Kreisliga Heidelberg
Saison 2024/25
Vorbericht zum 8. SpieltagNeuenheim II am Sonntag zum Derby-Klassiker beim VfB Leimen!
Kann der auswärtsstarke ASC Neuenheim II auch beim labilen Erzrivalen VfB Leimen punkten?
Nach drei Auswärtssiegen und zwei Heimniederlagen feierte der ASC Neuenheim II am Montag gegen den Tabellen-14. SpVgg Baiertal den ersten Heimsieg der Kreisliga-Saison 2024/25. Die 2:1-Führung markierte Fynn Svoboda in der 55. Minute. Mittelfeld-Regisseur Max Zoller besorgte den 3:1-Vorsprung (62.), ehe SpVgg-Doppeltorschütze Tim Jitarasu den Anschsclusstrefer zum 3:2-Endstand gelang (77.).
Mit 12 Punkten und 16:12 Toren auf dem Konto reist die Mannschaft von Spielertrainer Matthias Klauditz als Tabellenvierter zum Derby-Klassiker nach Leimen. Nach der fatalen 1:5-Heimschlappe gegen die SG Dielheim, der am Mittwoch ein 1:1-Remis beim TSV Pfaffengrund folgte, muss der (zu?) hoch gehandelte VfB des hyperehrgeizigen Trainers Manuel Wengert schon ein Ausrufezeichen setzen, um als enttäuschender Kreisliga-Achter (8 Punkte) nicht weiter an Kredit und Boden zu verlieren. Anpfiff im Otto-Hoog-Stadion am Sonntag um 15.00 Uhr.
Joseph Weisbrod
RNZ-Vorschau
20 Ausfälle – wo ist das Problem?
Der ungewöhnliche Weg des Heidelberger SC – Der Geist der Gründerjahre bei den Freien Turnern Kirchheim – "Heilig" holt den ersten Punkt
Von Wolfgang Brück
Heidelberg. Für Kreisliga-Experte Jochen Schuppe ist der Heidelberger SC Geheimfavorit auf die Meisterschaft. Kollege Volkan Cetinkaya von der SG Dielheim schwärmt vom "schnellen Umschaltspiel". Doch was den Verein wirklich besonders macht, ist diese Tatsache: Trainer Marco Tauer kann Spieler in fast unbegrenzter Zahl nahezu gleichwertig ersetzen. Sein Aufgebot umfasst 33 Spieler. In Rauenberg fehlten über 20. Der HSC siegte 4:1 beim Aufstiegsanwärter.
Im Spitzenspiel am Sonntag beim Überraschungs-Tabellenführer FC Frauenweiler wird Malte Kippenhahn nicht dabei sein. Der namhafteste HSC-ler hat beim 7:0 gegen den VfL Heiligkreuzsteinach sein Abschiedsspiel gemacht. Sein Lebensmittelpunkt ist jetzt in Freiburg. Seine beeindruckende Bilanz: 135 Scorer-Punkte in 105 Spielen.
Zwei Neue haben sich prächtig entwickelt: Valentin Bauer vom Liga-Rivalen SpVgg Baiertal und Luca Niklas Ester aus der Nähe von Paderborn, für den sie zum Erstaunen von Tauer in Dossenheim keine Verwendung hatten. Vier der sechs Spiele hat Johannes Jungclaussen mitgemacht, im "Hauptberuf" Weltklasse-Faustballer. "Die Besetzung wechselt ständig. Wir haben viele Studenten, mal ist der eine auf einer Exkursion, mal der andere auf Heimaturlaub", erklärt Marco Tauer, "wir gehen einen anderen Weg."
Der Aufstieg, versichert der 30-jährige Jura-Student und Hobby-Schachspieler, sei kein Thema. Das Saisonziel: Besser als im letzten Jahr. Das ist fünfmal hintereinander gelungen.
Mit dem FC Frauenweiler verbindet eine gemeinsame Wegstrecke. Die Jungs von Marco Tauer und Christian Silbereis stiegen zusammen aus der B- in die A-Klasse auf und hätte der TSV Pfaffengrund in der Saison 2022/23 nicht im letzten Saisonspiel einen Strich durch die Rechnung gemacht, wäre man auch gemeinsam hoch in die Kreisliga gegangen.
Beim Tabellenführer leitete in dieser Woche Co-Trainer Marco Zetzsche das Training. Sein Chef Christian Silbereis schöpfte mit seiner Frau Julia neue Kraft im Malaga-Urlaub. Am Sonntag wird der Meistercoach wieder vor Ort sei. Er wünscht sich, dass das Gipfelglück lange anhält.
Einen anderen Weg gingen auch die Freien Turner Kirchheim. Vor über einem Jahrzehnt verkündete Frontmann Philipp Richter: "Unser Ziel ist es, gegen die SG Kirchheim um Punkte zu spielen." Richter wurde des Größenwahnsinns gescholten. Die Freien Turner waren damals in der Kreisklasse B, die SGK in der Verbandsliga. Tatsächlich gelang kurzzeitig die Wachablösung, doch dann wuchsen den Roten die Kosten über den Kopf. Dem Aufstieg mit Vereins-Idol Martin Dufke von der B-Klasse bis in die Landesliga folgte der freiwillige Abstieg in die Kreisliga.
Am Sonntag kommt es tatsächlich zum Derby. Die zweite Mannschaft der SG Kirchheim ist im Sportzentrum Süd Gastgeber der Freien Turner. Aus der ersten Ära sind noch eine Handvoll Spieler dabei: Der unverwüstliche Sergej Bender, Robin Lange, der zwischenzeitlich in Oftersheim war, Torwart Marcel Lukan, Denis Neuer... Auch Philipp Richter mischt noch mit, Janek Bopp ist Team-Manager, mit Kaan Yavuz ein alter FT-ler Trainer. "Es herrscht wieder der Geist der Anfangszeit", sagt Bopp. Die Freien Turner sind wieder die Freien Turner.
Nach einem ordentlichen siebten Platz in der vergangenen Runde – einige hatten befürchtet, dass der Absteiger nach unten durchgereicht würde – erwischten die Jungs von der Pleikartsförster Straße einen durchwachsenen Start, machten aber im Pokal Furore. Im Halbfinale ist der ASV Eppelheim II oder der Heidelberger SC der Gegner (Das Ergebnis des letzten Viertelfinales stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest).
In den Mittwoch-Spielen der Fußball-Kreisliga gab es keinen Sieger. Von den drei 1:1 ist das in der Pleikartsförster Straße das bemerkenswerteste Resultat. Der VfL Heiligkreuzsteinach kam bei den Freien Turnern zu seinem ersten Punktgewinn.
Samstag, 18 Uhr: SpVgg Baiertal — Eberbacher SC; Sonntag, 15 Uhr: SG Heidelberg-Kirchheim II - FT Kirchheim, VfL Heiligkreuzsteinach - TB Rohrbach/Boxberg, FC Frauenweiler - Heidelberger SC, VfB Leimen - ASC Neuenheim II, FC Rot - VfB Rauenberg; spielfrei: FC Dossenheim.
RNZ vom 27.09.2024, Seite 23