Kreisliga Heidelberg
Saison 2023/24
Vorbericht zum 22. Spieltag

Großkampftage auf dem Fußballcampus

Kann der ASC Neuenheim II auch das Rückspiel gegen den Erzrivalen VfB Leimen gewinnen?

Vorrunde am 1.9.2023: Ansprache nach dem Sieg in Leimen (Foto: Weisbrod)

Am 22. Spieltag steigt am Sonntag um 15.00 Uhr das Kreisliga-Derby zwischen dem ASC Neuenheim II und dem VfB Leimen. Das HInspiel im Ootto-Hoog-Stadio entschied die Mannschaft von Jan Herle & Matthias Klauditz mit 4:1 eindrucksvoll für sich. Inzwischen hat sich das Team von VfB-Trainer Fraciso Lerm berappelt und aus den letzten fünf Partien acht Punkte geholt - zuletzt ein 2:2 gegen den starken Aufsteiger Heidelberger SC.

Auch wenn der ASC Neuenheim II, 2:1-Sieger am Sonntag beim 1. FC Wiesloch, als Kreisliga-Fünfter vier Plätze vor dem VfB Leimen (29) rangiert, trennen nur vier Zähler die beiden Erzrivalen! Um den Anschluss auf die "Top Four" nicht zu verlieren, sollte Neuenheim im Idealfall auch das Rückspiel am Sonntag gewinnen. Kein Geringerer als Fußballkreischef Johannes Kolmer wird den Kreis-Klassiker um 15.00 Uhr anpfeifen!

Joseph Weisbrod

RNZ-Vorschau

Patrick Münkel: "Wenn sie nicht wollen …"

Der Trainer von Kreisliga-Spitzenreiter Lobbach vor dem Spiel beim Schlusslicht über die gestrauchelten Horrenberg und Dossenheim

Von Wolfgang Brück

Heidelberg. "Wenn Horrenberg und Dossenheim nicht wollen, dann machen es halt wir", sagt Patrick Münkel. Die SG-SV Lobbach ist im Heidelberger Kreisfußball die Mannschaft der Stunde. Mit einem 4:1-Sieg schubsten die Jungs von Patrick Münkel und Timo Fischer die SG Horrenberg vom Tabellengipfel der Kreisliga. Der neue Spitzenreiter krönte damit eine perfekte Woche. Beim 2:0 in Neuenheim II und dem 5:1 gegen den Heidelberger SC hatte es weitere Siege gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte gegeben, mithin neun Punkte aus drei Spielen.

Neben der aktuellen Form spricht auch das Restprogramm für den Außenseiter. Rauenberg ist der einzige Auswärtsgegner aus der oberen Tabellenhälfte, Horrenberg, Dossenheim, Neuenheim und den HSC hat man bereits hinter sich, gegen Rot, Eberbach und Leimen genießt der neue Tabellenführer Heimrecht.

Schon das Spiel am Sonntag beim Letzten TSV Wieblingen wird einen Hinweis darauf geben, wie die junge Mannschaft mit der veränderten Situation umgeht. Der Jäger ist jetzt der Gejagte.

Bisher konnte nichts den Höhenflug stoppen. Björn Lipschitz verabschiedete sich zum SV Waldhilsbach, Trainer Timo Fischer wird dem Torjäger im Sommer folgen, der Wechsel von Fynn Bauer und Hannes Linnebach zum Verbandsligisten FC Bammental steht bereits fest. "Nicht dass wir euch in der kommenden Saison in der Landesliga wieder sehen", scherzte Patrick Münkel. Das lässt sich bei einem möglichen Aufstieg und einem noch denkbaren Bammentaler Abstieg nicht völlig ausschließen.

Für den Fusionsverein wäre die Landesliga Neuland. Die Lücken sind bereits geschlossen. Kapitän Samuel Gabler und André Rothenberger werden ab Sommer als spielende Co-Trainer den dann alleinigen Chefcoach Patrick Münkel unterstützen. Vom Nachbarn Eberbacher SC kommt Drago Balukcis, der 18-jährige Constantin Bosgudanov aus Angelbachtal ist ein verheißungsvoller Angreifer. Nicht weniger als sechs Spieler wechseln aus der A-Jugend in den Herrenbereich: Max Katzenberger, Bastian Becker, Joris Edinger, Max Leon Mathes und Niklas Künzer. Auf der exzellenten Nachwuchsarbeit, ins Leben gerufen vom Präsidenten Karl Werner und Jochen Edinger fußt der Erfolg. "Es ist schön, dass wir jetzt die Früchte ernten können", freut sich Patrick Münkel. Der erst 28-Jährige trainierte gemeinsam mit seinem Freund Timo Fischer bereits die A-Jugend, er leitet einen Betrieb für Heizungsbau mit zwölf Mitarbeitern.

Marco Günther sagt, dass der Ofen noch lange nicht aus ist. Den "klassischen Fehlstart" kann der Fußballchef des FC Dossenheim nicht wegdiskutieren. Dem 0:0 gegen Leimen folgte eine 2:1-Niederlage in Rauenberg. Dreimal sei Marvin Kaul allein aufs Tor zugelaufen, klagt Marco Günther. Der Siegtreffer fiel auf der anderen Seite – in der Nachspielzeit. Vor dem Heimspiel gegen den schwächelnden TSV Pfaffengrund und dem Spiel am darauf folgenden Donnerstag in Baiertal ist die Ansage des Sportlichen Leiters unmissverständlich: Es müssen sechs Punkte her.

Anders hat man sich auch bei der SG Horrenberg den Beginn der Restrückrunde vorgestellt. Der entthronte Tabellenführer hatte vor dem 1:4 in Lobenfeld bereits sein Heimspiel gegen Eberbach mit 0:3 verloren. "Wir sind anfällig für Konter", moniert Trainer Michael Keitel. Aber es fehlt auch die Durchschlagskraft, weil mit Sebastian Starey und Fabian Heid wichtige Angreifer ausfallen. Starey musste wegen eines Knorpelschadens operiert werden, beim Sohn von Spielausschuss-Mitglied Christian Heid gibt es Hoffnung auf eine schnellere Rückkehr. "Am Sonntag gegen den 1. FC Wiesloch müssen wir den Sieg erzwingen", fordert Michael Keitel.

Sonntag, 15 Uhr: Heidelberger SC - VfB Rauenberg, ASC Neuenheim II - VfB Leimen, TSV 1987 Wieblingen - SG-SV Lobbach, FC Rot - Eberbacher SC, SG Viktoria Mauer - SG Heidelberg-Kirchheim II, VfL Heiligkreuzsteinach - SpVgg Baiertal, FC Sportfreunde Dossenheim - TSV Pfaffengrund, SG Horrenberg - 1. FC Wiesloch. FT Kirchheim spielfrei.

RNZ vom 08.03.2024, Seite 26