Kreisliga Heidelberg
Saison 2023/24
Vorbericht zum 9. SpieltagDer Kreisligist ASC II ist heiß auf das Sonntags-Stadtderby bei der SG HD-Kirchheim 2!
Der Kreisliga-Vierte ASC Neuenheim II gastiert bei der SG HD-Kirchheim II!
Der ASC Neuenheim II kassierte am letzten Sonntag eine schmerzhafte, weil gut vermeidbare 0:2-Heimniederlage gegen die robuste und effektive SpVgg Baiertal. Doch noch sind die Jungs der Coaching-Doppelspitze Jan Herle und Matthias Klauditz (auf dem Platz) punktgleich mit dem Kreisliga-Dritten SG-SV Lobbach (ebenfalls 14 Zähler).
ASC Neuenheim 2 - SG HD-Kirchheim 2 (Foto: Weisbrod)Da kommt das Heidelberger Stadtderby am Sonntag im Sportzentrum bei der SG HD-Kirchheim II (10. Platz, 10 Punkte) gerade recht. Laut dem Sportlichen Leiter Thorsten Maas haben die jungen "Kerchemer" beim 2:2 im Derby beim Aufsteiger Heidelberger SC "zwei Punkte liegen lassen". Der gewiss heiß umkämpfte Süd-Nord-Gipfel wird am Sonntag um 12.30 Uhr im Sportzentrum Kirchheim angepfiffen.
Joseph Weisbrod
RNZ-Vorschau
Der Gewissenskonflikt von Vater Abfalterer
Der Trainer will die Serie von Heiligkreuzsteinach fortsetzen, aber beim Gegner FC Dossenheim spielt sein Sohn Tim mit
Von Wolfgang Brück
Heidelberg. Gewissens-Konflikt für Rüdiger Abfalterer! Beim Spitzenspiel der Fußball- Kreisliga muss er den VfL Heiligkreuzsteinach coachen, doch beim Gegner FC Dossenheim spielt sein Sohn mit. "Schwierig, schwierig", seufzt der seit Samstag 56-jährige Versicherungs-Kaufmann, "Einerseits würde ich gerne unsere tolle Serie fortsetzen, andererseits drücke ich meinem Sohn die Daumen, dass er mit Dossenheim in die Landesliga aufsteigt."
Tim hat einen starken linken, Vater Rüdiger einen guten rechten Fuß. Schnell und torgefährlich sind beide. Rüdiger Abfalterer, der in Schönau aufwuchs, war im Oberliga-Kader der SG Kirchheim, spielte Landesliga in St. Ilgen und Neckargemünd, mit Leimen sogar Verbandsliga. In den 14 Jahren seiner aktiven Laufbahn dürften um die 300 Tore zusammen gekommen sein. Danach arbeitete er erfolgreich als Trainer, stieg mit Neckargemünd und gleich dreimal mit dem VfL Heiligkreuzsteinach auf.
Marco Günther schätze Senior und Junior als "gute Typen". Mit dem Vater spielte er zusammen in St. Ilgen, den Sohn holte er zweimal ach Dossenheim. Über die zweite Ära sagt der FC-Fußballchef: "Tim ist gereift." Mit acht Toren hat der 24-Jährige den Löwenanteil an den 18 Treffern, mit denen der Tabellenführer den stärksten Angriff stellt. Dass dem gegenüber elf Gegentore stehen, verzeiht Günther den Jungs des neuen Trainers Seydou Sy. Er sagt: "Wir spielen offensiver als die Jahre zuvor. So lange wir ein Tor mehr schießen als wir kassieren, ist das in Ordnung."
Günther, der aus seinem Wunsch, in die Landesliga zurückzukehren, keinen Hehl macht, geht von einem Meisterschafts-Zweikampf mit der SG Horrenberg aus. Er freut sich aufs Spiel in Heiligkreuzsteinach. "Auf dem engen Platz und vor vielen Zuschauern macht es Spaß", sagt er. Sechs der letzten sieben Spiele hat der FC Dossenheim gewonnen, die letzte Niederlage in Heiligkreuzsteinach liegt über sechs Jahre zurück. Aber so gut wie diesmal ist "Heilig" lange nicht mehr in die Saison gestartet. Der Abstiegskandidat des Vorjahres steht auf Rang fünf - auch wegen Rüdiger Abfalterer, der Olli Teich an der Linie assistiert, wenn der Cheftrainer mitspielt. "Wir hatten einen Aderlass, sind aber enger zusammengerückt", erklärt er den Aufschwung, "es stimmt offenbar, dass Totgesagte länger leben. Wir konnten ohne Druck in die Runde gehen."
Bleibt der Konflikt am Sonntag. "Vielleicht frage ich mal meine Frau Heike, was sie denkt", schmunzelt Rüdiger Abfalterer, "ich glaube, mit einem Unentschieden konnte ich leben."
Damit ist vielleicht auch Marco Günther einverstanden, um so mehr, wenn Horrenberg in Baiertal stolpern sollte. Die Jungs von Manuel Adler haben zum Höhenflug angesetzt und vier der letzten fünf Spiele gewonnen.
Interessant auch das Duell zwischen dem FC Rot und dem VfB Rauenberg am Freitagabend. Der Meister und der letztjährige Dritte stehen auf Rang neun und sieben, das kann nicht der Anspruch sein.
Freitag, 19.30 Uhr: FC Rot - VfB Rauenberg; Sonntag, 12.30 Uhr: SG Heidelberg-Kirchheim II - ASC Neuenheim II; 15 Uhr: VfL Heiligkreuzsteinach - FC Dossenheim, VfB Leimen - FT Kirchheim, 1. FC Wiesloch - Eberbacher SC, SG Mauer - Heidelberger SC, SpVgg Baiertal - SG Horrenberg; spielfrei: SG-SV Lobbach.
RNZ vom 29.09.2023, Seite 27