Kreisliga Heidelberg
Saison 2024/25
Vorbericht zum 15. Spieltag

Der ASC II bestreitet gegen den HSC das dritte HD-Derby in Folge!

Janis Burosch (Foto: Werner Rehm)

Zwei bittere Derby-Pillen gegen FT Kirchheim (2:3) und beim Aufsteiger TB Rohrbach (2:6) musste der ASC Neuenheim II nach dem beachtlichen 3:3 beim Kreisliga-Zweiten VfB Rauenberg schlucken.

Umso wichtiger ist es für das Team von Spielertrainer Matthias Klauditz, das nächste Heidelberger Stadtderby am Sonntag (14.30 Uhr) gegen den nächsten Aufsteiger Heidelberger SC zu gewinnen. Der HSC siegte zuletzt 3:0 gegen den TSV Pfaffengrund und ziert den 5. Tabellenplatz vor dem ASC Neuenheim II (ebenfalls 21 Punkte).

Der erst 19jährige ASC-Goalgetter Janis Burosch schoss bei der 2:6-Schlappe auf dem Boxberg die beiden Neuenheimer Tore (74./77.) und liegt im Torjäger-Ranking der Kreisliga HD mit 10 Treffern auf dem zweiten Platz hinter dem Dossenheimer Torminator Jay Peters (11). Überhaupt hat die Neuenheimer Zweite mit 33 Treffern nach Spitzenreiter FC Sportfreunde Dossenheim (34) die meisten Saisontore auf dem Plus-Konto.

Joseph Weisbrod

RNZ-Vorschau

Zwei Männer, deren Mut zu Veränderungen belohnt wurde

In Dossenheim und Meckesheim-Mönchzell lief es nicht schlecht, aber nun ist es dank Marco Günther und Daniel Bieser besser – Patrick Orf zur Krise im Pfaffengrund

Von Wolfgang Brück

Heidelberg. Die vermeintlich leichten Spiele sind oft die schwersten. Patrick Orf erinnert sich daran, dass er mit einem mulmigen Gefühl nach Reihen gefahren sei, als er noch beim FC Bammental in der Landesliga spielte. "Jeder erwartet einen Sieg, du kannst nur verlieren", erklärt der Trainer des TSV Pfaffengrund. Orf findet es gut, dass der nächste Gegner Tabellenführer FC Dossenheim ist. Denn im Umkehrschluss gilt: Die schweren Spiele sind oft leichter als gedacht.

Für Pfaffengrund, das am Wochenende auf einen Abstiegsplatz in der Kreisliga abrutschte, gilt das in besonderem Maße. Denn dass aus der Ergebniskrise eine Leistungskrise wurde, habe auch mit der Einstellung zu tun, kritisiert Orf. "Weil wird trotz ansprechender Leistungen nicht gewonnen haben, hat sich Frust breit gemacht", vermutet er. In den letzten drei Auswärtsspielen in Eberbach (0:3), bei den Freien Turnern Kirchheim (1:3) und beim Heidelberger SC (0:3) gab es Niederlagen. Der Stadtteil-Verein ist seit dem 4:2 am 25. August gegen den VfL Heiligkreuzsteinach ohne Sieg.

Orf weiß, wann die Stimmung kippte. Im Kellerduell gegen Baiertal musste man sich nach einem 1:3-Rückstand mit einem 3:3-Unentschieden begnügen. David von Geiso, sechsmaliger Torschütze und Kopf der Mannschaft, erlitt einen Bänderriss im Knöchel. Er wird frühestens beim übernächsten Heimspiel gegen den FC Frauenweiler am Mittwoch, 27. November wieder spielen können.

Für die Winterpause hat der Coach eine schonungslose Analyse angekündigt. "Wir müssen uns alle hinterfragen. Das gilt auch für mich." Droht der baldige Abschied nach fünfeinhalbjähriger erfolgreicher Tätigkeit? "So meine ich das nicht", beruhigt er, "aber es muss sich was ändern."

Dagegen kann es beim FC Germania Meckesheim-Mönchzell gerne so weitergehen. Der Aufsteiger spielt eine bärenstarke Saison. Vor dem Gipfel am Sonntag auf dem Dilsberg trennen gerade mal zwei Punkte vom Spitzenreiter. Mit einem Sieg würden die "Mönche" vorbeiziehen. Respekt hat Daniel Weitzell vor allem vor Spielertrainer Matthias Vogt als Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld und dem 15- maligen Torschützen Jonas Pflaugner, der bis Sommer noch in der A-Jugend spielberechtigt war.

Der Dilsberger Trainer hofft, dass seine Jungs die richtigen Schlüsse aus dem 2:2 gegen den TSV Rettigheim ziehen. "Wir haben bereits 2:0 geführt, aber in dieser Klasse darfst du keinen Gegner unterschätzen", mahnt Weitzell. Er kann sich vorstellen, dass außer dem Führungstrio aus Dilsberg/Bammental, Meckesheim- Mönchzell und Waldhilsbach auch noch der 1. FC Mühlhausen II und der 1. FC Wiesloch Ansprüche auf die drei Aufstiegsplätze erheben. Gegen den TSV Rettigheim haben sich vier Spieler weh gemacht, ihr Einsatz ist fraglich. Die Namen will Weitzell nicht nennen.

Beim FC Meckesheim-Mönchzell sieht sich Daniel Bieser bestätigt. Der Vorsitzende ersetzte die Meistertrainer Samuel Eisinger und Nic Primorac durch Matthias Vogt. Das hat nicht jeder verstanden. Inzwischen haben sich die Wogen genauso geglättet wie in Dossenheim, wo Jan Gärtner nach gefühlt tausend Jahren Seydou Sy weichen musste.

"Ich hatte einige Widerstände zu überwinden", sagt FCD-Fußballchef Marco Günther, "aber ich war überzeugt, dass uns frischer Wind gut tut." Die umstrittene Entscheidung hat sich als richtig erwiesen. Dossenheim hat seine letzten acht Spiele gewonnen, ohne ein Gegentor zu kassieren. Jan Gärtner hat derweil mit dem SV Waldhilsbach Erfolg.

Veränderungen erfordern Mut. Aber: Die schwersten Entscheidungen sind oft die besten.

Sonntag, 14.30 Uhr: VfB Rauenberg - FT Kirchheim. Eberbacher SC - TV Rohrbach/Boxberg, ASC Neuenheim II - Heidelberger SC, TSV Pfaffengrund - FC Sportfreunde Dossenheim, SG Dielheim - FC Frauenweiler, VfB Leimen - VfL Heiligkreuzsteinach, SpVgg Baiertal - SG Heidelberg-Kirchheim II; spielfrei: FC Rot.

RNZ vom 15.11.2024, Seite 23