Saison 2024/25
Kreisliga Heidelberg
Vorbericht zum 20. SpieltagRNZ-Vorschau
Frau Doktors Wunsch: Patrick und Max mögen bleiben
Im Pfaffengrund und in Baiertal ist Gewinnen ein Fremdwort – Profitiert FC Dossenheim vom Verfolgerderby zwischen Frauenweiler und Rauenberg?
Von Wolfgang Brück
Heidelberg. Was haben TSG Altenbach, TSG Wilhelmsfeld, SG Wiesenbach und der SC Gaiberg gemeinsam? Die Vereine, die zeitweise auch höherklassig spielten, teilen ein trauriges Schicksal. Sie haben keine Männer-Mannschaften mehr. Erst letzte Woche verkündete Staffelleiter Frank Wolf das Aus der Spielgemeinschaft Heiligkreuzsteinach II/Wilhelmsfeld. Der Niedergang erfolgte in Etappen. Als Spielgemeinschaft Vorderer Odenwald eröffneten Wilhelmsfeld und Altenbach ein neues Kapitel, dann erfolgte der Zusammenschluss mit dem VfL Heiligkreuzsteinach, seit dieser Saison tauchte Altenbach nicht mehr im Namen auf.
Das Gute im Schlechten: Beim VfL Heiligkreuzsteinach kann man sich jetzt auf den Klassenerhalt in der Kreisliga konzentrieren. Dem 1:0 im Keller-Derby gegen den Pfaffengrund (Die RNZ berichtete mit der passenden Überschrift: "Wenn es so weiter geht, schläfst du im Keller") folgte am Sonntag ein bemerkenswertes 2:2 beim ASC Neuenheim II.
"Damit hat Heilig in zwei Spielen genau so viele Punkte geholt wie in den 16 Spielen zuvor", staunt Patrick Orf. Der vermeintlich sichere Absteiger hat nur noch vier Punkte Rückstand zu Baiertal und Orfs Pfaffengründer. Vier Punkte davor steht der FC Rot, am Sonntag Gastgeber des Heidelberger Stadtteil-Vereins. Orf plagen Sorgen. Sein Co-Trainer Maxi Steeb ist seit Wochen wegen eines Muskelfaserrisses außer Gefecht. Linus Marin und Tizian Spicocchi kurieren Kreuzbandrisse aus, Kevin Heykes droht länger auszufallen.
"Wir wollen die neue Emil-Kühnle-Sportanlage als Kreisligist einweihen", hofft die Präsidentin. Dr. Martina Gernold-Kunzler, promovierte Molekular-Biologin, spricht dem Team ums Team ihr Vertrauen aus. "Egal in welcher Klasse wir spielen, wir wünschen uns, dass Patrick und Max weitermachen." Das Betriebsklima ist gut im Schwalbenweg. Dazu trägt auch der neue Abteilungsleiter Jens Dullinger bei. Der 36-jährige Gebiets-Verkaufsleiter bringt viel Erfahrung als Spieler mit. Wegen der Personalnot half er in dieser Saison noch einmal aus.
Nach dem 4:0-Sieg Mitte November in Heiligkreuzsteinach sah es danach aus, als ob sich auch diesmal bewahrheiten würde: Die Spielvereinigung Baiertal ist unabsteigbar. Doch in den folgenden sieben Spielen gab es ein Unentschieden und sechs Niederlagen, darunter Klatschen wie ein 0:7 gegen Kirchheim II und ein 1:8 am Sonntag beim VfB Leimen. Setzt "Heilig" seine Aufholjagd am Sonntag gegen Eberbach fort und kann Baiertal gegen Dielheim den Negativ-Trend nicht beenden, dann würde nur nach das bessere Torverhältnis vom letzten Platz trennen. Besser ist relativ: "Heilig" hat minus 51, Baiertal minus 23 Tore.
Apropos Tordifferenz: Tabellenführer FC Dossenheim hat nach 18 Spielen mit 53 Toren nicht nur den besten Angriff, sondern mit 14 Gegentreffern auch die stärkste Abwehr. "Dossenheim überzeugt mich am meisten und ist für mich Meisterschaftsfavorit", sagt Trainer Christian Silbereis vom Verfolger FC Frauenfeld. Denkbar, dass sich der Sechs-Punkte-Vorsprung gegenüber dem VfB Rauenberg noch vergrößert. Während der Spitzenreiter gegenüber den Freien Turnern Kirchheim deutlich im Vorteil scheint, machen sich Frauenweiler und Rauenberg gegenseitig die Punkte streitig. Gleichzeitig ist es eine gute Gelegenheit zur Wiedergutmachung. Rauenberg verlor das Spitzenspiel gegen Dossenheim mit 1:5, Frauenweiler unterlag in Eberbach mit 0:5.
Sonntag, 15 Uhr: FC Frauenweiler - VfB Rauenberg, VfL Heiligkreuzsteinach - Eberbacher SC, SG Heidelberg-Kirchheim II - ASC Neuenheim II, FC Rot - TSV Pfaffengrund, SpVgg Baiertal - SG Dielheim, Heidelberger SC - TB Rohrbach/Boxberg, FC Dossenheim - FT Kirchheim. VfB Leimen spielfrei.
RNZ vom 21.03.2025, Seite 26