B-Junioren Kreisliga
Saison 2014/15, 22. Spieltag

Auswärtssieg zum Saisonabschluss

Zum letzten Rundenspiel der Saison 2014/15 wagte die B-Jugend des ASC Neuenheim die beschwerliche Reise ins entlegene Eberbach. Die ersatzgeschwächte Elf um Trainerfuchs Miguel Bernal fand im Stadion an der Au schwierigstes Geläuf vor, auf dem sowohl die 1. wie auch die 2. Mannschaft des ASC in dieser Spielzeit bereits sang- und klanglos untergegangen waren. Die Vorgabe, ein "gutes Spiel" machen zu wollen, schien in Anbetracht der Ausfälle ein äußerst waghalsiges Unterfangen zu werden: Mit Edeltechniker Elias Houbali, den beiden Sprintexperten Marco Weller und (dem langzeitverletzten) Adrian "Usain" Schenk, Offensivwaffe Marvin Dieker, Abwehrrecke Jonas Winkler, dem zuletzt stark aufspielenden Linksverteidiger Gabriel Appl und den für das Mannschaftsgefüge nicht minder wichtigen Teamplayer Sammy Weber fiel quasi über die Hälfte der eigentlichen Stammelf aus.

Das Spiel startete pünktlich unter der Leitung von Schiedrichter Dill (VFB Leimen). Unerwartet aggressiv und spielfreudig zeigten sich die Neuenheimer von Beginn an und kamen durch schnelle Konter zu ersten Einschussmöglichkeiten durch Mittelsturmtank Leo von Schaabner und Flügelflitzer Cornelius "Coco" Höschle. Überrascht vom furchtlosen Kick n´ Rush der Anatomen, die Torwart Dominik "Niki" Wenz durch präzise Dropkick-Abschläge einleitete, zogen sich die Eber aus dem Neckartal immer weiter zurück und beschränkten sich meist auf hitzige Verbalattacken bzw. Monologe.

Wie aus heiterem Himmel fiel das 1:0 für die Gastgeber nach einem Abstimmungsfehler in der Neuenheimer Hintermannschaft . Der ASC spielte jedoch unbeirrt weiter und kam durch einen sehenswerten Heber von Leo "The Tank" von Schaabner zum verdienten Ausgleich.

Eine Minute später erzielten die Eberbacher den erneuten Führungstreffer, aber der ASC schaffte es noch vor der Pause zurück ins Spiel und markierte das 2:2 durch einen direkt verwandelten Freistoß von Cornelius Höschle. Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich der ASC entschlossen in der Defensive um die Abwehrrecken Anton Kallenbach und Max Dörr, der den Laden mit Souveränität und Sicherheit zusammenhielt. Die Aussenverteidiger Flynn Burger und Joshua Henn kämpften beherzt um Ball und Gegner und wurden durch die Sechser Ibrahim Vahel und Schehad "The Axe" Bekir, die den Gegenspieler durch kuriose Bewegungsabläufe aus dem Tritt brachten, tatkräftig unterstützt. Nach mehreren fragwürdigen Abseitsentscheidungen gegen die Jung-Anatomen dann der erzwungene Doppelschlag: Zunächst war es erneut Cornelius Höschle, der sich nach einer Traumvorlage seines Keepers Dominik Wenz (Dropkick-Abschlag über 60m in den Fuß!) auf links durchtankte und den Ball gekonnt im langen Eck unterbrachte. Kurze Zeit später das 2:4. Nach einem der unzähligen ASC-Konter landete der Ball bei Felix Dipper, der mit einem satten wie trockenen Rechtsschuss den Ball unter die Latte hämmerte (eventuell in der ASC D-Jugend gelernt…!?). Das Ergebnis leidenschaftlicher Defensivarbeit und beherzten Offensivspiels.

In der Folgezeit ließen sich die Neuenheimer aber wieder zurückdrängen und kassierten umgehend das 3:4. Das Spiel wurde rauer und die Eberbacher Chancen häuften sich, wobei die kämpferische Leistung des ASC überaus vorbildlich blieb. Das 4:4 durch einen berechtigten Strafstoß war die fällige Quittung für eine inkonsequente Doppelpassserie zwischen beiden Teams im Neuenheimer Strafraum.

Die Moral des ASC zeigte sich in den letzten zehn Minuten. Nachdem der starke Torwart Dominik Wenz verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, parierte Edelreservist David Hoummady einen gefährlichen Freistoß überragend, während sich Tim Ripke nahtlos ins Verteidigungsgeflecht seiner Mannschaft einreihte. Beeindruckend auch die Einsatzbereitschaft und Übersicht des Mittelfeldstrategen Linus Dosch, der als Kapitän die Mannschaft führte und das Tempo des Spiels bestimmte.

In der letzten Minute überlief – mal wieder - der pfeilschnelle "Coco" Höschle die aufgerückte Abwehr des VFB und konnte nur durch ein Foul gestoppt werden. Den Strafstoß verwandelte er nervenstark selbst. 4:5! Abpfiff! Sieg!

Nach dieser herausragenden Mannschaftsleistung und dem zweiten Dreier in dieser schwierigen Saison, heißt es jetzt: Schütteln, abharken und für nächste Saison neu formieren.

Felix Frank

Spieltag und Tabelle