Vor genau 50 Jahren schlug der VfB Eppingen den damaligen Bundesliga-Spitzenreiter Hamburger SV sensationell mit 2:1. Das am 26. Oktober 1974 mit über 12.000 Zuschauern zum Bersten gefüllte Kraichgau-Stadion heißt heute HWH-Arena - und die treuen Zuschauer könnte man locker per Handschlag begrüßen. Immerhin: Das Ergebnis dieser herbstlichen Verbandsligapartie stimmt mit dem von der unvergesslichen DFB-Pokalsensation überein.
Der VfB-Enkel von Doppeltorschütze Gerd Störzer heißt Arnold Luck. Nach einer schönen Direktkombination über den linken Flügel macht der VfB-Stürmer, was er am besten kann. Er zieht von der Strafraumgrenze ab und lässt ASC-Torhüter Steven Ullrich mit seinem Präzisionsschuss ins linke Eck keine Chance (39.). Bereits der 7. Saisontreffer des Neuenheimer Albtraums!
ASC-Trainer Jan Herle musste wegen fehlender Abwehrkräfte erneut umdisponieren. Fabian Springer, Fabian Marx, Jonas Klöver und Fynn Kölmel sind eben nicht einfach zu ersetzen. Der genesene, nach der Pause eingewechselte Marc Berger hat wohl bald wieder die Power für 90 Minuten. So begannen in der Innenverteidigung Chef Dominik Räder und Philipp Knorn. Auf der Doppelsechs debütierten Fabian Lorenz und David Stepanovic. Im Angriff startete wieder der 18jährige Lennart Krohn, der in den letzten drei Partien jeweils traf.
Der Gast aus Heidelberg feuert zwar durch Gilles-Florian Djahini den ersten Torschuss in dieser Partie ab (12.). Doch die abgeklärte Mannschaft von VfB-Trainer David Pfeiffer gibt gegen die Kunstrasen-Spezialisten den Ton und Rhythmus auf dem holprigen Naturrasen an. Resolut in den Zweikämpfen, sicher beim Passen und zielstrebig im Spielaufbau: Diese Eppinger Qualitäten ließen die Anatomen - anders als beim jüngsten 4:2-Erfolg gegen Weinheim - weitgehend vermissen.
Mit einer Orgie von Fehlpässen schadeten die Neuenheimer dem eigenen Spielaufbau und machten den Gegner noch stärker. So konnte die eingangs erwähnte VfB-Führung sechs Minuten vor der Pause niemand überraschen. Trotzdem hätten die Anatomen durch den Defensiv-Aktivposten Philipp Knorn, einer der Besten im gelben Trikot, nach einer Ecke von Tarek Aliane fast noch den Ausgleich erzielt. Doch dessen Nahschuss zischte knapp über die Querlatte (45.).
VfB Eppingen - ASC Neuenheim, Philipp Knorn zieht knapp vorbei (Foto: Berthold Gebhardt)
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Mit der Einwechslung des lange verletzten Sechsers/IV Marc Berger wollte ASC-Trainer Jan Herle das Spiel gegen den Ball stabilisieren. Doch die leichtfertigen Ballverluste konnte sein Team nicht abstellen. Und so verwertete Valerij Feik einen mustergültigen Konter mit einem Schuss in den Weitwinkel zum 2 : 0-Vorsprung (77.). Es spricht für die Gelbhemden um den immer wieder aufmunternden Torwart-Kapitän Steven Ullrich, dass Neuenheim nicht den Kopf ins Gras steckte.
Ein Strafraum-Foul an Gilles-Florian Djahini war wohl laut dem guten Schiedsrichter Jonas Becker keines, weil der VfB-Grätscher (auch) den Ball traf (79.). Doch fünf Minuten später schoss "Flo" Djahini nach einem seltenen Steckpass von Ilias Soultani den Anschlusstreffer (84.). Mit dem Risiko, dem spielstarken Gastgeber ins offene Messer zu laufen, u. a. durch einen smarten Heber an die Latten-Unterkante (87.), bemühte Neuenheim sich um den glücklichen Ausgleich, war einem Abschluss aber durch unerklärliche Fehlpässe selbst im Weg.
Da die untere Konkurrenz quasi für den ASC spielte, bleibt der ASC Neuenheim als Verbandsliga-Zwölfter (7 Punkte) außerhalb des Rotlichtmilieus und fiebert dem Heidelberger Nord-Süd-Derby gegen die SG HD-Kirchheim am Freitag abend um 20.00 Uhr entgegen.
