
FrankreichNordirland4:1

Tabelle Gruppe D
Pl.
Nation
Sp
S
U
N
Tore
Diff
Pkte
1.Frankreich22005:1+44-0
2.Österreich20112:3-11-3
3.Nordirland20113:6-31-3

Halbfinale

Halbinale
Begegnung
Ergebnis
ItalienPolen2:0
DeutschlandFrankreich1:1, 3:3 n.V., 5:4 i.E.   Spielbericht

Spiel um Platz 3

Spiel um Platz 3
Begegnung
Ergebnis
PolenFrankreich3:2

Finale

Finale
Begegnung
Ergebnis
ItalienDeutschland3:1 (0:0)   Spielbericht

Schon 1970 sagte der damalige FIFA-Präsident Sir Stanley Rous, die Weltmeisterschaft sollte besser mit 24 Teams durchgeführt werden. 12 Jahre später war es soweit. Auf dem FIFA-Kongress kurz vor der WM 1978 wurde entschieden, bei der WM 1982 die Zahl der Teilnehmer auf 20 oder 24 zu erhöhen, je nach den Gegebenheiten des Gastgeberlandes. Spanien richtete zum ersten Mal in der Geschichte eine WM mit 24 teilnehmenden Nationen aus. Es gab einige Kritiker, die behaupteten, es wären ein paar Teilnehmer zu viel gewesen, aber außer El Salvador war keiner der "neuen" Teams fehl am Platze. Kamerun spielte gegen den späteren Weltmeister Italien Unentschieden und schieden nur wegen der weniger erzielten Tore gegenüber den Italienern nach der Vorrunde aus. Algerien überraschte mit einem Sieg gegen Deutschland und Honduras rang Gastgeber Spanien einen Punkt ab.

Wegen der heraufgesetzten Anzahl von Teilnehmern gab es einen neuen Modus. Die 24 Teams wurden in 6 Gruppen zu je 4 Mannschaften eingeteilt. Die Gruppensieger und Gruppenzweiten bestritten die Zwischenrunde mit 4 Gruppen zu je 3 Teams. Die Gruppensieger dieser Zwischenrunde kamen dann ins Halbfinale und spielten im K.O.-System den Weltmeistertitel aus. Da Spanien viel Geld in die Renovierung seiner Stadien gesteckt hatte, wurde das Turnier vom organisatorischen Standpunkt aus ein voller Erfolg.

Brasilien trat mit seinem besten Team seit 1970 an und zeigte mit Spielern wie Zico, Eder, Socrates und Falcao attraktiven Fußball. Titelverteidiger Argentinien (mit seinem kommenden Star Maradona) verlor das Eröffnungsspiel gegen Belgien, qualifizierte sich jedoch trotzdem ohne Probleme für die Zwischenrunde. Polen und Frankreich machten ebenfalls einen guten Eindruck und ihnen wurde ebenfalls zugetraut, in diesem Wettbewerb weit zu kommen.

Der neue WM-Modus fand nur wenige Befürworter. Er wurde in den folgenden Weltmeisterschaften auch nie mehr verwendet. Italien hatte mit Brasilien und Argentinien als Gegner die schwerste Gruppe der Zwischenrunde erwischt. Niemand traute ihnen das Weiterkommen zu, aber die Mannschaft von Enzo Bearzot gewann gegen beide südamerikanischen Teams. Paolo Rossi war der Matchwinner im entscheidenden Spiel gegen Brasilien, in dem den Südamerikanern ein Unentschieden zum Weiterkommen gereicht hätte. Er schoss alle drei Tore für die Italiener. England schied ohne Niederlage aus dem Turnier aus. Während Deutschland den Gastgeber Spanien mit 2:1 schlug, spielten die Engländer nur zweimal 0:0 und mußten nach Hause. Frankreich hatte keine Probleme, seine Gruppe mit Österreich und Nordirland zu gewinnen, während Polen weiter überraschte. Nachdem Boniek mit einem Hattrick Belgien fast alleine besiegt hatte, reichte ein Unentschieden gegen die UdSSR zum Weiterkommen.

Paolo Rossi wurde entgültig zum Star dieser WM, als er zwei weitere Tore im Halbfinale gegen Polen erzielte und Italien so ins Finale brachte.Das andere Halbfinalspiel zwischen Deutschland und Frankreich war wohl eines der dramatischsten in der WM-Geschichte. Schumacher wurde durch sein Foul an Battiston weltbekannt. Deutschland lag in der Verlängerung schon mit 1:3 zurück, bevor Rummenigge und Fischer (per Fallrückzieher) trafen und das Spiel im Elfmeterschießen zugunsten der deutschen Mannschaft entschieden wurde. Polen gewann das Spiel um Platz 3 gegen Frankreich, das allerdings auch mit vielen Reservisten antrat. Italien gewann das Finale gegen Deutschland und damit seinen insgesamt dritten WM-Titel. Paolo Rossi traf im Finale erneut, wa ihn zum Top-Torjäger dieser WM machte.