Der "geliebte" Erzrivale um Kapitän und Torjäger Marc Haffa hat eine kürzere Regenerationszeit. Denn die Mannschaft von SGK-Trainer Manuel Moser muss am Dienstag um 19.30 Uhr im heimischen Sportzentrum Süd gegen den ausgebufften Verbandsliga-Vierten und Aufstiegsaspiranten 1. FC Mühlhausen ran.
84. Minute: Der ASC Neuenheim liegt durch die Treffer von Abo-Goalgetter Arnold Luck mit seinem 7. Saisontor (39.)
und Valerij Felk (77.) mit 0:2 hinten, als in der turbulenten Schlussphase nochmals Hoffnung für
die insgesamt zu fehlerhaften Anatomen aufkeimt. Nach einem wohldosierten Steckpass von Ilias Soultani
lässt ASC-Stürmer Gilles-Florian Djahini dem ansonsten selten geprüften VfB-Keeper Nick Blabusch
mit seinem Scharfschuss ins Eck keine Haltbarkeitschance.
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Joseph Weisbrod
Heidelberg. (RNZ) Der FC Bammental kommt in dieser Saison einfach nicht vorwärts. Der Aufsteiger des letzten Jahres wartet in seiner zweiten Runde in der Fußball-Verbandsliga Nordbaden weiter auf den ersten Sieg. Im Kellerduell beim VfB Bretten waren die Bammentaler zumindest an einem Punktgewinn nah dran. Einen schnellen 0:2-Rückstand holten sie durch Carsten Klein und Matteo Olaru auf, waren in der zweiten Halbzeit stärker - und fingen sich in der 81. Minute doch noch das 2:3 ein. Bammental bleibt damit Schlusslicht. Auf den drittletzten Platz zurück fiel der VfB St. Leon, der in einem weiteren Kellerduell auf eigenem Platz nicht über 0:0 gegen Türkspor Mosbach hinauskam.
Dagegen durften der FC-Astoria Walldorf (1:0 über Waldhof II), der VfB Eppingen (2:1 gegen Neuenheim) und die TSG Weinheim (2:1 über Pforzheim) Heimsiege feiern.
VfB Eppingen - ASC Neuenheim 2:1. Der VfB Eppingen überzeugte sowohl spielerisch als auch kämpferisch und ließ den ASC Neuenheim nicht zur Entfaltung kommen. In der ersten Halbzeit agierten die Gäste aus einer massiven Abwehr und versuchte über Konter die Eppinger zu gefährden. Der VfB ließ so gut wie keine Chance zu, zu sicher stand die Defensive der Gastgeber. In der 39. Minute war es Luck, der den VfB mit einem Schuss aus kurzer Distanz mit 1:0 in Führung brachte. Nach dem Seitenwechsel versuchte Neuenheim den Anschluss zu erzielen, doch die Eppinger Abwehr stand sicher. Die Kraichgauer, die mit schönen Spielzügen immer wieder vor das gegnerische Tor kamen, hätten schon viel früher den Sack zu machen müssen - es fehlte nur die Konsequenz im Abschluss. Erst in der 77. Minute nahm Felk vom eigenen Strafraum den Ball an sich, passte kurz vor dem Strafraum nach außen und netzte die anschließende Flanke selbst zum 2:0 ein. In der 84. Minute konnte Neuenheim zwar noch durch Djahini auf 2:1 verkürzen, doch es blieb bis zum Schlusspfiff bei dem verdienten 2:1 für den VfB Eppingen.
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VfB Eppingen: Nick Blabusch (TW), Silas Schnabel, Vincenzo Cianciolo, Alexander Rudenko (87. Tobias Münz), Florian Kradija, Marc Zengerle (C) (74. Farid Hazrati), Arnold Luck (79. Dejan Tomic), Valerij Felk, Tolga Ulusoy, Till Schweizer (38. Mark Rauh), Bennet Kuen (58. Dino Corajevic) - Trainer: David Pfeiffer
ASC Neuenheim: Steven Ullrich (C, TW), Oliver Kubis (74. Lasse Bloss), Nick David Rossbach, Philipp Knorn, David Stjepanovic (74. Emre Solak), Dominik Räder, Fabian Lorenz, Gilles-Florian Djahini, Lennart Krohn (61. Dennis Schnepf), Ilias Soultani, Tarek Aliane (46. Marc Berger) - Ben Augste (ETW), Lasse Bloss, Dennis Schnepf, Marc Berger, Emre Solak, Nemo Tiarks, Lennart Günther, Ilias Mouhibi - Trainer: Jan Herle
Tore:
4 Karten für ASC Neuenheim:
Schiedsrichter: Jonas Becker (SV Langensteinbach)